Hilfe
für die Überlebenden der Schoah:
AMCHA
Das bekannte Wort 'AMKHA!' steht auch heute für die Hoffnung auf ein
verstehendes Gegenüber. Amcha bietet eine Möglichkeit für Überlebende und
ihre Kinder ihr Herz zu erleichtern und zu spüren, dass sie nicht allein
sind.
In Israel befinden sich
vier Zentren in Jerusalem, Ramat Gan, Haifa und
Beersheba, eine Aussenstelle von Ramat Gan befindet sich
in Tel Aviv. Gegruendet wurde AMCHA 1978 in Jerusalem.
AMCHA hat inzwischen auch in Belgien, Holland, Canada,
England, Oesterreich, Deutschland und der Schweiz
Niederlassungen. Die deutsche Niederlassung wurde 1988,
unter der Schirmherrschaft der
Bundestagsvizepraesidentin Frau Renate Schmidt (SPD,
Bayern), gegruendet.
Von den ueber 150.000 Ueberlebenden in IL, leiden
fast ein Drittel staendig unter traumatischen
Schlafstoerungen, Alptraeumen, gesteigerter Nervositaet,
Depressionen. Neben die koerperlichen Folgeschaeden
treten psychosomatische Stoerungen. (Siehe dazu auch:
900 Holocaust Survivors Languish in Israeli Mental
Hospitals). Es scheint inzwischen, dass mit
zunehmendem Alter die Erinnerungen an die Jahre der
Verfolgung verstaerkt in den Vordergrund treten. Es hat
sich gezeigt, dass die Zeit die Wunden der Sho'ah nicht
zu heilen vermag. Je mehr der Holocaust im oeffentlichen
Bewusstsein in Vergessenheit geraeht, umso schwieriger
wird ein menschliches Mitteilen dieser Erfahrungen und
umso mehr sind die Ueberlebenden mit ihren Gefuehlen
alleingelassen.
Eine immer groesser werdende Anzahl der Klienten
sind Kinder der Ueberlebenden, also Angehoerige der
zweiten Generation. Auch ihnen - und mittlerweile ebenso
der dritten Generation, wird zu helfen versucht.
Gerade fuer diejenigen, deren Eltern inzwischen sehr alt
sind - und die vielleicht keine Gelegenheit mehr finden
werden, mit ihren Eltern ueber die Zeit der Shoah zu
reden, scheint eine Hilfe bei der Aufarbeitung und
Klaerung ihrer Gefuehle notwendig.
Es gibt in Deutschland auch Moeglichkeiten zur
Kontaktaufnahme mit AMKHA aehnlichen Gruppierungen.
Adressen von Therapeuten, die in der Arbeit mit
Ueberlebenden und ihren Angehoerigen erfahren sind
koennen wir Ihnen auf Anfrage mitteilen. Leider ist das
Thema in Deutschland staerker tabuisiert als zB in
Holland, den USA oder eben in Israel - das Schweigen der
Umwelt sollte Sie aber nicht stumm machen.
Wenn Sie an einer Gruppe in Deutschland
teilnehmen moechten, sich am Aufbau einer Gruppe
beteiligen moechten oder auch nur den Austausch
untereinander suchen, dann senden Sie uns bitte eine
e-Mail.
Wir werden uns dann bald bei Ihnen melden.
esra
haShoah |