30 Jahre Waffenstillstand:
Ober-Rabbiner fordern Gespräche mit Hamas
Rabbi Ovadia Joseph, geistiges Oberhaupt der
sefardischen SchaS-Partei und ehemals sefardischer Oberrabbiner des Staates
Israel, regte gemeinsam mit Rabbi Jehuda Leib Steinman, einem Oberhaupt der
aschkenasischen Orthodoxie in Israel, ein Treffen mit Hamas-Vertretern und
weiteren religiösen Führern des fundamentalistischen Islams an. Ziel einer
solchen Sitzung sollen regelmäßige Treffen und Verhandlungen zum andauernden
Konflikt im Süden des Landes sein.
Vorerst sollen sich drei Rabbiner unterschiedlicher orthodoxer Ausrichtung
mit einem Ausschuss der radikal-islamistischen Gruppe treffen. Die drei
Rabbiner sind Rabbi Schmuel Jakobovits, Rabbi Zion Cohen und Rabbi Menahem
Fruman.
Ein solches Treffen solle als "Begegnung zwischen der
Hamas und dem jüdischen Volk - also nicht mit dem Staat Israel" definiert
werden. So könne man sowohl die strikte Weigerung der politischen Vertreter
des Staates Israel zu Gesprächen mit der Hamas, als auch die Weigerung der
Hamas zur Anerkennung des als "zionistisches Gebilde" bezeichneten Staates
Israel umgehen, wie die "Jerusalem Post" vermutet.
Ziel Israels bei einem solchen Treffen wäre, zumindest
vorübergehend Selbstmordattentate, Entführungen, Bombardements mit Kasam und
anderen Raketen aus dem Gaza-Streifen zu stoppen. Leitmotiv ist der
Grundsatz von der höchsten Heiligkeit menschlichen Lebens und der
Verpflichtung zum "Pikuach Nefesch", zur Lebensrettung. Mit genau dieser
Begründung hatte Owadjah Josef schon die Regierung Shamir gestürzt, als er
die SchaS-Partei anwies, die Koalition mit dem Likud zu verlassen, da sich
der damalige Premier Jizhak Shamir weigerte, in Verhandlungen mit den
Palästinensern einzuwilligen.
Anknüpfen möchte man bei den Gesprächen an Aussagen
führender Vertreter der Hamas, wie z.B. von Schekh Ahmed Jasin, dem
inzwischen liquidierten Gründer und geistigen Oberhaupt der
fundamental-islamistischen Bewegung. Jasin hatte immer wieder ein Ende der
Besatzung in Judäa, Samaria und Gaza gefordert und gegen einen Rückzug
Israels auf die Grenzen von 1967 eine 30-jährige Waffenruhe angeboten.
Für Owadjah Josef ein Angebot, auf das man eingehen
sollte, wisse doch ohnehin kein Mensch, was in 30 Jahren sei. Dass die
Chancen ein solches Treffen zu organisieren zum gegebenen Zeitpunk aber eher
schlecht sind, weiss auch der von seinen Verehrern als "Erster in Zion",
"Rischon leZion" bezeichnete Gelehrte. Die Entführung des Israelis Gilad
Schalit, die militärischen Kämpfe im Gazastreifen und der Krieg mit der
Hisbollah im Norden machen Verhandlung im Moment unmöglich.
Rabbiner Schmuel Jakobovits, Vorsitzender des "Harav Lord Jakobovits Thora
Instituts für zeitgenössische Angelegenheiten in Jerusalem", meint, dass
jüdische und islamische religiöse Führer viel mehr miteinander gemeinsam
hätten als die politischen. Deswegen könnten sie auch viel eher eine
Konfliktlösung finden. Der wesentliche Punkt im Konflikt zwischen dem
radikalen Islam und der westlichen Kultur sei der islamische Gegensatz zum
weltlichen Lebensstil und den westlichen Ideologien.
Die jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft könne besser als der Rest des Westens die
Denkweisen und Empfindungen der meisten Moslems nachvollziehen. Sowohl dem
streng-orthodoxem Judentum als auch dem Islam sei die westliche
multikulturelle Gesellschaft ein Gräuel. Der Westen müsse dem Islam
verständlich machen, dass er iihm keine multikulturelle Weltanschauung
aufzwängen wolle. Der Riss zwischen dem Islam und dem
Westen werde sonst stetig größer, so Khwod haRaw Jakobovits, der u.a. am
ersten Treffen von Rabbinern und Imamen in Brüssel (First World Congress of
Imams and Rabbis for Peace) teilgenommen hatte.
Dieses Treffen stand unter der Schirmherrschaft von Albert II, König von
Belgien, und Mohammed VI, König von Marokko.
Es sind aber nicht nur hohe religiöse
Würdenträger, die gerade jetzt Verhandlungen mit der Hamas fordern. Auch
weltliche Stimmen betonen immer wieder, dass für Israels Sicherheit ein
Übereinkommen
mit den Palästinensern von vorrangiger Wichtigkeit ist. So erklärte Abraham
B. Jehoschua in Haifa: "Will die israelische Regierung die schweren
Gefechte, die sie dieser Tage gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon führt, in
bedeutende langfristige Erfolge umsetzen, muss sie die Initiative ergreifen
und schon in der nächsten Zeit ein Gipfeltreffen mit den palästinensischen
Führungsspitzen abhalten, sowohl mit dem palästinensische Präsidenten von
der Fatah wie auch mit dem Regierungschef von der Hamas. Und vielleicht
sollte man auch Marwan Barguti, den Initiator des berühmten
Häftlingsdokuments, daran beteiligen".
Wir
brauchen ein Zentrum für "Monotheismus und die Bedeutung des Friedens":
Ein Brief an Johannes Rau, damals
Präsident der Bundesrepublik Deutschland
Rückhalt für Krieg nimmt ab:
Schalom laMilkhamah!
Diesen Krieg kann man nicht in angemessener Weise
zusammenfassen und man kann ihn auch nicht in angemessener Weise
abschließen.
Gleich drei der bekanntesten Autoren Israels rufen
dazu auf, mehr auf diplomatischem Wege zu versuchen als auf militärischem
Wege...
Rabbi
Nachman m'Breslov:
ShLeMuth haShaLoM!
Kernpunkt des Friedens ist die Schaffung einer Verbindung -
zwischen zwei Gegensätzen...
Das Oberrabbinat Jerusalem und die Frage zum
Tempelberg:
Irushalajim und die
Tage des Moshiach
Beide Oberrabbiner erklärten (Quelle haArez), dass weder die
Halakhah noch die jüdische Tradition eine jüdische Souveränität über
Grabstätten verlangen...
Oberrabbiner Eljahu Bakschi-Doron:
Festhalten an
Hebron und Nablus nicht notwendig
Der Raw erklärte, dass gegen eine Kontrolle der
Palästinenser über jüdisch-religiöse Stätten in Judäa und Schomron (
Westjordanland) aus religiösen Gründen nichts einzuwenden sei...
Ein Verstoß gegen religiöse Verordnung:
Der Marsch
auf den Tempelberg
Die Reden der Weisen sind voll von Verurteilung des Eifers
und messianischer Berechnung. Die Wege der Torah sind die Wege des Friedens
und die Torah steht erhaben über jeder Heiligkeit irgendeines Ortes...
Har haBajith - der
Tempelberg:
100 Rabbiner gegen jüdischen Alleinanspruch
Als Beleg führten die Gelehrten in einer Erklärung am
Mittwoch dieser Woche ein Zitat aus dem Buch Jesaja an, derzufolge der
Tempelberg ein Ort des Gebets für alle Nationen sei...
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