Eine
Strategie des Optimismus:
Hitler besiegen
Awraham Burg und
der Nebel über dem israelischen Unbewussten
[HEBRÄISCH]
Deutsche Ausgabe:
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Über 60 Jahre nach
dem Ende des II. Weltkrieges ist der Staat Israel noch immer in dessen Schrecken
und Grausamkeiten gefangen. Die Schoah, das größte Verbrechen in der Geschichte
des Menschen, ist sowohl das israelische als auch das universale Tabu, eine Art
"Allerheiligstes", das zu berühren nach wie vor absolut verboten ist.
Mit einem chirurgischen
Meißel, scharf und fein, wagt es Avraham Burg das Tabu zu brechen. Er zerbricht
die Schoah in ihre Einzelteile, in kleinste Splitter, und bringt geheiligte
Vereinbarungen zum Einsturz. Er ruft uns alle dazu auf, in unser Inneres zu
blicken, die Bedeutung der Schoah im israelischen Ethos zu verstehen, und zu
begreifen, wie weit sie unseren Weg verfälscht hat: "Israel ist der
Auschwitz-Staat, dessen Kultur ein Trauma und dessen Seele ein Hort des
Schreckens ist, immer und überall", schreibt Avraham Burg.
Aber es geht nicht nur um die Israeliuth, die israelische Identität, und ihre
komplexe Beziehung zur Wahrnehmung der Schoah, es geht auch um die Geschichte
eines Kindes, das in einer Familie groß wurde, deren Vater ein führender
Politiker Israels war, der das Grauen der Schoah überstand, der aber nicht
unbedingt die "Geschichte" die die Israeliuth sich zu erzählen versuchte,
übernehmen konnte.
In seinem bislang persönlichsten Buch, lässt Burg den Leser an den Erlebnissen
eines Kindes in der Zeit des Eichmann-Prozesses teilhaben. Dabei gewährt er in
sehr persönlicher, mutiger und tiefgründiger Weise Einblick in das intime
Beziehungsgeflecht zwischen ihm und seinem verstorbenen Vater, Dr. Josef Burg
(sl), der aus Deutschland kam, der die Partei des religiösen Zionismus (NRP /
MafDaL) eine ganze Epoche lang anführte, der in den Jahren die der Schoah
vorangingen an der Rettung von Juden aus den Klauen der GeStaPo arbeitete.
"Hitler besiegen", ist Avraham Burgs Versuch den Nebel über dem Unterbewusstsein
der Israeliuth zu lüften -- wie im Privaten, so auch im Öffentlichen.
Die
persönliche Geschichte ist eine doppelte Enthüllung: Die seines Vaters, einer
öffentlichen Figur, deren Seele geheim und vor der Öffentlichkeit verborgen
blieb, und die des Verfassers selbst, der sein ganzes Leben lang alles getan
hat, um seine persönliche Dimension zu verteidigen und vor den Augen der
Öffentlichkeit zu verbergen.
Dieses Buch ist eine authentischer und mutiger Versuch ein neues israelisches
Verständnis zu formulieren. Ein humanistischeres und universalistischeres
Verständnis. Ein Verständnis aus dem eine nationale Strategie des Optimismus
erwachsen könnte, die wir in die Landschaft dieser Welt einbringen könnten.
So
gesehen ist dieses Buch ein weiterer Meilenstein im seit der Antike andauernden
Streit zwischen partikularistischem und universalistischem Judentum, zwischen
Fundamentalismus und Pluralismus, zwischen Abgrenzung und Austausch, zwischen
Angst und Hoffnung, zwischen Ben Netanjah und Ben Achikam, den Kanaim und Ben
Sakaj.
Avraham (Avrum) Burg kam 1955 in Jerusalem zur Welt. Hier studierte er und
begann seine politische Laufbahn.
Hier wurde er am 8.2.1983 beim Anschlag auf die Demonstration der
Friedensbewegung "Schalom akhshav" durch die Handgranate verletzt, die
Emil Gruenzweig ermordete.
1985 berief ihn Schim'on Peres zum
Berater des Premierministers in Angelegen-heiten der jüdischen Diaspora. Später
wurde er zum Abgeordneten der Kneseth, zum Vorsitzenden des Präsidiums der
"Jewish Agency" und der zionistischen Weltorganisation, zum stellvertretenden
Vorsitzenden des jüdischen Weltkongresses, zum Vorsitzenden des israelischen
Parlaments, der Kneseth, und zum kommissarischen Präsidenten des Staates Israel.
Während seiner gesamten Laufbahn verband Burg das Öffentliche mit dem Geistigen.
Heute
ist er Privatmann, doch noch immer ist er ein gefragter Vortragsredner und einer
der berühmtesten Israelis weltweit, in der akademischen Welt, in den
internationalen Forschungsinstituten, in den jüdischen Gemeinden, in den
israelischen und internationalen Medien.
[zionismus.info/grundlagentexte/burg]
G'tt ist zurückgekommen:
Die Rückkehr zur Frage
"Sollen wir uns aufführen wie die Kreuzritter?" fragt Burg, und anstatt
einer Antwort nimmt er uns mit auf eine faszinierende Reise durch die
jüdische und zionistische Geschichte, von Schabtaj Zwi bis Theodor
Herzl, von Sigmund Freud bis Jeschajahu Leibowitz...
Josef Burgs
Betrachtungen:
Zu Moses
Mendelssohns Bibelübersetzung
Als die deutsche Judenheit in dem großen
geistigen Aufschwung der 1830er und der 1840er Jahre nach einer
deutschen Bibel verlangte, rangen nicht weniger als drei Unternehmen
gleichzeitig um den Kranz: Zunz, Salomon, Johlson, etwas später dann
Philippson; Mendelssohns Pentateuch galt als nicht vorhanden... |