Chronologie antisemitischer Vorfälle seit dem Jahr 1992
Die bisher veröffentlichten
Teile 1-4 umfassen die Jahre:
Teil 5 Das Jahr 1996
Februar
Berlin: Die Polizei nimmt sieben Rechtsextremisten
fest. Gegen zwei wird Haftbefehl erlassen. Sie wollten eine kriminelle
Vereinigung mit dem Namen Weißer Arischer Widerstand-Heimatschutzcorps
gründen. Einer der Festgenommenen habe schon mehrere Straftaten verübt.
Die Gruppe soll geplant haben mit Brandsätzen Anschläge gegen Ausländer,
jüdische Bürger und Linke zu verüben.
März
Potsdam: Die Polizei ermittelt eine 18-jährige, die
die Bilder in der Ausstellung "After Ausschwitz" beschädigt hat.
April
Müncheberg: Der Neonazi Sven Ruda erhält in seiner
Berufungsverhandlung wegen Friedhofsschändung in Müncheberg ein milderes
Urteil, weil er sich vom Rechtsextremismus losgesagt haben soll. Er soll
nun 19 Monate verbüßen.
Mai
Sachsenhausen: Jungnazis randalieren in der
Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen und schießen in die Luft. Die Polizei
nimmt einen 16-jährigen fest.
Sachsenhausen: Das Gästebuch der gedenkstätte wird mit Nazi-Parolen
beschmiert. Sechs Jugendliche werden vorläufig festgenommen, eien
17-Jährige gesteht die Schmierereien.
Oktober
Velten: Am Rande eines Fußballspiels in Velten singen
Jugendliche volksverhetzende Lieder, die Polizei nimmt zwei von ihnen
fest.
Berlin: Prozess gegen Frank Schwerdt, Christian Wendt und Lutz Giesen
unter anderem wegen Volksverhetzung.
Neuruppin: Prozess gegen einen 20-Jährigen, der ein Holocaust-Denkmal
beschädigt hat.
Oranienburg: Sieben Tage nach ihrer Einweihung werden Skulpturen, die
zur Erinnerung an die Holocaust-Opfer am Oranienburger Bahnhof
aufgestellt wurden, teilweise schwer beschädigt.
Oranienburg: Ein 19-Jähriger erhält im Schnellverfahren eine Geldbuße
über 250 DM, weil er ein Mahnmal des KZ Oranienburg beschädigt hat.
November
Berlin: Bombendrohung gegen das Centrum Judaicum in
der Neuen Synagoge in Berlin-Mitte.
Dezember
Teltow: Eine jüdische Erbengemeinschaft fordert die Rückgabe von 850
Grundstücken am Berliner Ortsrand, die von ihren Verwandten im NS
zwangsweise verkauft werden mussten. Eine Bürgerinitiative wehrt sich
gegen die Erbengemeinschaft. Das Verwaltungsgericht Potsdam lehnt die
Rückübertragungsansprüche ab: Die Verkäufe zwischen 1933-38 seien
normale Grundstücksverkäufe gewesen.
Die Chronologie wird demnächst fortgesetzt
is / hagalil.com
- 13.01.2001
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