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Judentum und Israel
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ZENTRUM

Yitzhak Mordechai
Kandidat für das Amt des Premierministers

Kandidat der neu gegründeten Zentrumspartei für das Amt des Premierministers ist der frühere Verteidigungsminister Yitzhak Mordechai. Mit dieser Ankündigung zogen Amnon Lipkin-Shahak, Dan Meridor und Ronni Milo ihre Kandidatur für dieses Amt zurück. Die drei nahmen in dieser Reihenfolge die zweite, dritte und vierte Position auf der Liste der Knessetkandidaten der Zentrumspartei ein.

Yitzhak Mordechai wurde 1944 im Iran geboren. Er immigrierte im Alter von fünf Jahren nach Israel. 33 Jahre diente er bei den israelischen Verteidigungskräften (1962-95), die meiste Zeit als Fallschirmspringer. Er absolvierte das Staff and Command College in Israel und in Cambridge, England. Zusätzlich erwarb er einen B.A. in Geschichte an der Universität Tel-Aviv und einen M.A. Abschluß in Politikwissenschaften an der Universität Haifa.

Während des Sechs-Tage-Krieges 1967 befahl Mordechai eine Fallschirmeinheit im Sinai. Im Yom-Kippur-Krieg 1973 war er Kommandeur eines Fallschirmbataillons an der Suez-Kanal-Front und wurde mit der Tapferkeits-Medaille ausgezeichnet. 1983-86 diente er als oberster Infanterie- und Fallschirmoffizier. 1986 wurde er zum Leiter der HQ-Trainingsabteilung der israelischen Verteidigungskräfte ernannt und zum Generalmajor befördert. Im August 1986 wurde er zum Kommandooffizier des südlichen Kommandobereichs der israelischen Verteidigungskräfte ernannt, 1989 des zentralen Kommandobereichs und 1991 des nördlichen Kommandobereichs. Im Oktober 1995 zog er sich aus dem Dienst der israelischen Verteidigungskräfte mit dem Rang des Generalmajors zurück.

Nach seinem Ausscheiden aus der Armee trat er der Likud-Partei bei und wurde im Mai 1996 in die Knesset gewählt. Im Juni 1996 wurde Yitzhak Mordechai zum Verteidigungsminister ernannt und diente in diesem Amt bis Januar 1999. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Jizhak Mordechai:
Bibi, nicht mal die besten Freunde trauen dir!

'Sie sind bankrott. Sie sind ein Versager', warf Mordechai, in einem Life-Duell im israelischen Fernsehen, Netanjahu an den Kopf. 'Nicht einmal die besten Freunde trauen Ihnen.'

Der Spitzenkandidat der neuen Zentrumspartei weiß, wie er 'Bibi' treffen kann. Fast drei Jahre lang war Mordechai Netanjahus Verteidigungsminister, bis ihn der Regierungschef Anfang des Jahres entliess, da er zunehmend Kritik am harten Kurs Netanjahus gegenüber den Palästinensern geübt hatte und immer wieder drängte, die im Friedensabkommen von Wye gemachten Zusagen auch zu erfüllen. Schließlich hatte Mordechai angekündigt, bei der kommenden Wahl nicht mehr für den Likud zu kandidieren.

Netanjahu warf Mordechai im Entlassungsschreiben vor, gleichzeitig mit ihm als auch mit der gerade gegründeten Zentrumspartei Verhandlungen geführt zu haben. 'In den letzten Tagen und Wochen habe ich erkennen müssen, daß Ihr persönlicher Ehrgeiz größer ist als alles andere.' Solche Vorwürfe konnte Mordechai, dem gerade der Ruf eines Mannes der Vertrauen verdient vorrauseilt, nicht auf sich sitzen lassen.

Beim ersten Besuch der Kothel (West-/Klagemauer) nach seiner Entlassung, las er aus den Tehillim (P.120): 'Ewiger errette mich von den Lügenmäulern, von den falschen Zungen ... Es wird meiner Seele lang zu wohnen bei Friedenshassern. Ich - Frieden, dass ich ihn verkünde - doch sie 'zum Kampf!'. Dies sei seine allerletzte Erklärung an die Überreste des Kabinetts Netanjahu, so Mordechai knapp.

Inzwischen steht Mordechai an der Spitze der Zentrumspartei (Miflegeth haMerkhas), nachdem er sich gegen drei namhafte Politiker, die ebenfalls Ansprüche auf den Spitzenplatz hätten anmelden können, durchgesetzt hatte: Roni Milo, ehemals Minister im Kabinett Netanjahu und einer der Gründer der Partei; Dan Meridor, der frühere Finanzminister, und Amnon Lipkin-Shahak, der ehemalige Stabschef der Armee. Daß diese drei ihre persönlichen Ambitionen zurückgestellt und Mordechai den Vortritt gewährt haben, ist in der israelischen Politik ein bemerkenswerter Vorgang.

Zusammengehalten wird das vierblättrige Kleeblatt vor allem durch seine Antipathie gegen Netanjahu. Mordechai bringt außer seinem Ruf als gemäßigter und auch international geschätzter Politiker ein weiteres wichtiges Kapital mit in die Zentrumspartei ein. Er wurde 1944 in den kurdischen Gebieten Iraks geboren und hat besonders unter den sephardischen Juden orientalischer Herkunft eine große Gefolgschaft. Aufgrund seiner Herkunft aus den Streitkräften - Mordechai kommandierte im Sechs-Tage-Krieg von 1967 eine Fallschirmjägereinheit auf dem Sinai und im Jom-Kippur-Krieg von 1973 ein Bataillon an der Front am Suezkanal - genießt der Exgeneral bei vielen Israelis einen gewissen Vertrauensvorschuß.

Viele trauen ihm zu, mit den Palästinensern eine Friedensregelung zu finden, bei der die Sicherheitsinteressen ihres Landes gewahrt bleiben. Auch im arabischen Lager genießt Mordechai einen guten Ruf. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat bezeichnete Mordechai als 'sehr anständige Person'. Der jordanische König Abdullah signalisierte Mordechai bei dessen Besuch in Amman seine Unterstützung.

In den jüngsten Meinungsumfragen liegt Mordechai zwar deutlich hinter dem führenden Barak und hinter Netanjahu zurück. Es könnte jedoch sein, daß Mordechai bei der wahrscheinlich notwendigen Stichwahl zwischen den beiden Erstplazierten am 1. Juni eine entscheidende Rolle spielen wird. Es gilt als sicher, daß er dann Barak unterstützen wird. In der Sicherheits- und Friedenspolitik gehören beide zu den Verfechtern des Friedenskurses. Beide verbindet zudem die Herkunft aus dem Militär. Sollte es zu einer Regierungsbildung unter Barak kommen, könnte die Zentrumspartei der Arbeitspartei die notwendige Unterstützung geben. Der Außenminister würde dann wohl Mordechai heißen.

Miflegeth haMerkhas - Zentrumspartei

haGalil onLine - 10-05-99


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