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Judentum und Israel
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Genügend oder zuviel Demokratie in Israel?
Sinkendes Vertrauen
in Polizei und Gerichte

Von Asher Arian und Shlomo Nakediman

Die Gerichte und die Polizei sind die Eckpfeiler einer Demokratie, ohne die kein Land richtig geführt werden kann. Eine neue Meinungsumfrage enthüllt einen Abfall des öffentlichen Vertrauens in Staatsanwaltschaft, Gerichte und Polizei.

Die Umfrage ist die zweite von insgesamt vier, die das IDI und Yediot Ahronot dieses Jahr durchführen. Die erste wurde im März gemacht, die aktuelle zwischen 4. und 12. Juli. Untersucht wurde eine repräsentative Stichprobe von 1016 Befragten, Juden und Araber. Die Ergebnisse zeigen, daß nur 76% der Gesamtbevölkerung der Staatsanwaltschaft vertrauen (März: 83%) und das Vertrauen in die Polizei liegt bei nur 69% (März: 73%). Es kann davon ausgegangen werden, daß die Gründe, die diesen Rückgang verursacht haben, ihren Ursprung in der scharfen Kritik haben, die während und nach dem Urteil im Aryeh Deri-Prozeß an diese Institutionen gerichtet wurde.

Trotz der oben genannten Fakten ging das Vertrauen in den Obersten Gerichtshof und die IDF (ZaHaL/Israeli Defence Force) nicht zurück, wenn man den Abweichungsrahmen +/- 3% berücksichtigt.

48% der Befragten antworteten auf die Frage, ob das heutige Israel demokratisch genug sei positiv. 35% daß es nicht demokratisch genug sei, und 17% meinten, es sei zu demokratisch. Die selbe Frage wurde in Bezug auf das Wahlverhalten der Befragten untersucht. Eine Korrelation gibt es zwischen Likud-, Shas- und Meretz-Wählern: Jeweils 48% der Wähler einer dieser Parteien meinen, Israel sei demokratisch genug. Wähler der "One Israel-Partei" waren davon überzeugter – 58% von ihnen bescheinigt Israel genügend Demokratie. Aber nicht alle sind zufrieden. 44% der Meretz-Wähler klagen, Israel sei nicht demokratisch genug und 33% der Shas-Wähler denken genauso. 29% der Likud-Wähler glauben, Israel sei zu demokratisch.

Zwei Ergebnisse verdienen noch besondere Erwähnung:

  • 67%, darunter 15% der Ultra-Orthodoxen, befürworten eine Trennung von Religion und Staat.
  • Im Falle eines Konflikts von Sicherheit und dem Schutz der Rechtsstaatlichkeit geben 57% der Befragten - darunter ein beträchtlicher Anteil Ultra-Orthodoxer und russischer Immigranten - ersterer den Vorrang.

Die Umfrage wurde von Professor Asher Arian, einem Experten für Befragungen, geleitet. Mitgearbeitet haben die Professoren Aliahu Katz, David Nachmias und Michael Shamir, Dr. Rafael Ventura und Frau Hannah Levinson. Mit der eigentlichen Befragung wurde das "Makhshov" Forschungsinstitut unter der Leitung von Dr. Rachel Yisraeli beauftragt. Die Fragen wurden auf Hebräisch, Arabisch und Russisch gestellt. Die einzelnen Gruppen, insbesondere Araber, russische Immigranten und Ultra-Orthodoxe wurden in der Stichprobe proportional zu ihrem Anteil in der Bevölkerung berücksichtigt.

Wir wollen Demokratie,
aber wir verstehen sie nicht

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