[Die
Wahlen zur 17. Kneseth am 28. März 2006 - 28. Adar 5766]
Likud und Avoda attackieren Olmert:
Von Rechts und von Links
Im
Likud und in der Arbeitspartei wird die Kritik am amtierenden
Ministerpräsidenten Ehud Olmert immer lauter. In den Umfragen der
letzten Woche hatte sich die Unterstützung für beide Parteien kaum
verändert. Gleichzeitig zeichnet sich Ehud Olmert mehr und mehr als
Schwachstelle Kadimas ab. Während Olmert für seine Regierungsführung
schlechte Noten erhält, bleibt Kadima dennoch stärkste Kraft.
Der Likud versucht Olmert wegen der "weichen Politik", die er
gegenüber der Palästinensischen Autonomiebehörde vertritt, als
gefährlich für die Sicherheit des Staates darzustellen. Der Leiter
des PR-Teams im Likud, der Knessetabgeordnete Gideon Saar, nannte
Olmert "Smolmert" (Anspielung auf links – "smol"), ein Spitzname,
der auf Wahlplakaten des Likud im ganzen Land große Verbreitung
findet.
In der Arbeitspartei konzentriert man sich dagegen darauf Olmert als
einen Mann zu zeichnen, dessen öffentliches Vorgehen von Korruption
befallen ist. Ein Mitarbeiter der Arbeitspartei: "Wir versuchen die
Öffentlichkeit daran zu erinnern, dass er auch derzeit an der Spitze
eines Systems steht, das mit Hilfe des Innenministeriums
Bürgermeister kauft und Fragen dazu unter den Teppich kehrt." Ein
anderer hochrangiger Mitarbeiter der Arbeitspartei sagte gestern:
"Olmert ist ganz eindeutig die Schwachstelle von Kadima. Wir werden
versuchen, dies auszunutzen."
(Quellen: haArez, Jedioth, Israel Nachrichten)
Avodah-Chef Amir Peretz setzt auf weiteren Dialog mit arabischen
Regierungen. Nach einem Besuch bei König Muhammad VI. von Marokko
besuchte er auch Ägypten. Peretz möchte arabische Staatschefs dazu
bewegen, in den Beziehungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde
eine gemäßigte Linie zu unterstützen und pragmatische Stimmen in der
Autonomiebehörde zu stärken. Diese Botschaft soll auch - und gerade
- Hamas erreichen. Es müssen Wege gefunden werden, um Meinungen und
Sichtweisen auszutauschen, so der frühere Verteidigungsminister
Ben-Eliezer.
"Ein Land, in dem es Spaß macht zu leben":
Ausschnitte aus einem Interview
mit Ehud Olmert
Sagen Sie uns bitte, fragen wir den amtierenden
israelischen Premierminister Ehud Olmert, muss ein Staatsführer ein
Vorbild für seine Landsleute sein? "Auf jeden Fall", antwortet er
mit einer Spur von Misstrauen...
Shulamit Aloni:
Hört endlich auf, uns in
Angst und Schrecken zu versetzen!
Der Staat Israel ist der stärkste Staat
der Region: militärisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich und
kulturell. Er erfreut sich weit reichender Unterstützung von Seiten
der USA und der europäischen Länder. Er hat friedliche Beziehungen
zu Ägypten und Jordanien... |