Sehr
geehrte Damen und Herren, die Frage:
Wie soll man sich am Chol hamoed verhalten?
Was ist erlaubt und was nicht?
Antwort: - Zunächst muss man wissen,
dass Chol hamoed ein Halbfeiertag ist. Was bedeutet das?
- Moed bedeutet Feiertag. Chol wiederum
bedeutet Wochentag. Die Kombination dieser beiden Begriffe werde für die
Tage während des Pessachfestes, die Tage zwischen dem ersten und dem letzten
Tag, benutzt. Das Gleiche gilt für Sukkot, das Laubhüttenfest.
- Im Laufe der Jahrhunderte wurden von den
Rabbinern sehr viele Regeln für das Verhalten am Chol hamoed festgelegt.
Alle hier aufzuzählen ist nicht möglich. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass
all diese Bestimmungen von einem biblischen Satz abgeleitet werden. „… und
sollst fröhlich sein auf deinem Fest…“ (5. Moses 16, 14).
- Arbeit: Man soll nur leichte Arbeiten
verrichten und solche, die unbedingt notwendig sind und mit dem Feiertag
zusammenhängen. Dieser Satz kann, wie der Leser merkt, weitgehend
interpretiert werden. Wer sich streng nach den Regeln richten will, sollte
sich deshalb bei zweifeln beim Rabbiner oder bei einem Gelehrten erkundigen.
- Trauer: Da man am Chol hamoed fröhlich
sein soll, darf man naturgemäß nicht trauern. Selbst wenn ein naher
Verwandter gestorben ist, und am Chol hamoed bestattet werden muss (da man
die Bestattung nicht länger als einen Tag aufschieben darf), darf man die
Sieben-Tage-Trauer (Schiwe-sitzen) nicht einhalten.
Der Besuch eines Friedhofs am Chol hamoed ist
nicht gestattet, weil dabei das Gebot der Fröhlichkeit beeinträchtigt würde.
Auch das Aufsuchen einer Grabstätte eines nahen Verwandten am „Jahrszeit“
(der an jedem Jahr sich wiederholende Tag des Ablebens) ist verboten. In
solch einem Fall sollte man vor oder nach dem Feiertag den Friedhof
aufsuchen.
Im Laufe der Zeit haben sich bei den
verschiedenen Gemeinden auch etwas uneinheitliche Bräuche entwickelt. Eine
Anfrage zu einzelnen Problemen ist deshalb ratsam.
Mit freundlichen Grüßen
Bar Rav Nathan |