antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Bernd Rabehl:
NPD-Sympathisant unterrichtet wieder

Von Martin Jander

Das Otto Suhr Institut der Freien Universität Berlin (FUB) muss Lehrveranstaltungen des Ex-Apo-Sprechers und heutigen NPD-Sympathisanten Bernd Rabehl zulassen. Wie das Vorlesungsverzeichnis der Universität ausweist, hat Rabehl im Wintersemester 2005/2006 eine Lehrveranstaltung mit dem Titel "Umrisse einer Theorie der europäischen Neuordnung nach 1990" durchgeführt. Wie Beschäftigte des Instituts berichten, wurde der Fachbereich zu dieser Haltung von der Rechtsabteilung der Universität aufgefordert.

Der inzwischen emeritierte aber immer noch unterrichtende Professor der Soziologie Bernd Rabehl hatte im Frühjahr 2005 der NPD Zeitung "Deutsche Stimme" ein Interview gegeben. Daraufhin versuchte das Otto Suhr Institut, in dem bereits verschiedene Auftritte Rabehls vor rechtsradikalen Vereinigungen zu Diskussionen geführt hatten, dem Soziolgen die Lehrbefugnis entziehen zu lassen. Da die rechtlichen Hürden für einen solchen Entzug sehr hoch sind und das Institut Rabehl nicht die Chance geben wollte in einem solchen Verfahren zu gewinnen, verabredeten sich die Lehrkräfte des Instituts Lehrveranstaltungen von Rabehl in Zukunft nicht mehr anzunehmen und ihn in Prüfungen nicht mehr einzusetzen.

Diesem Akt der Zivilcourage setzte jedoch die Rechtsabteilung der Universität eine Grenze. Rabehl hatte in einer Stellungnahme seines Rechtsanwalts erklären lassen, die Nicht-Annahme seines Lehrangebots käme faktisch einer Aufhebung seiner Pflicht zur Lehre gleich und würde damit seinen Status als Privatdozent beeinträchtigen. Die Rechtsabteilung der Universität schloss sich dieser Auffassung an und forderte das Institut auf, das Lehrangebot Rabehls anzunehmen.

Die von Rabehl angebotene Lehrveranstaltung fand dann jedoch, so betonen Beschäftigte des Otto Suhr Instituts, außerhalb des Kanons der Lehrveranstaltungen statt, die für Prüfungen relevant sind. Auch Prüfungen mit Rabehl gäbe es zur Zeit nicht. Im kommenden Sommersemester weist das Vorlesungsverzeichnis der Universität keine weitere Lehrveranstltung Rabehls aus.

Der Konflikt um den ehemaligen Weggefährten Rudi Dutschkes zieht sich bereits seit mehreren Jahren hin. Im Dezember 1998 hatte Rabehl vor der pflichtschlagenden Burschenschaft Danubia ein Referat gehalten, in dem er eine "Überfremdung" der Bundesrepublik behauptet hatte. Im Bündnis mit Antifa-Gruppen unternähmen darüber hinaus nicht näher genannte "Kreise" den Versuch, die Deutschen am berechtigten Protest gegen die Politik der USA und Israels zu hindern. Sie setzen damit nur fort, was – so Rabehl – die Umerziehugspolitik der westlichen Alliierten nach dem Ende des Nationalsozialismus begonnen habe.

Der von studentischen Gruppen erhobenen Forderung Rabehl die Lehrbefugnis zu entziehen, kamen damals weder das Institut noch der Präsident der Freien Universität nach. Auch die Mehrheit seiner Arbeitskollegen im "Forschungsverbund SED-Staat" entschied sich dagegen, Rabehl vor die Türe zu setzen. Allerdings protestierte das Otto Suhr Institut gegen den Vortrag Rabehls. Als dann offensichtlich wurde, dass Rabehl auch vor Kooperation mit der NPD nicht zurückschreckte, sah das Institut den Zeitpunkt gekommen, dem inzwischen emeritierten Rabehl die Lehrbefugnis immerhin auf kalten Wege streitig zu machen. Soweit man aus dem Institut hören kann, war dieses Vorgehen jedoch nicht unumstritten. Mit der Wiederzulassung von Lehrveranstaltungen Rabehls ist nun auch dieser bescheidene Akt zivilen Ungehorsams am Otto Suhr Institut zunichte gemacht worden.

Bernd Rabehl arbeitet inzwischen ohne erkennbare Zurückhaltung mit der NPD zusammen. Er hält vor deren Landtagsfraktion in Sachsen nicht nur Referate, er hilft der Partei auch als "Sachverständiger". Erst kürzlich trat er in dieser Funktion in einer Anhörung auf, in der die Einfügung einer "Antifaschismus-Klausel" in die sächsische Landesverfassung diskutiert wurde und gab seine (natürlich ablehnende) Haltung kund. Wie lange sich die Freie Universität Berlin und das Otto-Suhr-Institut Bernd Rabehl noch leisten können und wollen, ist unklar.

Sammlung wichtiger Stellungnahmen zum Fall Bernd Rabehl bei LabourNet

Dossier zu Bernd Rabehl beim Informationsdienst gegen Rechtsradikalismus (IDGR)

Bernd Rabehl:
"Die NPD ist keine faschistische Partei"
NPD-Wahlleiter Peter Marx sieht FU-Professor Bernd Rabehl bereits als Wahlkampfhelfer der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands...

Bernd Rabehl:
Entzug der Lehrbefugnis?
Freie Universität Berlin prüft rechtliche Voraussetzungen um die Lehrveranstaltungen des NPD-Sympathisanten Bernd Rabehl künftig zu unterbinden...

Wandelung eines 68er:
Freie Universität Berlin übt Zivilcourage
Das Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin wird dem NPD-Sympathisanten Bernd Rabehl künftig keine Lehraufträge mehr erteilen...

68'er:
Unser deutscher Rudi
35 Jahre nach der Studentenrevolte erklärt Bernd Rabehl, womit sich Rudi Dutschke vor allem beschäftigte: mit der »Deutschen Frage«...

hagalil.com 31-03-2006

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved