[Pessach-Entrance]
Sederabend in Jerusalem -- Teil 5:
Freiheit und Unterdrückung
Ein Film zum Seder Pesach.
Mit Erklärungen auf Russisch.
Zur Geschichte Israels in der Welt...
DIE GESCHICHTE ISRAELS:
Teil 5 des Videos:
Die Versteinerung des
Unterstützers und seine Gefangenschaft in der Rolle des Unterdrückers
Wenn Sie den Film direkt in Ihrem
bevorzugten Mediaplayer abspielen möchten, klicken Sie hier: [pesach-05
4.20min 18 mb als wmv].
An die Pflicht zur Freiheit gemahnt uns auch die
Geschichte, denn:
"U rsprünglich
waren unsere Väter Götzendiener, jetzt aber hat uns G'tt Seinem Dienst
nahegebracht, wie es heisst: Jehoschua sprach zum ganzen Volk: So hat der
Ewige, der G'tt Israels, gesprochen: Jenseits des Stromes wohnten eure Väter
von jeher, Terach, der Vater von Awraham und Nachor, und dienten fremden
Göttern".
Mitchila owdej awoda sara ha‘ju
awotejnu, w‘achschaw ker‘wanu hamakom la‘awodato. Schene‘emar: Wajomer
j‘hoschua et kol ha‘am. Ko amar adonaj elohej jissrael: B‘ewer hanahar
jaschwu awotejchem me‘olam, terach awi awraham wa awi nachor, waja‘awdu
elohim acherim.
"Da
nahm ich euren Vater, den Awraham, von jenseits des Stromes und führte ihn
durch das ganze Land Kanaan. Und Ich versprach ihm viele Nachkommen und gab
ihm den Jizchak. Dem Jizchak gab ich den Jakow und den Esaw. Dem Esaw gab
ich das Se'ir-Gebirge zum Besitz. doch Jakow und seine Söhne zogen nach
Aegypten hinab".
Wa‘ekach et awichem et awraham me‘ewer hanahar.
Wa‘olech oto b‘chol erez k‘na‘an wa‘arbe et sar‘o wa‘eten Io et jizchak.
Wa‘eten l‘jizchak et ja‘akow w‘et esaw. Wa‘eten l'essaw et har se‘ir
lareschet oto. W‘ja‘akow u‘wanaw jardu mizraima.
"Gelobt
sei, der Israel Sein Versprechen hält, gelobt sei Er, denn der Heilige,
gelobt sei Er, hat das Ende vorausbestimmt, wie er zu unserem Vater Awraham
beim "Bund zwischen Stücken" gesprochen hatte".
Baruch schomer haw‘tachato l‘jisrael,
baruch hu, sche‘hakadosch-baruch-hu chischaw et hakez, la‘assot k‘ma
sche‘amar I‘awraham awinu biwrit bejn hab‘tarim.
"Er sprach zu Awraham: Wissen sollst du, dass
deine Nachkommen Fremde sein werden in einem Land, das ihnen nicht gehört.
Man wird sie zu Sklaven machen und sie peinigen vierhundert Jahre. Doch das
Volk, dem sie dienen, werde Ich richten, und dann werden sie mit grossem
Vermögen ausziehen".
Schene‘emar:
Wajomer l‘awrahem jado‘a teda ki ger jihje sar‘acha b‘erez lo lahem
wa‘awadum w‘inu otam arba meot schana. W‘gam et hagoj ascher ja‘awodu dan
anochi w‘acharej chen jez‘u bir‘chusch gadol.
Man
bedeckt die Mazza, nimmt den Becher in die Hand und sagt:
Und dies ist es, was unsern Vätern und
uns beigestanden hat, denn nicht einer allein ist aufgestanden, um uns zu
vernichten, sondern in jeder Generation stehen sie gegen uns auf, um uns zu
vernichten. Doch der Heilige, gelobt sei Er, hat uns aus ihrer Hand
errettet.
Vehi sche'amda laAwotejnu velanu.
Und dies ist es, was unsern Vätern und uns
beigestanden hat.
Schelo echad bilwad 'amad alejnu
lechalotejnu.
Denn nicht einer allein ist aufgestanden, um uns zu
vernichten.
Ela schebechol Dor vaDor 'omdim 'alejnu
lechalotejnu.
Sondern in jeder Generation stehen sie gegen uns auf,
um uns zu vernichten.
VehaKadosch-barukh-hu mazilejnu
miJadam!
Doch der Heilige, gelobt sei Er, hat uns aus ihrer
Hand errettet.
Ganz besonders schrecklich und schmerzhaft ist es,
wenn ein Unterstützer zum Unterdrücker wird. Immer wieder kommt es vor, dass
Israel Hilfe annimmt, der Helfer aber von seiner Machtgier überwältigt wird
und zum grausamen Verfolger wird.
Der Pharao hat als Unterdrücker sogar seinen freien Willen verloren, sein
Herz verhärtete sich, er konnte nicht mehr umkehren.
Die hebräische Geschichte kennt viele solche
Beispiele. Auch Laban hat sich als Unterstützer angeboten, wollte aber
J'akow einen immer größeren Anteil seines Ertrags entreißen - dabei war
Laban schon ein reicher Mann.
Deshalb erinnert uns die Hagadah:
"Geh und lerne, was
Lawan, der Aramäer, unserm Vater Jakow antun wollte. Denn Pharao beschloss
nur, die männlichen Kinder zu töten, Lawan aber wollte alles ausrotten. Denn
es heisst (5. B. M. 26, 5): Der Aramäer wollte meinen Vater vernichten6.
Dieser zog nach Aegypten — eine geringe Zahl -— hielt sich dcrt als Fremder
auf und wurde dort zu einem grossen, starken und zahlreichen Volk".
Ze ulmad: Ma bikesch Lawan
haArami l'asot leJ'akow Awinu. Sche‘par‘o lo gasar ela al has‘charim
w‘Iawan bikesch la‘akor et hakol. Schene‘emar: Arami owed awi wa‘jered
mizraima wa‘jagor scham bim‘tej m‘at waj‘hi scham l‘goj gadol azum waraw.
"Er zog hinab nach Aegypten —
gezwungen durch den göttlichen Befehl. Er hielt sich dort als Fremder auf —
dies lehrt, dass unser Vater Jakow nicht nach Aegypten gezogen ist, um sich
dort dauernd niederzulassen. Denn es heisst (1. B. M. 47. 4): Sie sagten zu
Pharao: Um vorübergehend im Land zu verweilen, sind wir gekommen, denn es
gibt keine Weide mehr für die Schafe deiner Knechte, denn schwer ist die
Hungersnot im Land Kanaan. Lass bitte deine Knechte im Lande Goschen wohnen".
Wajered mizrajma. Anuss al pi
hadibur. Wajagor scham. Melamed schelo jarad ja‘akow awinu lehischtake‘a
b‘mizrajim ela lagur scham. Schene‘emar: Wajomru el par‘o lagur ba‘arez
ba‘nu ki ejn mir‘e la‘zon ascher la‘awedecha ki chawed hara‘aw b‘erez
k‘na‘an w‘ata jeschwu na awadecha b‘erez goschen.
*) Geh und lerne:
Die Art des Lernens (in den Versen 5 B.M. 26. 5 bis
26. 8) ist wie folgt: Jede Aussage im Satz dient dazu, andere Sätze und
Bemerkungen zuzufügen.
**)
Der Aramäer wollte meinen Vater
vernichten - hier wäre wohl auch eine andere Interpretation möglich.
Trotzdem werden die drei Worte so erklärt, um dem Lawan diese Absicht zu
unterstellen. (s. pp 16-26 v 80 Basler Hagadah).
Vermutlich möchte die Hagadah in besonderer Weise darauf hinweisen, dass
es oft gerade "verwandte Seelen" sind, die die größten Enttäuschungen
und Verletzungen hervorrufen können, gerade wegen des Vertrauens, das
der Hilfesuchende ursprünglich in diese gesetzt hat.
>>> Teil 6:
Die Plagen und die
Befreiung
Die Plagen die die Ägypter trafen mindern die Freude der Hebräer am
Vorgang der Befreiung. Auch heute wird für jede Plage etwas Wein, der
die Freude über die Befreiung symbolisieren soll, ausgeschüttet...
|