antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

hagalil.com
Search haGalil


Newsletter abonnieren
Bücher / Morascha
Koscher leben...
Jüdische Weisheit
 
 

 

Geschichte der Juden in Osteuropa

by Chaim FRANK

Erez Hagar / øâä õøà
Juden in Ungarn

Von den Anfängen zum Mittelalter

Aufgrund von Ausgrabungen (Grabsteine in Aquineum und eine Gedenktafel in Dunapentele) lassen sich Juden in >Erez Hagar<, also in Ungarn, seit der Römerzeit nachweisen, wo das Land noch in Dacien und Pannonien geteilt war. Einer Legende zufolge sollte der König von Dacien, DECEBAL, die Juden zu Hilfe gerufen haben, in seinem Kampfe gegen die Römer. In Ungarn sind die Juden fest seit dem 9.Jahrhundert belegbar, wo Dokumente (im Archiv Sopron) jüdische Niederlassungen bereits vor der Landnahme der Ungarn erwähnen; und 1050 existiert bereits in Esztergom eine größere jüdische Gemeinde mit einem Friedhof. Bis zu diesem Zeitpunkt scheint es jedenfalls keine wesentlichen Gesetzgebungen gegeben zu haben, die das jüdische Leben beeinträchtigt hätten, so daß sich ein vitales Leben mit hohem kulturellem und wirtschaftlichen Standard entwickeln konnte.

Erst durch die verstärkte Christianisierung begann auch in Ungarn, wie im übrigen Europa, der Kampf der Kirche gegen den Einfluß der Juden. Beispielsweise verbot 1092 die Synode von Szabolcs, unter Ladislaus (1077-95), den Juden, Christen zu heiraten, an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten sowie christliche Dienstleute zu halten. Andreas II. (1205-1235) bestimmte in seiner >Goldenen Bulle< (1222), daß Kammerdiener, Münzpräger, Salz- und Steuerbeamte in Ungarn nur noch Adelige, nicht aber mehr Juden sein dürfen.

Diese Verordnungen zeigen aber auch, daß es bis dahin ein gutes Auskommen mit den Regenten und der Bevölkerung und welches Vertrauen bestanden haben muß, daß die Juden so hohe Stellungen einnehmen durften.

1233 mußte Andreas II. unter Androhung des Kirchenbann vor einem Gesandten des Papstes schwören, daß er ab sofort alle Juden aus öffentlichen Ämtern treiben würde und, daß er die Juden zum Tragen eines >Judenzeichens< zwingen werde. Auch sein Nachfolger, Bela IV. (1235-1270) mußte, ehe er den Thron bestieg, einen Eid leisten, die Judengesetze seines Vaters beizubehalten. Doch bereits im Jahre 1239 zwangen ihn die großen finanziellen Probleme beim Papst Gregor IX um Ablaß seines Schwures zu bitten. Er gewährte Bela IV diese Bitte jedoch unter der Auflage, daß er neben dem Juden einen christlichen Vertrauensmann bestelle, in dessen Namen der Jude die öffentlichen Einkünfte verwalten sollte.

Die Juden durften unter dem wohlwollenden Bela IV. sogar als Pächter des Münzamtes wirken, wo u.a. auch hebräische Münzen geprägt wurden, von denen sich einige noch erhalten haben.

Nach den Tataren-Einfällen begann Bela IV. mit dem Wiederaufbau des Landes und erteilte 1251 den Juden ein Privileg, dessen Basis die >Kammerknechtschaft< war, in der ähnlichen Struktur der Schutzbriefe deutscher Kaiser: die in seinem Lande wohnenden Juden gehörten zur königlichen Kammer, bildeten das Eigentum des Königs und standen mit ihrer Person und ihrem Hab und Gut unter dessen Schutz.

1279 beschloß die vom Papst Nikolaus III. in Ofen einberufene Synode, daß die Juden ein besonderes Kennzeichen tragen müssen, daß ein Bischof, wenn dieser seine Einkünfte an einen Juden verpachte, seine Würde verliere, und daß jeder (auch der König), der einem Juden ein öffentliches Amt verleihe, exkommuniziert werden würde. Diesen kirchlichen Verordnungen zollte man in Ungarn jedoch wenig Achtung sondern beließ die königlichen Privilegien gelten. Mehrere Juden waren sogar 'Großgrundbesitzer' und erhielten sogar Prädikate in der Art von Grafentitel.

Ein Jahr nachdem Andreas III (1290-1301), als letzter König des Hauses Arpad, den Thron bestieg, verlieh er 1291 der Stadt Preßburg mehrere Privilegien, worin er u.a. bestimmte, daß die hiesigen Juden die gleichen Rechte wie die übrigen Bürger genießen sollten. Das Privileg Bela IV. wurde von allen Nachfolger, die bis zur Schlacht von Mohacs (1526) den Thron bestiegen jedesmal neu bestätigt.

Die Privilegien basierten zwar auf dem Wohlwollen des jeweiligen Herrschers doch sie waren nicht umsonst sondern mußten durch 'reiche' Geschenke und hohe Jahressteuern 'erkauft' werden.

***
cf

haGalil onLine

Zum nächsten Teil

Zur Eingangsseite Juden in Ungarn
Zur Eingangsseite Juden in Mittel- und Osteuropa
Zur Eingangsseite Galluth Jisrael


Copyright 1998 haGalil onLine


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!
 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2014 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved