Chronologie antisemitischer Vorfälle seit dem Jahr 1992
Die bisher veröffentlichten
Teile 1 bis 3 umfassen die Jahre:
Teil 4: Das Jahr 1995
Februar
Strausberg: Das Gericht hebt das Urteil gegen Sven
Ruda wegen antisemitischer Friedhofsschändung auf
Frankfurt/Oder: Der Gedenkstein zur Erinnerung an die von den Nazis 1938
zerstörte Synagoge wird geschändet.
Berlin: Heiner Kausch, Berliner Landesvorsitzender der Jungen Union
versucht das Papier der JU mit dem Titel "Kein Judendenkmal am Potsdamer
Platz" zu relativieren. Die Überschrift sei nicht mit ihm abgesprochen
worden. Vom Kern des Papiers distanziert er sich nicht.
Berlin: Auf die Ausstellung "Die Welt der Anne Frank. 1929-1945" wird
ein Anschlag verübt, bei dem Ausstellungsgegenstände zerstört werden.
März
Berlin: Die Zahl antisemitischer Beleidigungen und
Drohungen in Berlin steigt an. So gab es allein im Jahr 1993 104
antisemitische Straftaten..
Berlin: Parlamentarier von CDU, FDP und REP der
Bezirksverordneten-Versammlung Berlin-Steglitz lehnen die von der SPD
vorgeschlagene Einladung der israelischen Partnergemeinde Kiryat Bialik
zur Einweihung eines Steglitzer Holocaust-Denkmals ab.
April
Sachsenhausen: Erneut Schmierereien in der Nähe der
Gedenkstätte Sachsenhausen.
Mai
Berlin: In der jüdischen Gemeinde Adass Jisroel wird
versucht einzubrechen. Es entsteht erheblicher Sachschaden.
Finsterwalde: Der Friedhof der Gemeinde Klein-Elster wird geschändet.
Die Grabsteine werden mit Davidsternen verschmiert.
Berlin: Der Landesausschuss der Jungen Union bestätigt den
Geschäftsführer Thomas Dorn trotz des antisemitischen Flugblattes zur
Steglitzer Denkmals-Diskussion.
Falkensee: In Falkensee werden zwei Mahnmale und eine Gedenktafel für
die Opfer des Nationalsozialismus mit antisemitischen Parolen
beschmiert.
Juni
Berlin: Nach langem Auseinandersetzungen wird das
Mahnmal für die ermordeten jüdischen Bewohner der Bezirks Steglitz
eingeweiht.
Berlin: Der Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer der Gemeinnützigen
Märkischen Baugenossenschaft e.G. Diethard Hasler, versendet den
Geschäftsbericht mit antisemitischen, rechtsextremistischen und
revanchistischen Inhalten im Vorwort.
August
Potsdam: Die Polizei fahndet nach zwei Männern, die
einen israelischen Touristen zusammengeschlagen haben.
Oktober
Berlin: Anschlag auf das Holocaust-Mahnmal am Anhalter
Bahnhof. Fünf von sechzehn Skulpturen werden zertrümmert. Das Mahnmal
war erst am 30. September dieses Jahres aufgestellt worden.
Fürstenwalde: In Fürstenwalde wird ein jüdischer Friedhof mit Parolen
wie "Kampfgruppe Rudolf Heß" und "NS 88" geschändet.
Berlin: Erneuter Anschlag auf das Holocaust-Mahnmal am Anhalter Bahnhof.
November
Berlin: Ein neonazistisches "Infotelefon" meldet, dass
der ehemalige Berliner Innensenator Heinrich Lummer bei einem
wöchentlichen Sonntagsstammtisch in Berlin-Wannsee eine
Untersuchungskommission gefordert hat, welche die "tatsächlichen
Vorgänge" in den KZ, sowie die Klärung der Kriegsschuldfrage aufklärt,
"damit wir Deutschen wieder frei atmen können".
Dezember Strausberg:
Die Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof in Strausberg wird
geschändet.
Die Chronologie wird mit dem Jahr
1996 fortgesetzt is /
hagalil.com - 13.01.2001 |