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"Leb wohl Schmetterling"

Ein Theaterstück von Dominique Caillat
Aufgeführt am 26.Januar 1999 im Wasserwerk - Bonn

Zu Beginn der Aufführung sprach Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

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Last Supper before the transport leaves (Jiri Valdstýn)

"Leb wohl Schmetterling" sollte eigentlich nach zwei anstrengenden Tourneejahren 1997 und 1998 in Deutschland, Tschechien und Israel nicht mehr aufgeführt werden. Sehr geehrte Frau Caillat, ich freue mich daher ganz besonders und danke Ihnen und Ihrem Ensemble sehr, daß Sie die Einladung trotzdem angenommen haben, Ihr Stück im Rahmen unserer Jugendveranstaltung aufzuführen.

"Leb wohl Schmetterling" spielt im Ghetto Theresienstadt, wobei der Begriff Ghetto eher eine zu freundliche Bezeichnung für eine Stadt war, die viele Merkmale eines Konzentrationslagers hatte. Eine deutsch-jüdische Familie und ihr Freundeskreis verbringen gemeinsam ihren letzten freien Tag zu Hause. Am nächsten Tag werden sie nach Theresienstadt deportiert. Diesen letzten Tag und das Leben in Theresienstadt werden sie gleich miterleben.

Terezin

Das Stück basiert auf intensiven Recherchen, auf Berichten und Dokumenten über das Leben im Ghetto. Die Handlung ist zwar frei erfunden, aber wie urteilte ein Überlebender von Theresienstadt, nachdem er die Aufführung gesehen hatte: "... es ist wirklich so überzeugend, daß man überhaupt nicht bezweifeln kann, daß es wahr ist. Meiner Ansicht nach muß man bewundern, wo Dominique Caillat die Kenntnisse hernimmt, es so herzustellen, wie es vorgestellt wurde. Jede Zeile, jedes Wort ist wahr. Es waren solche Zeiten".

Die gesamte Festung Theresienstadt war ein Sammel- und Durchgangslager für die jüdische Bevölkerung mehrerer Länder. Von über 150.000 Häftlingen starben 35.000 noch im Ghetto; ca. 88.000 wurden von dort in Vernichtungslager gebracht. Nach dem Krieg hörte man nur noch von 3.000 Überlebenden.

Unter menschenunwürdigen Lebensbedingungen, in Todesangst, finden wir Lebenswillen und Kreativität der Gefangenen in Dichtung, Musik und Malerei.

Sehr geehrte Frau Caillat, liebe junge Schauspieler, ich bewundere Ihren Mut und Ihre Fähigkeiten, mit denen sie den scheinbaren Widerspruch zwischen Lebenswillen der Opfer und ihre drohende Vernichtung auf einer Bühne darstellen.

Warum beschäftigen wir uns nach über 50 Jahren mit dem Leben in einem Ghetto?

Weil wir über das Wissen, wie es gewesen ist, über das Mitleiden mit den Opfern zur Wachsamkeit und Verantwortung heute gelangen könnten.

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From Bohusovice station to the Ghetto

Der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch hat in seinem Text "Ein neues Kapitel" ausgedrückt, was zu tun ist:

"Drum los, kommt auf die Beine. Kommt wir versuchen es noch mal. Mit unseren kleinen Waffen Mit Wort und Lied. Daß aus dem Weinen Lachen wird Trost und Versöhnung.
Ein neues Kapitel kann auch ein erstes Kapitel sein".

Quelle der Abb.: Terezín 1941-1945, Prague 1965

haGalil onLine - Donnerstag 28-01-99

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