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31. Dezember 1937, Warendorf
- 30. April 2006, Düsseldorf:
Paul Spiegel

Dr. h. c. Paul Spiegel sel. A., der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, starb heute in den frühen Morgenstunden nach langer und schwerer Krankheit im Alter von nur 68 Jahren. Er war erst zu Pesach aus einem mehrwöchigen Koma erwacht.

Paul Spiegel hinterlässt seine Frau, seine beiden Töchter mit Familien und Freunde. Vermutlich wird Spiegel, so Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrats, in der zweiten Wochenhälfte im engsten Familienkreis in Düsseldorf beigesetzt. Für Sonntag plant der Zentralrat eine zentrale Trauerfeier in Düsseldorf.

Schon direkt nachdem er im Jahre 1999 das schwere Amt von Ignatz Bubis s'l, der sehr enttäuscht und resigniert gestorben war, übernommen hatte, warnte Spiegel vor Gleichgültigkeit und stummer Zustimmung zu rechtsextremer und antisemitischer Hetze und Gewalt. Immer wieder musste er diese Warnung wiederholen. Er setzte sich nicht nur für Juden, sondern auch für Asylanten, Aussiedler, Sinti und Roma, Schwule und andere Minderheiten ein. Bekannt ist nicht zuletzt seine Rede am 09-11-2000.

Schließlich forderte er von der deutschen Gesellschaft deutliche Signale der nichtjüdischen Menschen, dass sie jüdisches Leben in diesem Land wirklich haben wollen. Dazu gehörte für ihn ein klares Bekenntnis und entsprechende Taten.

Für ihn gingen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus stets alle Menschen an. Um breite Bevölkerungsschichten dafür zu sensibilisieren, gab es seiner Meinung nach keine Patentrezepte. Information und Diskussion standen allerdings im Mittelpunkt im Kampf gegen Intoleranz.

Stephan Kramer, der Generalsekretär des Zentralrats, sprach von "einem schwerwiegenden und kaum zu beschreibenden Verlust für Juden und Nicht-Juden in Deutschland": "Wir verlieren einen bedeutenden Juden und Europäer. Paul Spiegel war ein großer Brückenbauer. Er hat weit über alle Konfessionsgrenzen hinaus und in allen gesellschaftlichen Gruppen Vertrauen genossen".

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte: "Paul Spiegel war eine beeindruckende Persönlichkeit und hat sich mit großer Leidenschaft und all seiner Kraft für eine gute Zukunft der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland eingesetzt. Er mahnte, wo viele stumm blieben".

Otto Schily, Bundesinnenminister a.D., beschrieb Paul Spiegel als einen "stets wachsamen Kämpfer gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, der einen herausragenden Beitrag für die Demokratie, die Integration der neu entstandenen jüdischen Gemeinschaften in die deutsche Gesellschaft und den interreligiösen und interkulturellen Dialog geleistet hat".

Bild Copyright: Bäcker/Version

[EINGANG HAGALIL]

hagalil.com 25-04-2006

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