Die IDF nähert sich der Stunde der Wahrheit:
Der Aufstand der Ultra-Nationalisten gegen den Staat Israel
In Hebron kam es zu weiteren Ausschreitungen durch
rechtsextremistische Siedler. Vermummte griffen israelische Soldaten mit
Steinen an. Die Frau des bekannten Siedler-Rabbiners Levinger schrie
israelische Soldaten an: "Der Verräter Scharon liegt im Sterben, weil wir
ihn verflucht haben, und ihr seid die Nächsten!" Die Armee zieht nun in
Erwägung, Hebron zum militärischen Sperrgebiet zu erklären.
Die Vorgänge in Judäa, vor allem in Hebron, kommentiert Alex Fischmann,
renomierter Sicherheitsexperte der Tageszeitung Jedioth achronoth. Für ihn
ist es einfach unglaublich: Die Juden Hebrons verüben ein antiisraelisches
Pogrom. Sie verbrennen, schlagen, zerstören, misshandeln. Einige Tausend
Menschen zeigen, dass für sie nicht nur das Gesetz irrelevant ist, sondern
auch der Staat Israel.
Wenn jüdische Vermummte gegen israelische Sicherheitskräfte vorgehen, dann
handelt es sich dabei um eine neue Realität der Nicht-Anerkennung der
Israelischen Verteidigungsmacht (ZaHaL, IDF), dessen, was sie repräsentiert
und des Staates, der sie aussendet.
Schon vor einigen Monaten erschien die Parole: "Zerstörung des Staates
Israel, es lebe der Staat Judäa". Die IDF betrachtet dies nicht als ein
Kuriosum, sondern als jüdische Intifada. Die Armee erkennt, dass sich die
Stunde der Wahrheit nähert: Wenn diese Entwicklung nicht jetzt und
entschlossen gestoppt wird, dann wird sich der Zustand verschlechtern und zu
Abgründen führen, die sich niemand vorstellen möchte.
Die beiden Reibungspunkte, Amunah und Hebron, begannen eigentlich als
illegale Bauvorhaben, "einfache" Verstöße gegen das Gesetz, die zu einer
ideologisch jüdischnationalen Sache ausarteten, die als Kampf gegen die
Loslösung II dargestellt wird. Das Verteidigungsministerium und die Armee
haben einen Kompromiss angeboten: Eine Regelung nach Absprache. In Amuna, wo
Häuser auf private palästinensische Grundstücke gebaut wurden, wurde
vereinbart, dass die Siedler die Häuser selbst abreißen und die Möglichkeit
überprüft wird, ihnen an einem anderen Ort Baugenehmigungen zu erteilen. Auf
dem Großmarkt in Hebron, wo es sich um jüdisches Eigentum handelt, wurde
eine andere Vereinbarung vorgeschlagen: Der Staat Israel wird die Wohnungen
von der Stadtverwaltung Hebron auslösen und danach - mit der Genehmigung des
Rechtsberaters und der Regierung - an Juden verpachten.
Um mit diesem Prozess zu beginnen, mussten die Wohnungen gestern zunächst
geräumt werden. Stattdessen fand ein Pogrom einiger hundert junger Israelis
statt, die aus allen Teilen des Landes ins jüdische Viertel gekommen waren.
Die Siedler in Hebron sagen, sie hätten nichts mit den Ausschreitungen zu
tun, aber sie quartieren die Jugendlichen im Viertel ein und behaupten dann,
sie hätten sie nicht unter Kontrolle.
Diese Anarchie ist nicht zufällig. Es gibt keine akzeptierte Führung in der
Westbank. Es gibt radikale Rabbiner, die zur Eskalation aufrufen, zur
Gründung des "Staats Judäa" und die vor einer weiteren Loslösung warnen.
Das sollte eigentlich nicht überraschen. Nach der Loslösung fand in der
Realität in der Westbank eine Eskalation statt, der Jesha-Rat (die Führung
der Siedler aus Jehuda und Schomron) hat seinen Einfluss verloren, die
radikalen Randgruppen wurden noch radikaler. Auch die Brennpunkte standen
fest. Diese Erscheinung muss bekämpft werden, jetzt, sofort und mit aller
Schärfe. Schon morgen wird es sehr viel schmerzlicher sein.
Die national-religiösen Fanatiker in Hebron:
So angenehm wie ein Gräte im Hals
Surrealismus und Wahnsinn liegen in Hebron eng
beieinander...
Rabbinische Einschüchterung:
Unheimliche Drohungen nun auch gegen Ehud Olmert
Ganz vorne im
Kampf der national-fundamentalistischen Eiferer gegen die Regierung Israels
steht der rechtsradikale Knessetabgeordnete und Siedleraktivist Benni
Alon...
Ausschreitungen in
Hebron:
Ein sehr, sehr schwarzes Szenario
Auf Anweisung des obersten israelischen Gerichts bereiten sich
Israels Sicherheitskräfte darauf vor, einige Fanatiker aus Hebron zu
entfernen, wo sich ca. 500 Siedler unter 160.000 Palästinensern
niedergelassen haben. In den vergangenen Tagen war es deshalb zu zahlreichen
schweren Zusammenstößen gekommen... |