Anti-Israel-Demo:
"Hände weg vom Libanon - Freiheit für Palästina"
Als am vergangenen Samstag bis zu 4000 sogenannte
Kriegsgegner vom Berliner Roten Rathaus zum Potsdamer Platz zogen, dachte
sich wohl so mancher, "the same procedure as every week". Bei diesem
Aufmarsch unter dem Motto "Schluss mit den Bombardements - Hände weg vom
Libanon - Freiheit für Palästina", zu dem der Dachverband Arabischer Vereine
aufgerufen hatte, wiederholte sich das, was acht Tage zuvor in der Westcity
Berlins zu sehen und hören war.
Nicht Friedensparolen standen auf dem Programm der
Versammlung, bei der sich vor allem Menschen mit arabischer und muslimischer
Sozialisation zusammenfanden. Wieder einmal waren "Tod, Tod, Israel",
"Nieder mit Israel", "Kindermörder Israel" und "Wir sind keine Terroristen -
Sie sind die Mörder und Faschisten" die gängigsten Sprüche, die gerufen
wurden. Ähnlich verhielt es sich mit dem, was die Demonstrierenden auf
Schautafeln und Transparente gepinselt und aufgeklebt hatten. Dort wurde
Israel als Bedrohung für den Weltfrieden gebrandmarkt, der jetzt beginnenden
3. Weltkrieg wurde an die Wand gemalt und immer wieder wurde adaptierend die
altbekannte jüdische Ritualmordlegende beschworen.
Bei soviel "Schlechtigkeit" durfte das personifizierte
Gute selbstredend nicht fehlen. Etliche Teilnehmer reckten somit ein
gerahmtes Konterfei ihres großen Führers Hassan Nasrallah in den strahlend
blauen Berliner Himmel. Ein Demonstrant verstieg sich sogar in den Vergleich
"Hisbollah = Weiße Rose" und "Nasralla = De Gaulle".
Eine ähnlich Hisbollah-Glorifizierung wurde bereits am
Vorabend dieses Aufmarsches bei einer Veranstaltung der trotzkistischen
Splittergruppe Linksruck zelebriert. Dort behauptete eine Teilnehmerin
tatsächlich, die Hisbollah sei, "wenn man das mal umformuliert, die Caritas,
ja, die katholisch Caritas, oder die anderen katholischen Organisationen,
die Altenheime" betreibe. Dem beipflichtend meinte ein anderer nichts gegen
Leute zu haben, die mit dem Bild von Nasrallah auf einer Demo rumlaufen:
"Ich bin in diesem Fall auf der Seite, die den Krieg gegen Israel führen.
Man muss sich erstmal eindeutig positionieren." Auch Ahmed Schah von
Linksruck billigte der Hisbollah zu, dass sie die einzigsten im Libanon
seien, die den Unterdrückten eine Stimme gäben.
Wie sich die Stimme Hassan Nasrallahs anhört und was sie
zu sagen hat, lässt sich via Internet sehr gut nachvollziehen. In etlichen
Ausschnitten von Al-Manar TV, dem Propagandakanal der Hisbollah, die auf der
Homepage von MEMRI-TV aufzurufen sind, wird das geistige Rüstzeug der
Anhängerschaft Nasrallahs präsentiert.
Am 18. Februar 2005 sagte dieser auf einer Großkundgebung:
"Israel ist unser Feind. Dies ist ein aggressives, illegales, und
unrechtmäßiges Gebilde, das keine Zukunft in unserem Land hat. Sein
Schicksal manifestiert sich in unserem Motto: 'Tod nach Israel!'"
Vor zwei Monaten sendete Al-Manar TV eine Rede Hassan
Nasrallahs, in der
er deutlich machte, was für ein Raketenpotential die Hisbollah in ihrem
Arsenal hat: "Heute vor einem Jahr habe ich in Bint Jbeil gesagt, dass der
Widerstand über mehr als 12.000 Raketengeschosse verfügt. [...] Ich
bestätige, [...] dass der Widerstand ein bedeutsame und beachtliche
Kapazität an Raketengeschossen hat, sowohl Quantität als auch Qualität.
Folglich kann ich Ihnen erklären, dass der Norden des besetzten Palästinas
völlig innerhalb des Bereichs von den Raketengeschossen des libanesischen
Widerstands ist."
Wenn dann auch noch Ahmad Rami, ein in Schweden lebender
Wortführer der internationalen Revisionistenszene bei Al-Manar TV ein Podium
für seine antisemitischen Hetzreden bekommt, dann wundert es nicht, dass auf
Bilder im Internet uniformierte Hisbollah-Kämpfer zu sehen sind, die beim
Appell ihre Arme zum Hitlergruß ausstrecken.
Last but not least: Neben den schon erwähnten
Linksruck-Aktivisten, sowie anderer trotzkistisch-maoistischer
Splittergruppen und einer Abordnung von Bundestagsabgeordneten der
Linkspartei.PDS, durfte die deutsche Rechtsextremisten-Fraktion bei diesem
Aufmarsch wieder nicht fehlen. Sie war unter anderem vertreten durch Dirk
Reinecke, der derzeit in Bernau bei Berlin wegen Volksverhetzung - konkret
Holocaustleugnung - vor Gericht steht.
Antisemitische Demo in der Hauptstadt:
"Tod, Tod, Israel"
Würde Max Liebermann noch leben, wäre ihm am vergangenen Freitag bestimmt
sein Ausspruch über die Lippen gekommen, den er anlässlich eines
Nazi-Fackelmarsches durchs Brandenburger Tor erdachte: "Ick kann jar nich
soviel fressen, wie ich kotzen möchte!" Doch diesmal wäre der Anlass
Parolen, wie "Tod, Tod, Israel" und "Kindermörder Israel" gewesen...
Demonstration in Berlin:
Israel, Du
stehst nicht alleine!
"Israel we stand with you", oder "Palestinians
free from Hamas" stand auf Transparenten, hunderte Schalom-Luftballons in
weiß und blau sowie zahlreiche Israel-Fahnen prägten am vergangenen Freitag
das Bild der Berliner West-City...
Fotostrecke:
Pro-Israel-Demo in Berlin
Am Freitag (28. Juli 2006) bekundeten ungefähr 1000 Menschen in der Berliner
Westcity ihre Solidarität mit Israel. Aufgerufen hatten die Jüdische
Gemeinde zu Berlin und andere jüdische und nicht-jüdische Organisationen...
MP3 anhören
Uniformierte Hisbollah-Kämpfer, die ihre Arme zum Hitlergruß erheben.
Quelle:
http://photos1.blogger.com/blogger/7130/1959/1600/hezbollah_salute.0.jpg
Mehr Bilder
Fotostrecke:
Pro-Israel-Demo in Berlin
Am Freitag (28. Juli 2006) bekundeten ungefähr 1000 Menschen in der
Berliner Westcity ihre Solidarität mit Israel. Aufgerufen hatten die
Jüdische Gemeinde zu Berlin und andere jüdische und nicht-jüdische
Organisationen...
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