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Kronzeuge Israel Shamir:
Was eint Neonazi, Islamisten und einen Teil der radikalen Linken?

Von Karl Pfeifer

Wieso erklären sich Rechtsextremisten, die normalerweise Jagd auf Menschen mit dunkler Hautfarbe machen, solidarisch mit Islamisten? Sie alle haben das gleiche Feindbild, die Vereinigten Staaten von Amerika, die manche von ihnen als von Juden kontrolliert halluzinieren und mit dem Kürzel ZOG (Zionist Occupied Government) bezeichnen.

Ein international tätiger Kronzeuge und Agitator dieser Antisemiten ist Israel Shamir, der nach eigenen Angaben in Novosibisirsk als Sohn jüdischer Eltern 1949 geboren und 2002 zum orthodoxen Christentum konvertiert ist.

2001 änderte er seinen Namen auf Jöran Jermas [1], publiziert aber seine "antizionistischen" Texte weiter unter den Namen Israel Shamir. Er setzt Zionismus mit Rassismus gleich und vergleicht das Vorgehen des israelischen Militärs mit dem Völkermord an den Juden.

Fritz Edlinger, dem Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen und ehemaligen Vertreter der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) beim Nahostkomitee der Sozialistischen Internationale bleibt es vorbehalten, ZOG im Jahr 2005 im deutschsprachigen Raum auch außerhalb der Neonazi-Szene zu propagieren. Er gab im von Hannes Hofbauer geleiteten Wiener ProMedia Verlag  das Buch "Blumen aus Galiläa" von Israel Shamir heraus. Laut Edlinger "repräsentiert [Shamir] das ‚andere’ Israel, das in Europa – und vor allem im deutschsprachigen Mitteleuropa – kaum zu Wort kommt."

Ob Jermas-Shamir (JS) tatsächlich jemals Jude war und zum Christentum konvertiert ist, wie er angibt, oder ob er schon immer Christ war ist irrelevant. Aber im Denken von Edlinger, Hofbauer und Co. kommt der Etikettierung als Israeli oder Jude ein zentraler Stellenwert im Prozess der Selbstimmunisierung gegenüber Kritik zu: Antisemitismus hört auf einer zu sein, wenn er von israelisch-jüdischer Seite artikuliert wird.

In dem von Edlinger herausgegebenen Buch findet sich auch das Kapitel "Der Schatten von Zog". Zu diesem vermerkte JS mit dankenswerter Offenheit auf seiner deutschsprachigen Homepage: "Aus dem Englischen übersetzt für das Deutsche Kolleg" [2. Diese Kaderschmiede für militante Rechtsextremisten wurde bis zu deren Zerwürfnis von den Antisemiten Reinhold Oberlercher und Horst Mahler angeführt, die aus dem radikal linken ins neonazistische Milieu gewandert sind.

Jermas-Shamir sieht die Zukunft der USA düster: "Das Problem ist, dass das amerikanische Volk keinen Ausweg aus der zionistischen Übernahme hat." Daran sind natürlich die Medienbesitzer schuld, "die eine unproportionelle Anzahl von Juden einstellen und somit nichtjüdische Amerikaner diskriminieren." Laut Jermas-Shamir "hat die Konzentration  von Juden ihre Besonderheiten, denn Juden bekennen sich zu einem anderen, nicht christlichen oder sogar antichristlichen Glauben. Der durchschnittliche jüdische Herausgeber oder Medienbaron ist jedes Mal ziemlich unzufrieden, wenn er auf eine Bezugnahme zu Christentum oder der heiligen Jungfrau stößt".

So postuliert er in seinem ZOG-Artikel "Das jüdische Konzept der Beziehung von Mensch zu Gott unterscheidet sich metaphysisch von dem – sagen wir einmal – katholischen Konzept, und zwar so sehr, wie sich Diesel von Benzin unterscheidet. Die vorherrschende Stellung der Juden im westlichen Diskurs verursacht dieselben Probleme, die man bekäme, würde man den Tank eines mit Diesel betriebenen Autos mit Benzin füllen."

Auffallend ist im gleichen Artikel die Nähe zu Horst Mahler: "Die universalistische Ableitung von 'Jude' ist 'Mammonit', denn Mammoniten akzeptieren und verallgemeinern die äußerlichen Merkmale des jüdischen Denkmusters. Ein 'absoluter Jude' ist Zionist (für sich selbst und für andere Juden) und Mammonit (gegenüber Nichtjuden)."

Das alles findet man in dem von Edlinger herausgegebenen und von Hofbauer verlegten Buch.

JS unterstellt den Juden in anderen Artikeln Ritualmorde und Hostienschändung [3] und behauptet, auch wenn die Protokolle der Weisen Zions gefälscht sind, stimmt deren Inhalt doch. [4]

Tatsache ist, dass dieser von Edlinger als "Linke[r] und radikale[r] Demokrat" hofierte Jermas-Shamir nicht nur von Holocaustleugnern und Rechtsextremisten gelobt wird[5], sondern auch aktiv für diese Partei ergreift, zum Beispiel für die virulent neonazistische "National Alliance" in den USA. [6]

Jermas-Shamir befindet sich mit Hanan Ashrawi und einigen bekannten israelischen Antizionisten, wie Ilan Pappe und Lea Tsemel im Vorstand der Vereinigung "Remember Deir Yassin" [7], wiewohl die antisemitische Einstellung von Jermas-Shamir seit Jahren bekannt ist. Ein Blick in seine Homepage hätte genügt, um dies festzustellen.

Anscheinend stört auch die Herren Edlinger und Hofbauer seine antisemitische Haltung nicht.

Offenbar ist gerade ein solches Buch, das von Holocaustleugnern und Rechtsextremisten propagiert wird, Zeichen eines Brückenschlags antiimperialistischer Linker mit Rechtsextremisten. Was sie eint, ist die gemeinsame Israelfeindschaft. Da treffen sich Antiimperialismus, traditioneller Antisemitismus, Antiamerikanismus, Rechtsextremismus, Revisionismus und muslimischer Extremismus.

Eine solche Querfront richtet sich nicht nur gegen den Staat Israel, sondern bedroht auch die Juden außerhalb Israels, denn sie macht diese mitverantwortlich für die Politik der USA im Nahen Osten.

Die von Edlinger behaupteten "Perspektiven eines demokratischen und friedlichen Zusammenlebens der beiden Völker" werden mit solchen Veröffentlichungen sicher nicht aufgezeigt. Aber es ist ja geradezu ein Charakteristikum des "neuen" Antisemitismus, dass er sich hinter wohltönenden Begriffen wie Frieden oder Demokratie verschanzt.

Publiziert in Illustrierte Neue Welt, Wien, Juni/Juli 2005, Seite 4

Zu Israel Shamirs "Blumen aus Galiläa":
Linke Antisemiten gibt es nicht?

Hier Zitate mit Seitenangabe aus dem von Fritz Edlinger herausgegebenen und von Hannes Hofbauer verlegten Buches "Blumen aus Galilä", dessen Autor der schwedische antisemitische Jöran Jermas ist, der sich hinter dem Namen Israel Shamir versteckt...

3Sat Kulturzeit:
Gesprächsgast Israel Shamir

Anmerkungen:
[1] http://www.hagalil.com/archiv/2004/02/norwegen.htm,
http://www.searchlightmagazine.com/index.php?link=template&story=6
[2] http://www.israelshamir.net/german/zog-german.html
[3] http://www.israelshamir.net/german/German8.htm
[4] http://www.thetruthseeker.co.uk/article.asp?ID=322
[5] http://www.adelaideinstitute.org/Dissenters/mahler0.htm,
http://www.geocities.com/CapitolHill/1404/shamir.html
[6] http://shamir.mediamonitors.net/august172002.html
[7] http://www.deiryassin.org/board.html

hagalil.com 08-09-2005

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