Abb.: Ein Jude, nördlich des Toten Meeres in Soar
begraben, starb nach der Inschrift "im 386. Jahr nach der Zerstörung des
Tempels," Bis zum 5. Jahrhundert bezog sich das jüdische
Geschichtsbewusstsein chronologisch auf dieses Ereignis.
69-79 Vespasian
Zwischen 68 und 70: Jochanan ben Zakkai geht nach Jawne, einer
kleinen Stadt an der Küste, wo er eine Lehrstätte als Alternative zur
verlorenen Hauptstadt errichtet. Hier wirken die Erben der Pharisäer in
geistiger Hinsicht. Eine Generation später werden die Grenzen des Judentums
neu definiert und die verschiedenen Sekten ausgeschlossen.
69-79: Vespasian, Imperator in Rom.
Sommer 70: Titus erobert Jerusalem, Zerstörung des Tempels;
Unterdrückung traditioneller Institutionen wie des Hohepriestertums und des
Sanhedrin.
ca. 70-85 (95?): Jochanan ben Zakkai wirkt in Jawne und verkündet eine
Reihe von religiösen und juristischen Anordnungen. Seine Gemeinde scheint
keinen offiziellen Kontakt mit den römischen Behörden zu haben.
Pessach 73: Kollektiver Selbstmord der Verteidiger von Masada und
Fall der Festung, die von den Sikariern unter Eleasar ben Jair gehalten
wurde. Vorläufiges Ende des aktiven Widerstandes gegen Rom.
79-81 Titus
79-81: Herrschaft von Titus, Vespasians Sohn.
81-96 Domitian
81-96: Kaiser Domitian, Vespasians zweiter Sohn, der Juden und zum
Judentum Konvertierte verfolgt. "Vorzüglich hart wurde die Betreibung der
Judensteuer gehandhabt. Man denunzierte beim Fiskus sowohl die, welche, ohne
sich als Juden zu bekennen, nach jüdischer Weise lebten, als auch die,
welche durch Verheimlichung ihrer Abstammung sich der Zahlung der ihrem
Volke aufgelegten Steuer zu entziehen versucht hatten. Ich erinnere mich,
dass ich als Jüngling einen Prokurator sah, der einen neunzigjährigen Mann
untersuchte, um herauszufinden, ob dieser beschnitten sei." (Suetonius, Das
Leben der zwölf Caesaren, "Domitian", VIII, 12)
ca. 85 (96?) - ca. 110: Gamaliel, Führer in Jawne. Seine
Politik ist "nationaler" und betont die Verbindungen mit der Diaspora. Von
den Römern wird er de facto anerkannt, was wohl mit dem Fall der
Dynastie der Flavier 96 zusammenhängt.
Abb.:
Die Reisen des Rabbi Akiba (ca. 120)
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90er Jahre: Bildung zahlreicher Schulen geleitet von Rabbinern, einem
neuen Begriff für die geistigen Führer in der Ära nach der Zerstörung des
Tempels: In Lydda Rabbi Elieser ben Hyrkan; gefolgt von Rabbi Tarphon
(Gamaliel, der den Titel Rabban trug, residierte wahrscheinlich in
Lydda, bevor er Jochanan ben Zakkais Nachfolger in Jawne wurde); in Bene
Berak Rabbi Akiva, künftiger geistiger Anführer der Bar Kochba-Revolte; in
Sepphoris Rabbi Halafta; in Peki'in Rabbi Joschua ben Hanania.
96-98 Nerva
96-98: Herrschaft von Nerva. Eine Münze, geprägt nach der
Aufhebung der Judensteuer, trägt die Aufschrift: Fisci iudaici calumnia
sublata ("die Schande der jüdischen Steuer zu löschen").
98-117: Kaiser Trajan.
Erinnerung
zum Lag baOmer:
Der Bar Kochba-Aufstand
Der letzte bewaffnete Versuch, das römische Joch
abzuschütteln, war der Aufstand, der von einem Mann geführt wurde, der nach
der jüdischen Tradition "Sohn des Sterns" (Bar Kochba) genannt wurde. Diese
Revolte markierte das Ende des politischen Aktivismus der Juden in der
Antike. Von nun an akzeptierten die Juden die Besatzung als nationale
Knechtschaft...
Der letzte Aufstand gegen die Besatzer:
Bar Kochba scheitert
Eine Zeittafel aus der
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Opatowski, Denis Charbit
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