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Jüdische Weisheit
 
 
[Tschechische Häftlinge im Konzentrationslager Dachau]
Von Zuzana Mosnáková

Zur Diskussion im Forum:
[
Nationalsozialistische Konzentrationslager]

2. Verhältnisse:
Einlieferung nach Dachau und Lebensbedingungen im Lager

2.3 Häftlingskategorien

Die Welt des Konzentrationslagers, in die der Häftling hineingeschleudert wurde, war eine Welt, die von krassen Gegensätzen geprägt war. Gleichheit und Ungleichheit der Gefangenen spielten hier eine wesentliche Rolle.[102]

Sowohl in den Augen des außenstehenden Beobachters, als auch in denen des Neuankömmlings sahen alle Häftlinge nahezu gleich aus. Alle waren kahl geschoren und trugen eine ähnliche Uniform. Viele Überlebende berichten in ihren Erinnerungen, dass sie sich anfangs einer grauen, bedrohlichen Masse ausgeliefert fühlten.[103] Dieser Eindruck war von der SS beabsichtigt, da dadurch mögliche Kontakte oder gar solidarisches Empfinden zwischen den Häftlingen verhindert werden sollten. Doch auch für die SS traten die Persönlichkeiten und deren Gesichter hinter dieser formlosen Masse zurück. Die Entmenschlichung der Häftlinge, die bereits in den ersten Momenten im Lager während der Aufnahmeprozedur vollzogen wurde, war eine notwendige Voraussetzung für die inhumane Behandlung der Gefangenen.

Spezielle Winkel sollten die Häftlinge im NS-Konzentrationslager "kennzeichnen":
Politisch (rot)  homosexuell (rosa)  Bibelforscher (lila)  emigriert (blau)  sog. asozial (schwarz)  kriminell (grün)

Erste Reihe: Einfache Kenzeichen,
Zweite Reihe: Angehörige bestimmter Strafbataillone erhielten ein zusätzliches Kennzeichen, ebenso wie Häftlinge, die bereits zum wiederholten Mal inhaftiert wurden (dritte Reihe).



Auf Fluchtgefahr wurde durch einen "Zielpunkt" hingewiesen.
Tschechische Häftlinge wurden u.U. noch durch ein "T" gekennzeichnet, in der Regel auf rotem Grund. Armeeangehörige erhielten ein umgedrehtes rotes Dreieck.

Einen wesentlichen Teil der Aufnahmeprozedur stellte die Unterteilung der Häftlinge in verschiedene Kategorien dar, die ihre spätere "soziale Lage"[104] bestimmten und dadurch ihre Existenz im Lager entscheidend beeinflussten. Die "Taxonomie der Farben, Winkel und Kennzeichen"[105] symbolisierte zum großen Teil die extreme Ungleichheit im Lager, die im folgenden Teil der Arbeit näher untersucht werden wird.

Bei Juden wurden die Kennzeichen noch durch ein gelbes Dreieck unterlegt, so dass ein Stern entstand.

Sog. "Rassenschänder" bzw. Rassenschänderinnen" wurden ebenfalls gekennzeichnet.

Zur Diskussion im Forum:
[
Nationalsozialistische Konzentrationslager]

  • [102] Sofsky, Ordnung des Terrors, S. 137.
  • [103] Jureit/Orth, Überlebensgeschichten, S. 190 – 191.
  • [104] Sofsky, Die Ordnung des Terrors, S. 138.
  • [105] Ebenda, S. 138.

5. ANHANG
5.1.1 Quellenverzeichnis
5.1.2 Literaturverzeichnis
5.2.0
Abkürzungen

Zur Diskussion im Forum:
[
Nationalsozialistische Konzentrationslager]
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