Große Interesse von Seiten der
Schulen:
Gemeinsames Seminar
über Holocaust der Juden und der
Roma
Schülerinnen
und Schüler im südmährischen Brno /
Brünn haben dieser Tage die
Möglichkeit, sich näher mit der
Geschichte des Holocausts bekannt zu
machen. Doch nicht nur mit der
tragischen Geschichte der Juden. In
einer gemeinsamen Aktion haben sich
die Brünner Filiale des
Bildungszentrums des Jüdischen
Museums Prag und das Museum für
Roma-Kultur verbunden.
„Wenn wir nicht
zulassen wollen, dass sich die
Geschichte wiederholt, müssen wir
uns sie ständig ins Gedächtnis
rufen.“ Das sagte die tschechische
Ministerin für Menschenrechte und
nationale Minderheiten, Džamila
Stehliková, in Brno zum Auftakt
einer Seminarreihe, die für eine
ausgewählte Altersgruppe von
Grundschülern und Mittelschülern von
den beiden Kulturinstitutionen
vorbereitet wurde.
Über die Motive für die
Seminarveranstaltung sprach ich
zunächst mit Jitka Králová vom
Bildungszentrum des Jüdischen
Museums in Brno:
„Anlässlich des Holocaust-Tages
haben wir unsere Kräfte gebündelt.
Einer der Gründe dafür war, dass
zwar allgemein bekannt ist, dass die
Juden von dem Holocaust betroffen
waren, weniger bekannt ist
allerdings, dass auch viele Roma und
Angehörige anderer Minderheiten zu
den Opfern gehören.“
Die gemeinsame Werkstatt, wie die
Veranstalter ihre gemeinsame Aktion
benannt haben, ist für Schüler der
8. und der 9. Klasse der
Grundschulen und auch für
Mittelschüler bestimmt. Warum
ausgerechnet diese Altersgruppe?
„Der Hauptgrund war, dass die
Schüler und Schülerinnen im Alter
von 14 und 15 Jahren in der Lage
sind, die Fakten im entsprechenden
historischen Kontext zu sehen und
auch zu begreifen.“
Jitka Kralová glaubt nicht, dass
derartige Seminare für Schüler
ersetzen können, was Schulen bzw.
Lehrer im Unterricht versäumt haben.
Viel mehr gehe es um eine Vertiefung
der bereits erlangten Kenntnisse
über den Holocaust, über den vor der
Wende mehr oder weniger geschwiegen
worden sei, sagt Kralová.
Informationen darüber zu verbreiten
ist dann natürlich die logische
Aufgabe für das Bildungszentrum des
Jüdischen Museums. Nach dem Inhalt
der seit Montag laufenden Seminare
fragte ich Martina Francová,
pädagogische Lektorin des Brünner
Museums für Roma-Kultur, die
gemeinsam mit ihrer Kollegin vom
Jüdischen Museum, Hana Palková, das
Programm gestaltet hat:
„Das Programm dauert zweieinhalb
Stunden und basiert nicht nur auf
bloßen Informationen, denn von
diesen bekommen die Kinder relativ
viel in der Schule. Daher haben wir
das Programm auch als interaktiv
konzipiert. Am Anfang sollen die
Teilnehmer einige Begriffe selbst
definieren. Zu Beispiel, was ist der
Holocaust, was ist ein Ghetto, was
ist der Antisemitismus und so
weiter. Anschließend arbeiten sie
mit konkreten Fakten aus der
Holocaustgeschichte der Juden und
der Roma. Es folgt ein Erlebnisteil,
in dem die Kinder zum Beispiel
darauf befragt werden, was sie in
einen Transport mitnehmen würden und
was für sie in dem Moment wichtig
wäre.“ Und viel anderes mehr.
Beide veranstaltenden Institutionen
wollen dieses Seminar auch in
Zukunft fortsetzen, da sie diesmal
bei weitem nicht das große Interesse
von Seiten der Schulen zufrieden
stellen können.
Erstsendung
am 30-01-2008 in Radio Prag, Autor:
Jitka Mladkova
Neues Heim für
Sozialpflege in Prag:
Ein Seniorenheim für Überlebende der
Schoah
Altersheim, Sportareal,
Konzentrationslager für Juden,
später für Tschechen und noch später
für Deutsche, ein Krankenhaus und
schließlich ein Seniorenheim. So
kann man die Geschichte des Ortes
kurz zusammenfassen, den die Prager
unter dem Namen „haGibor“ kennen...
Auch in
Tschechien:
Gesund und jung zu sein ist besser
als alt und krank
Würden sich alle in
Prag lebenden Senioren zum selben
Zeitpunkt entscheiden, den Antrag
auf einen Platz im Altersheim zu
stellen, hätte nur jeder 72.
Antragssteller die Chance. In dieser
Feststellung spiegelt sich die
durchaus unerfreuliche Situation im
Bereich der Alterspflege nicht nur
in Prag, sondern auch außerhalb der
Hauptstadt wider...
Zur
Erinnerung an Leo Steiner:
Zlata Hveszda
Der legendäre
Song "Holcicka" des in den
dreissiger Jahren gefeierten Prager
Gesangsquartetts "Goldener Stern",
wird im kommenden Sommer ein längst
fälliges Comeback erleben...
Nach
einer wahren Begebenheit:
Die Vogelwelt von Auschwitz
Der
polnische Kunststudent Marek
Rogalski wird 1940 nach Auschwitz
deportiert. Im Vernichtungslager
befindet sich auch der SS-Wachmann
Hans Grote. Ein Vogelkundler, der
seine Zeit in Auschwitz nutzen
möchte, um die Vogelwelt um das
Lager herum zu erforschen. Da er für
sein Forschungsprojekt noch einen
Skizzenzeichner braucht, fällt seine
Wahl auf Marek Rogalski…
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