Auf Nummer sicher?
Generali will zügig Vergleich abschließen
New York/Triest/Jerusalem - Nach dem Vergleich
der Schweizer Bankgruppen in den USA gibt es eine neue Eigendynamik im
Disput zwischen jüdischen Klägern und europäischen Versicherungskonzernen.
Die italienische Assicurazioni Generali SpA, Triest, verhandelt in New York
über einen außergerichtlichen Vergleich, wie am Montag bekannt wurde.
Laut
übereinstimmenden Berichten von Haaretz und Jerusalem Post wird die vor
160 Jahren in der K.U.K Monarchie Österreich-Ungarn gegründete
Versicherung ein Angebot unterbreiten. US-Senator Alfonse D‘Amato sagte,
er erwarte von Generali eine Zahlung von mindestens 65 Mio USD. Ein
Sprecher der Versicherung in den USA bestätigte, daß eine Einigung
möglicherweise noch im Laufe dieser Woche erzielt werde. Zum Betrag
wollte sich Generali weder in den USA noch am italienischen Hauptsitz
äußern.
"Wir arbeiten an einer Einigung, aber wir haben noch
keine erreicht", hieß es in Triest. Auch Elan Steinberg vom WJC zeigte
sich optimistisch. Knessetabgeordnete wollten Generali Fesseln anlegen,
als sich der italienische Konzern mit dem Löwen im Wappen an der
israelischen Versicherungsgesellschaft MIGDAL beteiligen wollte.
Im Vergleich zu den Tausenden Polisen, die die Firma
nach der Shoah einbehielt, wirkt das Angebot Recht dürftig. Eine
Offenlegung der Akten sollte auch erfolgen. Einer der Grossaktionäre der
Gesellschaft dütfte auch beim Zustandekommen der Lösung beteiligt sein:
Es ist der Vatikan.
haGalil onLine 08-1998 |