Die Welt des
Ostjudentums POLEN
von Chaim FRANK
Die Vernichtung
Mit dem Überfall der NS-Truppen 1939 auf
Polen begann der Untergang des osteuropaeischen Judentums. Es war nicht
nur die Ausrottung der Juden allein, es war die Vernichtung der
chassidisch geprägten Welt und der Untergang einer Jahrhunderte alten
Lebensweise und Gefühlswelt die ihren Ausdruck in Städten aber mehr noch
in den
Shetln zum Glanz
brachte.
Hier versagt jede Analyse, versagt jedes
logisches Einordnen und Denken; man kann und wird dies gar nie
begreifen: Maidanek, Auschwitz, Treblinka, Belzec, Sobibor,
Theresienstadt, Dachau, Mauthausen, Buchenwald und die vielen anderen
Todes- und Vernichtungsstätten; und überhaupt, die unfaßbare Zahl von 6
Millionen haben sich in unser Wissen eingebrannt. Und doch bleiben sie
nur als Deklaration für etwas, was wir nie verstehen, was wir nie
begreifen werden können:
>Wieso es dazu kommen konnte!< und,
>wieso es möglich sein konnte!<, daß sich Menschen an dem systematischen
Morden überhaupt beteiligen konnten, nämlich ein Volk gewollt
auszulöschen, ja geplant auszurotten, nur weil es Juden oder Zigeuner
waren?!
Diese Fragen nämlich bleiben auch für
unsere Nachkommen ohne einer erklärten Logik - vermutlich weiterhin
unbeantwortet.
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