Nizza Thobi hat sich in diesem
Zusammenhang lange vor den im Zuge des "Aufstands der Anständigen"
entstandenen Demokratieclubs und Trägervereine eingebracht. Und so
ist es klar, dass auch - und gerade nach den jüngsten Ereignissen,
die "grande Dame des jiddischen Chansons" den Faden "vom
historischen Wilna zum heutigen Jerusalem" gerade in Leipzig,
Magdeburg, Plauen Rostock und anderen Orten in den "neuen
Bundesländern" ziehen wird.
Vertonte Gedichte u.a. von Chaim Nachman Bialik, Jehuda Amichai,
Pinchas Sadeh, Abraham Shlonsky, Itzik Manger – alles aus Europa
stammende Autoren, die ihr Schaffen aus dem Jiddischen und
Hebräischen in ihrer neuen Heimat, Israel, fortsetzten.
Die meisten von ihnen gehören zu den großen modernen hebräischen
Dichtern. Autoren wie Itzik Manger, die des Hebräischen nicht
mächtig waren, litten literarisch in der „Fremde“, und ihre Gedichte
versiegten.
Die CD beinhaltet auch vertonte Gedichte, die in der Not und unter
dem Martyrium der NSGewalt entstanden, wie „Ghetto“, „Und ein Knabe
wird sie führen“ sowie „Verriegelt ist meine Tür“ von Jitzchak
Katzenelson. Zu dem Entschluss, das „Lied der Lieder“ aus dem
Mauthausen-Zyklus von Mikis Theodorakis auf Griechisch aufzunehmen,
kam Nizza Thobi nach einer persönlichen Begegnung mit diesem in
Aachen, anlässlich der IMC UNESCO Musikpreisverleihung an
Theodorakis im November 2005. Theodorakis übergab ihr die
Originalnoten. Die Mauthausenkantate wurde am 7. Mai 1995 unter der
Leitung des Komponisten und Dirigenten Mikis Theodorakis in der
Gedenkstätte Mauthausen aufgeführt. Es sind auch Lieder aus der
Vergangenheit, vor der Vernichtung der europäischen Juden, die im
Amerika der 30er und 50er Jahre des 20. Jahrhunderts zum Erfolg
kamen, wie „Wünscht mir Massel Tow“ und „Zu spät“.
In dem Münchner Pianisten und Arrangeur Peter Wegele, mit seiner
Vorliebe für Filmmusik, hat Nizza Thobi einen Musiker gefunden, der
einfallsreiche und moderne Bearbeitungen schreibt. „Jiddisch is gor
nischt asoj schwer“ wurde von Nizza Thobi 2005 vertont. Den Text
schrieb Chaim Frank 1983.
David Stegemann 2006
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„Man spürt, dass die meisten Lieder in schweren
Stunden geschrieben sind: Aus jedem Ton, mit jedem Klang spricht die
Verzweifelung und das Leid, die Wehmut und Sehnsucht, aber auch die
Hoffnung oder bisweilen leichte Heiterkeit, von denen die Balladen
oder Chansons, meist auf Jiddisch, Hebräisch oder Ladinisch,
erzählen.
Es sind die warme, tiefe Stimme und der ausdruckstarke Gesang der
israelischen Sängerin und Gitarristin Nizza Thobi, die diesen
Gefühlen Gestalt geben. Und vor allem ist es die Eindringlichkeit
und Präsenz, mit der die seit über dreißig Jahren in München lebende
Thobi auf der Bühne für die Erinnerung und gegen das Vergessen
kämpft.“
SZ OKT 2005
www.davidrecords.de
Karten 20 / 10 Euro
erhältlich bei den bekannten Vorverkaufsstellen sowie bei dem
Veranstalter: David Records, Postfach 44 04 18, 80753 München
Telephone 089399449, Fax 089/33088861
E-Mail Info@davidrecords.de,
Mobil 01777 288 131 und an der Abendkasse
Tel. 340 20 544
Fax 330 888 61
mail:
info@davidrecords.de
hagalil.com 05-10-2006
Normalfall:
Rechtsextremismus in Deutschland
"Nicht die rechtsextremistischen Exzesse der letzten
Monate allein sind der Skandal, sondern vielmehr die
bagatellisierende Haltung der Politik", so die Präsidentin des
Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch...
In der Bekämpfung des Antisemitismus
mangelt es am wirklichen Wollen:
Zentralrat fordert verlässliche Unterstützung für
haGalil
Antisemitismus ist in den letzten Jahren wieder
verstärkt aktuelle gesellschaftliche Erscheinungen und Thema
politischer Debatten... |