Thema:
Hohmann legt nach /
Kundgebung 03-10-2004
Pressemitteilung:
Bündnis gegen
Antisemitismus demonstrierte in Neuhof
03.10.04 - Bündnis gegen
Antisemitismus Rhein-Main -
Wie angekündigt, führte das
Bündnis gegen Antisemitismus Rhein-Main am Sonntag, 03.10.04, eine
Kundgebung gegen die Rede des für seine antisemitischen Aussagen
berüchtigten Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann durch.
Die Kundgebung fand in dem Wohnort von Hohmann, Neuhof bei Fulda, statt und
war mit 30 TeilnehmerInnen den Erwartungen gemäß besucht. Mit Transparenten,
Parolen, Musik und Redebeiträgen wurden die über 500 BesucherInnen der
Hohmannschen Veranstaltung gestört. Zu lesen war unter anderem
"Antisemitismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen" sowie "Gegen
Hohmann und den völkischen Wahn", Sprechchöre wie „Nie wieder Deutschland!“
und „Gegen jeden Antisemitismus – Für den Kommunismus!“ wurden gerufen.
Neben Redebeiträgen der FDJ
Frankfurt und der Gruppe sinistra! aus Frankfurt wurde eine Grußbotschaft
von Peter Gingold (Bundessprecher der VVN-BdA und stellvertretender
Vorsitzender des Auschwitzkomitees) verlesen.
Der Tenor war eindeutig: „Für mich ist es nicht das eigentliche Problem,
dass es diesen Hohmann und viele Hohmänner gibt, sondern, dass solche Worte
den frenetischen Beifall seiner Zuhörer hatten und er sicherlich aus dem
Herzen, weiß Gott, wie vieler Menschen in diesem Lande sprach.“ (Zitat Rede
Gingold) bzw. „Es darf nicht sein, dass einer wie Martin Hohmann hier
ungestört eine Rede halten kann. Es darf nicht sein, dass eine
sympathisierende Hörerschaft hier ungestört lauschen und Beifall klatschen
kann, toleriert und unterstützt von einem ganzen Dorf.“ (Zitat Rede
sinistra!) Die FDJ Frankfurt zitierte Charles de Gaulle mit den Worten: „De
Gaulle sagte einmal, dass er Deutschland so gern habe, dass er am liebsten
zwei davon hat.“ Die gehaltenen Redebeiträge sind im Anhang dokumentiert.
Der Pressesprecher des Bündnis gegen Antisemitismus, Marcus Engländer: "Zum
ersten Mal wurde die lange Tradition des Schweigens und Zustimmens zu den
antisemitischen Parolen des Herrn Hohmann in Neuhof gebrochen. Allerdings
waren es abgesehen von vier Personen aus der Region um Neuhof ausschließlich
Auswärtige, die ihren Protest gegen Antisemitismus kundtaten." Engländer
fährt fort: „Die Polizei war sichtlich überfordert mit den wütenden
DorfbewohnerInnen. Auf Gewaltandrohungen gegen die Protestierenden seitens
der Hohmann-Anhänger wurde nicht reagiert, zudem versuchte ein Mensch den
Lautsprecherwagen des Bündnisses zu beschädigen. Mehrere offensichtliche
Neonazis, scheinbar gern gesehene Gäste bei Hohmanns Tiraden, fotografierten
ungehindert die anwesenden AntifaschistInnen. Darüber hinaus mussten sich
die KundgebungsteilnehmerInnen von ganz gewöhnlichen Bürgern als „Juden“ und
„Asoziale“ beschimpfen lassen.“
Engländer weiter: „Es ist skandalös, dass Hohmann trotz der antisemitischen
Äußerungen aus dem letzten Jahr seine Anhängerschaft vergrößern konnte und
500 Menschen begeistert seiner nationalistischen Hetze gegen Einwanderung
und den „materialistischen Zeitgeist“ zustimmten. Das bringt die
Verhältnisse in diesem Land auf den Punkt.“ Daraus lässt sich laut Marcus
Engländer nur eines schließen: „Der Kampf gegen Dummheit und Antisemitismus
hat gerade erst begonnen. Wir werden nächstes Jahr Neuhof wieder auf die
Pelle rücken.“
Rückfragen an
gegenantisemitismus@gmx.net
Bündnis gegen Antisemitismus Rhein-Main
Die Redebeiträge:
Guter Tradition standhaft treu:
Hohmann legt nach
Der ehemalige CDU-Politiker Martin Hohmann will am kommenden
Tag der deutschen Einheit, erneut in Neuhof eine Rede halten...
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03-10-2004 |