Die national-religiösen Fanatiker in Hebron:
So angenehm wie ein Gräte im Hals
Surrealismus
und Wahnsinn liegen in Hebron nah beieinander.
Hunderte nationalistischer Fundamentalisten, die meisten
vermummt, liefern sich in Hebron gewaltsame Kämpfe mit Soldaten und
Polizisten. Der Polizeipräsident: "Wir werden ein größeres Aufgebot nach
Hebron schicken". Der Kommandeur des Zentralabschnitts gab den Befehl
"entschlossen und mit minimaler Rücksichtnahme vorzugehen"...
In Jedioth bezeichnet Ofer Shelach die
national-fundamentalistischen Fanatiker als "Gräte in unserer Kehle" und
beschreibt die Lage in Hebron als surrealistisch und wahnsinnig: "Schon seit
Jahrzehnten legt eine Handvoll Fanatiker eine ganze arabische Stadt lahm,
ohne Recht, und ohne Richter, und mit der vollen Unterstützung der
israelischen Regierungen.
Itzhak Rabin hatte schon den Beschluss getroffen, die Siedler nach dem
Massaker in der Machpela-Höhle zu räumen, beugte sich dann jedoch dem Druck
der Rechten und der Angst vor den Ergebnissen.
Er,
seine Vorgänger und Nachfolger präsentierten in Hebron die zahlreichen Wege,
auf welchen sich das Gesetz, der gesunde Menschenverstand und die Ehre der
Armee dem eifernden Messianismus einer Minderheit beugen.
In Hebron werden Araber mit Ausgangssperre für die Ausschreitungen von Juden
bestraft.
In Hebron werden Regierungsbeschlüsse lächerlich gemacht. In Hebron wissen
die Kommandeure der israelischen Armee, dass sie auf nicht allzu viele Zehen
treten dürfen, wenn sie diese problematische Dienstzeit heil überstehen
wollen.
Der
Kommandeur der Einheit von Hebron, Oberst Motti Baruch, der gestern sein
Gewehr auf die wütende Menge der radikalen Siedleraktivisten gerichtet hat,
weiß ganz genau, was der Preis ist, den er eventuell dafür zahlen muss.
Einer seiner Vorgänger, der wahrscheinlich mehr von Politik verstanden hat,
prahlte vor Abgeordneten der NRP (National-Religiöse Partei) damit, er habe
zahlreiche Akten geschlossen, die gegen die Siedler der Stadt eröffnet
worden waren.
Abbildungen aus der Dokumentation "Das
Schweigen brechen"
Weitere Bilder aus Hebron:
forum.hagalil.com/pictures
Rabbinische Einschüchterung:
Unheimliche Drohungen nun auch gegen Ehud Olmert
Ganz vorne im
Kampf der national-fundamentalistischen Eiferer gegen die Regierung Israels
steht der rechtsradikale Knessetabgeordnete und Siedleraktivist Benni
Alon...
Ausschreitungen in
Hebron:
Ein sehr, sehr schwarzes Szenario
Auf Anweisung des obersten israelischen Gerichts bereiten sich
Israels Sicherheitskräfte darauf vor, einige Fanatiker aus Hebron zu
entfernen, wo sich ca. 500 Siedler unter 160.000 Palästinensern
niedergelassen haben. In den vergangenen Tagen war es deshalb zu zahlreichen
schweren Zusammenstößen gekommen.
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