In einer Ansprache, die Premier Olmert vor der Offiziersakademie
gehalten hat, erklärte er, dass das Angesicht des Nahen Osten sich schon
verändert habe.
"In welchem Sinne hat es sich verändert?" fragt nun ein Leitartikel in
Jedioth achronoth
Die einzige Bedeutung, die aus der Rede hervorging, war, dass Israel
seine Abschreckungsfähigkeit wieder hergestellt hat. An dieser Aussage muss
aber gezweifelt werden und diese Zweifel - bezüglich des Eindruckes, den
unsere Schläge beim Feind hinterlassen, rührt auch von der Bescheidenheit
der Erfolge der IDF her.
Die Strategie, die von der Regierung gewählt wurde, beruht auf der Annahme,
dass Druck auf die libanesische Regierung diese dazu bringen wird, die
UN-Resolution 1559 umzusetzen. Auch diese Annahme hat sich als trügerisch
erwiesen, der Feldzug wurde verlängert. Je länger er wurde, desto mehr
schwoll der Ärger im Libanon über die Zerstörung an, die wir anrichteten,
und die Hoffnung, dass die Regierung Seniora versuchen würde, ihre Autorität
über die schiitische Organisation geltend zu machen, verschwand.
Die Dominosteine, die vorwärts hätten kippen sollen, einer auf die Rückseite
des nächsten, fielen rückwärts.
Jetzt, in den letzten Tagen des Krieges, die uns zugestanden wurden,
entsenden wir ein großes Truppenaufgebot in den Libanon und versuchen, dass
zu schaffen, was wir bisher vermieden zu tun.
Der Vorsicht halber muss man hinzufügen, dass das Weisheit im nachhinein
ist. Es wird Zeit vergehen, bis man erfahren wird, wie Entscheidungen in der
Regierung getroffen wurden, und vor allem interessiert folgende Frage: Waren
die Ziele, die der Armee gesetzt wurden, zu hoch gesteckt, oder hat die
Armee geirrt, indem sie nicht gefordert hat, mehr Truppen einzusetzen, um
die Ziele zu erreichen, die ihr gesetzt wurden.
Vorübergehende Annahme: Man hätte mehr Bescheidenheit bei der Setzung der
Ziele walten lassen müssen und schnell zuschlagen müssen, mit mehr Kraft,
mit Hilfe der Bodentruppen und der Reserve-Armee.
Und zu den endgültigen Ergebnissen: Die Skizze, die der Öffentlichkeit jetzt
präsentiert wird, macht das Ende des Feldzuges von der Ankunft einer
multi-nationalen Truppe abhängig, die in den Grenzstreifen einziehen soll,
den wir für sie "säubern".
Und wenn sie nicht kommt, oder ihre Bildung lange Zeit dauert?
Nach einem Dokument, das von Moshe Ya'alon, dem ehemaligen
Generalstabschef, und dem General a. D. Ya'akov Amidror verfasst wurde, ist
es die Aufgabe einer internationalen Truppe die libanesische Armee zu
trainieren und zu stärken, Waffenschmuggel aus Syrien zu verhindern und die
Waffenlager der Hisbollah aufzudecken. Dafür brauchen sie nicht an der
Grenze zu uns stationiert werden, sondern an den Grenzübergängen zwischen
Syrien und dem Libanon.
Das sind angemessene Ziele, die angestrebt werden sollten, doch die
Ablehnung Syriens und der Hizbollah gegen die Aufstellung einer solchen
Truppe stellt die UNO vor eine Herausforderung, der sie nicht gewachsen ist.
Daher muss man annehmen, dass die Kämpfe noch lange anhalten werden.
Es wird keine Ruhe geben. Ein andersartiges Abkommen würde eine
weitreichende politische Aktion erfordern, die damit verbunden ist,
Gespräche mit Syrien und dem Iran zu führen.
Gespräche??? Ja, Gespräche!
Rückhalt für Krieg nimmt ab:
Schalom laMilkhamah!
Diesen Krieg kann man nicht in angemessener Weise
zusammenfassen und man kann ihn auch nicht in angemessener Weise
abschließen.
Gleich drei der bekanntesten Autoren Israels rufen
dazu auf, mehr auf diplomatischem Wege zu versuchen als auf militärischem
Wege...
30 Jahre Waffenstillstand:
Ober-Rabbiner fordern Gespräche mit Hamas
Rabbi Ovadia Joseph, geistiges Oberhaupt der sefardischen
SchaS-Partei und ehemals sefardischer Oberrabbiner des Staates Israel,
regte, gemeinsam mit Rabbi Jehuda Leib Steinman, einem Oberhaupt der
aschkenasischen Orthodoxie in Israel, ein Treffen mit Hamas-Vertretern und
weiteren religiösen Führern des fundamentalistischen Islams an...
Signale aus Damaskus:
Es ist Zeit in Ruhe zu reden!
Zumindest aus Damaskus kommen wieder Signale, die an die im Jahr
2000 abgebrochenen Gespräche anknüpfen möchten...
Mahner der Gesellschaft:
Die Prüfung der zionistischen Linken
Die militärische Antwort in Gaza ist in unseren Augen
angebracht, und die Antwort in Libanon ist nicht weniger gerechtfertigt -
aber das ist nicht Grund genug, alle Aspekte des Krieges zu unterstützen...
Höchste Zeit wieder miteinander zu reden:
Irans Fanatismus bedroht Juden und Araber
Dieser Tage hört man pessimistische Stimmen über Israels langfristige
Zukunft. Die prekäre wirtschaftliche und demografische Situation der
arabischen Staaten, die Rückkehr zu religiösem Wahn und fanatischen
Verhaltensweisen, in Kombination mit modernsten Langstreckenwaffen, bringen
neue Gefahren für Israel...
Das Erwachen der Schiiten des Libanon:
Eine messianische Bewegung
Die libanesische Armee, deren Soldaten vorwiegend Schiiten sind, wird
Seufzer der Zustimmung zu der Aufgabe ausstoßen, die ihr auferlegt wurde,
und wird wenig dazu tun, sie zu bewältigen...