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Archivierte
Meldungen aus den Jahren 1995 - 1999 |
Verstärkte Aktivitäten von Polizei und Staatsschutz eingeleitet:
Diffamierung, Hetze, Gewaltandrohung...
Jerusalem - Besorgt über die steigende Gewaltbereitschaft fanatischer Kräfte
rief Jossi Sidon, Leiter der Untersuchungskommision 'politische Gewalt und
Einflußnahme' zu schnellem Handeln auf. "Wenn es uns nicht gelingt eine
klare und scharfe Antwort auf Diffamierung und Beleidigung,
Verächtlichmachung und Gewaltandrohung zu finden, werden wir in der letzten
Phase des Wahlkampfes einem Gewaltausbruch hilflos gegenüber stehen."
Nach den Erfahrungen während der
Kommunalwahlen im letzen Jahr, hat die Polizei eine spezielle Einheit für
derartige Delikte gebildet. Mitglieder des Teams sind u.a. der
Generalstaatsanwalt sowie Mitglieder des Staatsschutzes als auch der
Kriminalitätsbekämpfung.
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Ken
l'Schalom
Lo l'Alimuth!
Ja zum Frieden
Nein zur Gewalt! |
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Aufrufe zur Gewalt und diffamierende Hetze hatten die
Ermordung des israelischen Premierministers General Jitzhak Rabin
eingeleitet. Rabin wurde als "Agent der Antisemiten und Nazi-Scherge"
diffamiert. Schon in viel früheren Wahlkämpfen hatten rechtsgerichtete
Kreise mit Diffamierung und Gewalt in politische Auseinandersetzungen
eingegriffen. So wurden schon in den achtziger Jahren Anhänger der
Friedensbewegung als Verräter und Aschafisten (PLO-Anhänger) bezeichnet.
In eine Demonstration der Schalom-Achshav-Bewegung wurde eine
Handgranate geworfen. Bei diesem Anschlag wurde
Emil Grünzweig
getötet und mehrere Friedensanhänger z.T. schwer verletzt.
Extreme Gewaltbereitschaft ist auch
etlichen Anhängern der chassidischen Chabad-Bewegung zu
bescheinigen. Nach Unterzeichnung des Abkommens in Wye-Plantation
hatte ein fanatisierter Chabad-Anhänger versucht den PM Benjamin
Netanjahu zu ermorden. Bei einem Hebron-Besuch der Abgeordneten der
Arbeitspartei, Ja'el Dayan, Tochter des Helden des Sechs-Tage
Krieges, und bis zuletzt entschiedenen Gegners der Siedler von
Hebron, Moshe
Dayan, wurde diese von einem Chabad-Anhänger mit
kochendem Wasser verbrüht und schwer verletzt.
Ja'el Dayan MdK / Awodah |
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Nach Darstellung der Tageszeitung haArez wird sich das
Team zur Bekämpfung politischer Kriminalität nicht nur mit Gewalt im
weiteseten Sinne, sondern auch mit 'Amuletten in Verbindung mit
politischer Einflußnahme' beschäftigen. In den letzten Wahlkämpfen war
stets versucht worden über Erteilung oder Nichterteilung von
Segenssprüchen und Wunderamuletten, speziell auf die zahlenmäßig
bedeutende orientalische Wählerschaft Einfluß auszuüben. Bibi Netanjahu
hatte dem über hundertjährigen Wundertäter
Rabbi Kaduri, Leitfigur der ShaS-Bewegung als auch weiter
Teile der Siedlerbewegung, zugeflüstert: 'Die Linken haben schon
vergessen was Judentum bedeutet'. Auch
Jizhak Mordechai, PM-Kandidat der neuen Zentrumspartei
pilgerte in's Haus des greisen Zadik und liess sich von ihm segnen.
MdK David Levy |
Gegen die politische Instrumentalisierung
wundertätiger Amulette und Segenssprüche hatte sich David Levy,
ehem. Aussenminister im Kabinett Netanjahu und Vorsitzender der
Gesher Fraktion, gewandt. Der aus Marokko stammende David Levy ist
damit prominentester Vertreter der orientalischen Israelis, der sich
deutlich gegen "abergläubische Verfinsterung des Lichts der
jüdischen Religion und deren primitiven Missbrauch" gewandt hatte.
Levy hat das Kabinett Netanjahu schliesslich verlassen. Mit seiner
Gesherfraktion trat er inzwischen dem Parteibündnis 'Israel achat'
bei. Dieses umfasst, neben der orientalischen Gesher, die Partei der
Arbeit und die orthodoxe
Meimad
des angesehenen Rabbiners Jehudah Amital. |
haRaw Amital |
haGalil onLine -
Dienstag 16-03-99 |
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