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Die Geschichte der Juden in Deutschland

WÜRZBURG

Gerade geht die 2. Jewish Winter University in Würzburg, veranstaltet vom Bundesverband Jüdischer Studenten in Deutschland e.V., zum Thema "Was ist Judentum?" zu Ende. Für alle die nicht dort waren bietet Würzburg dennoch einige Sehenswürdigkeiten.

Würzburg liegt am Main, rund 110 km nordwestlich von Nürnberg und rund 120 km südöstlich von Frankfurt zwischen der A3 und der A7 an den Bundesstrassen 8,13,19 und 27.

  • Mainfränkisches Museum mit kleiner Sammlung jüdischer Gegenstände
  • Jüdisches Altersheim, heute Dokumentations-Zentrum
  • Jüdischer Friedhof aus dem Jahre 1880

Es wird angenommen, dass sich Juden erstmals im 11. Jahrhundert in Würzburg ansiedelten. Das erste diesbezügliche Dokument stammt aus dem Jahre 1119. Sowohl die Kreuzzüge wie auch die Verfolgungen während der schwarzen Pest brachten großes Leid über die Würzburger Juden. 1565 wurden sie vertrieben und zogen in das naheliegende Heidingsfeld, heute Teil von Würzburg. Heidingsfeld wurde so zu einem wichtigen religiösen Zentrum und war im frühen 18.Jahrhundert Sitz des Ober-Rabbiners von Unterfranken. Erst im späten 18.Jahrhundert stabilisierten sich die Verhältnisse so weit, dass die jüdische Gemeinde ihre religiösen Institutionen wieder nach Würzburg verlegen konnte. Im 19.Jahrhundert umfassten diese Institutionen eine jüdische Schule, ein Lehrer-Seminar, eine Jeschiwah und ein Spital. Ende des 19.Jahrhunderts war die Würzburger Gemeinde eine der wichtigsten in Bayern. Über 2.000 Juden lebten 1933 in Würzburg. 1.500 davon wurden in Vernichtungslager verschleppt, nur einige wenige überlebten.

Das Mainfränkische Museum in Würzburg zeigt eine Sammlung jüdischer Gegenstände. Eine Sammlung aus dem Jahre 1913, die auch die barocke Synagoge von Kirchheim enthielt, wurde 1945 durch Bomben fast völlig zerstört. Diese stark reduzierte Ausstellung umfasst einige Torah-Schilde, manche mit dem kaiserlichen Adler, Torah-Zeiger, Besamim Büchsen, Kiddush-Becher, einen Purim Teller, Sabbat-Leuchter, Seder-Teller, einer davon mit einem Bild von einem Pessach-Mahl unter Sabbat-Leuchten, Rimonim, Etrog-Büchsen und Channukah Kerzenleuchter (einer davon mit zwei in der Ornamentik versteckten Hirschen).

Auch ein gut erhaltener Grabstein aus dem Jahre 1326 für zwei Töchter eines Rabbiners, die am selben Tag starben, sowie auch Stücke von Grabsteinen aus der Zeit um 1350 werden ausgestellt. Das Museum liegt in der Festung Marienberg mit Blick über Würzburg. Es gibt Führungen durch das Museum und die Öffnungszeiten sind von April bis Oktober von 10 bis 17 Uhr und von November bis März von 10 bis 16 Uhr.

In der Domerschulstrasse steht ein Denkmal für die 1938 zerstörte Synagoge; ein Denkmal für die jüdischen Opfer der Nazi-Herrschaft befindet sich in der neuen Synagoge in der Valentin-Becker Strasse II.

Das jüdische Altersheim an der selben Adresse, das 1930 erbaut wurde, war von den Nazis zum Sammellager für die Deportation der Würzburger Juden gemacht worden. Heute befindet sich dort ein Dokumentations-Zentrum für die jüdischen Gemeinden der Umgebung. An der Außenwand der Synagoge sind Gesetzestafeln aus einer zerstörten Synagoge, ein Chuppah-Stein aus dem Jahr 1780 aus Heidingsfeld und ein Stein Ornament von der zerstörten Synagoge in der Domerschulstrasse. Das Zentrum ist von Montag bis Donnerstag von 13 bis 17 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

Im Jahre 1864 gründete der "Würzburger Raw" Seligmann Bär Bamberger in der Bibrastrasse 6 ein Lehrerseminar, das 1929 in die Sandbergstrasse 1 übersiedelte. An beiden Häusern, heute ist eines ein Kloster und das andere eine Schule, sind Gedenktafeln angebracht.

Auf dem Friedhof aus dem Jahre 1880 in der Werner-von-Siemens Strasse steht ein Denkmal für die im ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten aus Würzburg und eines für die von den Nazis ermordeten Würzburger Juden. Um dieses Denkmal sind Gedenksteine für Menschen, die in KZ's umkamen, im Halbkreis aufgestellt. Es gibt eine Zeremonienhalle und ein Wächterhaus, in dem der Verwalter lebt. Der Friedhof ist geöffnet und kann zu den üblichen Zeiten besucht werden.

Sehenswert wäre noch: die Bischofsresidenz, von einem barocken Meister erbaut, mit einem grossen Tiepolo-Fresko; der Dom und die Neumünsterkirche da neben; die Marienkapelle, auf dem Platz der mittelalterlichen Synagoge aus dem 14. Jahrhundert erbaut; die alte Mainbrücke mit ihren barocken Statuen und die Festung Marienberg mit dem bereits erwähnten Museum.

In der Umgebung:
Hainsfahrt / Unter-Altertheim / Wenkheim

hagalil.com 19-01-03


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