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Jüdische Weisheit
 
 
[Tschechische Häftlinge im Konzentrationslager Dachau]
Von Zuzana Mosnáková

Zur Diskussion im Forum:
[
Nationalsozialistische Konzentrationslager]
3. Verhalten:
Tschechische Häftlinge und der KZ-Alltag

3.1 Tschechen als Häftlingsgruppe

Die Erforschung des Verhaltens der tschechischen Häftlingsgruppe im KZ Dachau basiert ausschließlich auf individuellen, schriftlichen oder mündlichen Erinnerungsberichten der betroffenen Zeitzeugen.

Der KZ-Alltag einer ganzen Nationalitätengruppe wird dadurch jedoch auf die Sichtweise von Wenigen reduziert, die sowohl überleben konnten, als auch nach dem Krieg fähig waren, ihre Erlebnisse und ihre Traumata in Worte zu fassen und niederzuschreiben. So bleibt unter anderem die Geschichte der Toten und damit eines Viertels der tschechischen Häftlinge in Dachau weitgehend außen vor.

Die überwiegende Mehrheit der Überlebenden, die ein Buch veröffentlichen konnten, waren, wie bereits angedeutet, tschechische Akademiker und Intellektuelle. Da diese soziale Gruppe nur zehn Prozent aller tschechischen Überlebenden verkörpert, wird deutlich, wie wenig repräsentativ eine solche Studie werden kann. Hinzu kommt, dass dem Forscher der darauffolgenden Generationen immer "das Korrektiv der Eigenerfahrung"[1] fehlen wird, um die Zeugnisse angemessen beurteilen zu können. Doch das Verhalten der verschiedenen Häftlingsgruppen im KZ-Alltag ist ein enorm wichtiger Teil der Geschichte der Konzentrationslager und gehört ebenso dazu wie ihre ereignisgeschichtliche Komponente. Ohne das Gedächtnis der Überlebenden wäre jede Studie zum Thema Konzentrationslager bezüglich der Lebensbedingungen, der soziologischen Strukturen sowie der Überlebensstrategien der Häftlinge um ein vielfaches ärmer, wenn nicht sogar unmöglich. Gerade deshalb ist eine quellenkritische historische Betrachtung, die "Erkenntnis und Entsetzen nicht auseinandertreten läßt", als Vermittlungstätigkeit zwischen dem Zeitzeugen und der Geschichte von großer Wichtigkeit, da sonst "jeder Werttransfer des kollektiven Gedächtnisses auf Dauer auf die berechtigte Gegenfrage nach gruppenspezifischen Verdrängungen und Interessen in der Gegenwart"[2] stieße.

3.1.1 -- Binnenstruktur
3.1.2 -- Beziehungen zu anderen Häftlingen und Häftlingsgruppen

  • [1] Niethammer, Lutz: Häftlinge und Häftlingsgruppen im Lager. Kommentierende Bemerkungen, in: Herbert, Ulrich/Orth, Karin/Dieckmann, Christoph (Hrsg.): Die Nationalsozialistischen Konzentrationslager. Entwicklung und Struktur, Bd. 2, Göttingen 1998, S. 1048.

  • [2] Ebenda, S. 1060.

5. ANHANG
5.1.1 Quellenverzeichnis
5.1.2 Literaturverzeichnis
5.2.0
Abkürzungen

Zur Diskussion im Forum:
[
Nationalsozialistische Konzentrationslager]
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hagalil.com 09-2004


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