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haGalil onLine: Schweiz

Links zum Thema ''Die Schweiz & der Zweite Weltkrieg - Holocaust-Gelder und Nazi-Gold'' hat beim "Brückenbauer" Redaktor Dominik Landwehr für Sie zusammengestellt.

Das Magazin Brückenbauer:
Die Wochenzeitung der Migros, 8031 Zürich

Heisses Geld und flüchtiges Kapital

Unterschiedlichste Arten von Fluchtkapital fanden vor und während des Zweiten Weltkriegs den Weg in die Schweiz: neben den Geldern von bedrohten Juden auch die Vermögen von Nazi-Grössen.

Der Schweizer Walter Welti hatte es im Berlin der dreissiger Jahre zu etwas gebracht. Er besass eine Autovermietung und betätigte sich nebenbei noch als Schlafwagenschaffner zwischen Berlin und Zürich. Vor allem der Job bei der Bahn war lukrativ. Welti schaffte nämlich Gelder von Juden in die Schweiz. Mit einer Provision von fünf Prozent war dafür gesorgt, dass dabei auch er auf seine Rechnung kam.
Für Juden war es fast unmöglich, Ende der dreissiger Jahre Geld ins sichere Ausland zu bringen. Dieses «sichere Ausland» war zunächst die Schweiz. Von hier aus ging es dann oftmals weiter in die USA oder Argentinien.
Die Nazis verboten den Juden unter schwerer Strafandrohung, Vermögenswerte ins Ausland zu bringen. Wen die Nazi-Häscher erwischten, enteigneten sie als Zusatzstrafe oftmals, schon bevor sie die entsprechenden «Gesetze» erlassen hatten. Es brauchte deshalb viel Mut und Tricks, um dennoch Vermögen ins Ausland zu bringen. Wer es probieren wollte, war auf Hilfe von aussen angewiesen. Und diese Hilfe boten Figuren, wie Welti eine war.

Wertvolle Kunst für Göring

Die Nazis raubten Kunstwerke im grossen Stil in ganz Europa. Im Handel mit gestohlenem Raubgut liefen viele Fäden in der Schweiz zusammen.

Ergebnisse einer Meinungsumfrage von Radio DRS

''Nicht die Armee hat die Schweiz gerettet''

Jeder zweite Schweizer glaubt, der Finanzplatz Schweiz sei der wichtigste Grund, weshalb die Schweiz im Krieg weitgehend verschont geblieben ist. Das ist eine der Kernaussagen aus einer Meinungsumfrage von Radio DRS.

Die von Radio DRS bei 1089 Schweizerinnen und Schweizern durchgeführte repräsentative Meinungsumfrage über die Schweiz im Zweiten Weltkrieg und über die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit ergibt zwei wesentliche Erkenntnisse: Der Druck aus dem Ausland zeitigt bei vielen Schweizern Folgen in Form eines Abwehrreflexes. Das heisst, die Hälfte der Befragten findet, die Schweizer Kriegsvergangenheit müsse nicht weiter aufgehellt werden.

Die andere Hälfte der Befragten ist hingegen so selbstkritisch, dass sie glaubt, die Schweiz habe durch ihr Verhalten im Weltkrieg «moralische Schuld» auf sich geladen.

Drei Fünftel äussern die Meinung, die Vorwürfe aus dem Ausland an die Adresse der Schweiz seien «aufgebauscht». Vor allem die ältere Generation, die den Krieg noch selber erlebt hat, nimmt diesen Standpunkt überdurchschnittlich häufig ein.

Ein Kesseltreiben

Die Anklagen gegen die Schweiz, so urteilen 38 von 100 befragten Schweizerinnen und Schweizern, gingen auf ein Kesseltreiben ausländischer Politiker zurück. Peter Bertschi, Leiter der Inlandredaktion bei Radio DRS, meint dazu: «Für Frau und Herrn Schweizer ist der amerikanische Senator Alfonse D'Amato offenbar zu einem Schreckgespenst geworden.»

35 Prozent schreiben die antischweizerische Kampagne ausländischen Medien zu, während gut ein Viertel der Befragten jüdische Kreise hinter den Angriffen auf unser Land sehen. Die Meinungsforscher betonen allerdings, diese Aussagen dürften zu keinen falschen Schlüssen über «einen latenten Antisemitismus» hierzulande führen.

Interviews im 'Brückenbauer'

''Ein schmerzhafter, aber mutiger Prozess''

Ein Interview mit Jacques Picard, Mitglied der bundesrätlichen Historikerkommission.

Der ausgewiesene Kenner der «Geschichte des Antisemitismus in der Schweiz» sieht in den teils widersprüchlichen Aussagen der Befragten, dass in der Schweiz ein schmerzhafter, aber auch mutiger Prozess zur Aufarbeitung der Kriegsvergangenheit in Gang gekommen ist. So hielten sich im grossen und ganzen die Stimmen zwischen Akzeptanz und Ablehnung die Waage, urteilt der Geschichtslehrer an der Ingenieurschule Biel.

Was den Juden Jacques Picard allerdings nachdenklich stimmt, sind die völlig gegensätzlichen Resultate in der Umfrage zur Judenpolitik. So wüssten knapp drei Viertel aller Befragten, dass die Schweiz gegen 30000 jüdische Flüchtlinge an der Grenze abgewiesen hätte. Aber nur eine Minderheit erinnere sich noch an die Mitschuld der Schweizer Behörden an der Einführung des unseligen Judenstempels.

Ein Mythos bröckelt

Ein Interview mit der Berner Historikerin Beatrix Mesmer zu den Diskussionen über die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg.

«Brückenbauer»: Ist die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ein Stück weit auch Ihre eigene Geschichte?
Beatrix Mesmer: Meine Eltern emigrierten schon 1937 aus Deuschland. Sie merkten, dass die Familie gefährdet war: Mein Vater war Jude und arbeitete zudem als Naturwissenschafter auf einem Gebiet, das für die Kriegsführung wichtig war. Meine Eltern kamen aber nicht als Flüchtlinge, sondern als ganz normale Einwanderer mit einer Arbeitserlaubnis in die Schweiz. Ich blieb noch eine Weile bei meiner Grossmutter und kam nach der Reichskristallnacht vom November 1938 auch in die Schweiz.

Wie haben Sie die Schweiz erlebt, als Sie hierherkamen?
Ich spürte keine Abneigung gegen die Juden. Aber es gab eine starke Antipathie gegen Deutsche und alle, die hochdeutsch sprachen. Ich war hier von Anfang an einfach der «Sauschwab».

Interview mit Yitzchaz Mayer

Der neue israelische Botschafter in Bern sprach mit dem Brückenbauer über Nazigelder, nachrichtenlose Vermögen und Antisemitismus.


D-A-CH: Jüdisches aus Deutschland, Österreich und der Schweiz


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