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Sie finden hier zahlreiche Artikel aus dem 90er Jahren, d.h. aus den Anfangsjahren des WWW. Aktuellere Meldungen finden Sie im Nachrichtenarchiv unter Jüdisches Leben in Deutschland..., Antisemitismus, Rechtsextremismus..., Europa und die Welt... oder in den täglich aktuellen Nachrichten von haGalil.com...
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          ...nicht nur die Vergangenheit

- faszinierende Vielfalt im Internet:
Jüdisches aus Deutschland

whz
Weisheitszahn - Schülerzeitung des Hermann Hesse-Gymnasiums, Calw

Beim Thema ,Judentum' kommt man meistens zuerst auf die Verbrechen des 2.Weltkrieges. Dabei zeigt sich oft, daß das Wissen über das Judentum, also die Religion selbst ziemlich begrenzt ist.

Judentum ist mehr als die Schuldfrage des Holocaust. Es geht um eine Lehre für die Gegenwart - und dieZukunft - und gerade deshalb natuerlich auch darum, Folgerungen aus Geschehenem zu ziehen!

Angefangen beim Thema Judentum gehört dazu wohl auch ein Wissen um die Vielfalt dieser Religion: Man sollte z.B. beim Bild eines Juden nicht nur ein Bild eines bärtigen Mannes mit schwarzem Hut, schwarzem Kaftan und Schläfenlocken sehen, der sich hektisch vor und zurück bewegt und einen eher eigentümlichen Eindruck macht. Ein Jude kann auch jemand sein, der wie du und ich aussieht und sich auch wie jedermann verhält.
Immerhin ist das Judentum auf der ganzen Welt vertreten. Jüdische Gemeinden findet man nicht nur in Europa, den USA, der ehemaligen Sowjetunion und Polen, sondern auch im ganzen Nahen Osten (Irak, Iran etc.), in Indien, in Teilen von China (z.B. an der Seidenstraße) und sogar in Äthiopien. Es hat sich überall der jeweiligen kulturellen und sozialen Situation angepaßt.
So berichtet z.B. der weltbekannte Journalist Egon Erwin Kisch über eine seltsame Begegnung in Mexico: Als er in einem Dorf Unterkunft bekam, sah er, wie eines freitagabends die Einwohner des Dorfes - alle mit Ponchos und der landesüblichen Tracht - in ein bestimmtes Haus gingen und die üblichen Gebetsformeln sprachen; es wurden Kerzen angezündet, und das Brot wurde gebrochen...

Judentum heißt auch Lernen

Zur Förderung dieses entscheidenden Anliegens, gründete sich im November 1995 der wohl mittlerweile größte onLine-Dienst zum Judentum: 'haGalil onLine'. Gerade beim Stichwort Vielfalt sollte man erwähnen, daß dieser Onlinedienst im wahrsten Sinne des Wortes auch vielseitig ist. Mit inzwischen über 1400 verschiedenen sehr gut gegliederten und mit Links verbundenen Dateien in Text, Ton und Bild befaßt er sich mit den Schwerpunktthemen:

  • 'Blick nach Israel'
  • 'Jüdische Religion'
  • 'Jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum'
  • 'Palästina und der Nahe Osten'
  • 'Prag - Jüdisches aus der Tschechischen Republik'

Shalom

Ein ganz besonderes Merkmal dieses Dienstes ist auch der manchmal nicht so unparteiische Blick nach Israel: So werden viele Seiten der israelischen Friedensbewegung gewidmet. Mit Kommentaren, Meinungen und aktuellen Berichten über den Stand der Dinge in Nah Ost wird ein nicht so ganz populäres Bild vermittelt, wie es in den Nachrichten kaum gezeigt wird.

Interaktives Kennenlernen

haGalil onLine lädt nicht nur zum passiven Lernen ein. Kritik, Kommentare und Anregungen sind sehr willkommen und können via e-mail geschickt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einen Beitrag zum Forum zu leisten. Dieses Forum steht für den Austausch der Leser untereinander zu allen Themen frei zur Verfügung.

''Surfend" zum Mittelmeer

Doch die Themenvielfalt ist damit noch lange nicht erschöpft: Unter der Rubrik, 'Blick nach Israel' findet sich natürlich nicht nur Politik und Geschichte! Es werden Tips für die Reise nach Israel gegeben, Musik, Literatur etc. wird vorgestellt, selbst ein Hebräisch-Lernkurs kann besucht werden.

haGalil wurde gegründet gegen das Vergessen, nicht um irgendjemandem ein schlechtes Gewissen zu bereiten oder Vorwürfe zu machen, weniger der Vergangenheit, sondern um der Gegenwart - und der Zukunft - willen.

Missionierung oder Bekehrung ist sicher nicht das Ziel. ''Das Judentum hat keinen Anspruch, allein selig zu machen. Es gibt viele Wege zu Gott. Ein guter Jude wird sicher ein guter Mensch sein -  aber um ein guter Mensch zu sein, braucht man ganz bestimmt kein Jude zu sein".

haGalil soll ein offenes Buch sein...

Es soll nicht nur ein bestimmtes (jüdisches) Publikum ansprechen, sondern alle Interessierten und Neugierigen. Es soll das Judentum, über das Klischee der Opferrolle hinaus, bekannt machen und in das Licht einer ernstzunehmenden Religion, mit all ihren Ecken und Kanten, rücken.

Na, interessiert???
Dann schaut doch einfach einmal unter der Internetadresse http://hagalil.com nach.

1998 whz

D-A-CH
Deutschland, Austria, Confoederatio Helvetica

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