Konkurrenzkampf:
Palästinensische Autonomiebehörde gegen Hamas
Die Palästinensische Autonomiebehörde
In einem Interview mit dem Ägyptischen Fernsehen hat
Palästinenserpräsident Abu Mazen (Mahmud Abbas) wiederholt zur Durchsetzung
der „road map“ auf dem Weg zu einer dauerhaften Regelung nach dem
israelischen Rückzug aufgerufen.
Er betonte das „kultivierte“ Verhalten des palästinensischen Volkes im
Verlauf des Rückzugs und erklärte, dass er daran interessiert sei, dass der
Rückzug ruhig und ohne Auseinandersetzungen verläuft. Außerdem betonte Abu
Mazen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde und nicht die
verschiedenen Organisationen verantwortlich für die Situation im
Gazastreifen nach dem Rückzug der Israelis sei (Ägyptisches Fernsehen,
17.8.2005).
Das palästinensische Innenministerium wandte sich mit
öffentlichkeitswirksamen Sendungen im palästinensischen Fernsehen an die
Bürger im Gazastreifen und rief dazu auf, keine Waffen zu tragen und sich
vor dem Einzug der palästinensischen Sicherheitstruppen von den geräumten
Siedlungen fernzuhalten. Folgende Mitteilung wurde gemacht: „Unsere lieben
Bürger, wir bitten euch, den Tag des Sieges nicht in einen Tag der Trauer zu
verwandeln. Erfüllt die Anweisungen der Sicherheitsführung, des Ministeriums
des Innern und der nationalen Sicherheit, des Öffentlichkeitsbüros“
(Palästinensisches Fernsehen, 17.8.2005).Die Hamas
Die Hamas führt ihrerseits die Kampagne fort, deren Ziel ist, den Erfolg
des israelischen Rückzugs aus Gaza sich selbst gutzuschreiben.
Sie betont, dass sie den bewaffneten Kampf fortsetzen
wird: Mahmoud Alzahar, Führungsmitglied der Hamas im Gazastreifen, betonte
wiederholt in einem Interview mit dem Fernsehsender „Al-Arabiya“ (17.
August), dass der israelische Rückzug aus Gaza dem „Widerstand“ zu verdanken
sei und nicht den „nutzlosen Verhandlungen“. Es hieß, dass „der Widerstand
weitergehen wird“, wenn die Staatsgewalt über See-, Land- und Luftraum (im
Gazastreifen) nicht den Palästinensern übergeben wird.
Musa Abu Marzouk, Stellvertretender Vorsitzender des Politbüros der Hamas,
rief wiederholt zum Widerstand der Hamas gegen das Niederlegen der Waffen
auf, da der Rückzug aus Gaza nicht das Ende des Weges sei. Er pries die
engen Beziehungen, die die Hamas mit den Ägyptern unterhält und betonte,
dass seine Bewegung auf die Antwort der Ägypter warte, auf ihre Bitte hin
ein Büro in Kairo zu eröffnen, („Al-Shark al-Awsat“, 18.8.2005).
Der Radiosender der Hamas „Al-Aqsa“ setzte seine Sendung mit groben
Hetzliedern gegen Israel und Lieder zur Ermunterung und zum Lob des
militärisch-terroristischen Arms „Iz-Al-Din Al-Qassam-Brigaden“ der Hamas
fort. In einer Sendung (18. August), die von Explosionsgeräuschen begleitet
wurde, hieß es:
„Wir werden Sharon besiegen und ihr werdet dies mit der Hilfe Allahs schon
morgen sehen. Die Iz-Al-Din Al-Qassam-Brigaden werden euch in Haifa und Tel
Aviv in Schrecken versetzen, in Zfat und Akko. Er wartet auf uns in Yaffo,
Haifa, Tel Aviv und Ashkelon. Die Ritter Gazas kommen. Unsere geliebten
Söhne Palästinas, wir unterscheiden nicht zwischen Palästina und Palästina.
Für Yaffo und Gaza, den Galil und Hebron gilt das gleiche Gesetz. Die Hamas
wird Gaza verlassen und sich in allen Teilen Palästinas in die Luft
sprengen, um den Weg des Jihad abzustecken, der unsere Nation an die Spitze
bringt. O Söhne Zions, die Niederlage, die ihr in Gaza erleidet habt, ist
erst der Anfang...“
Während die Palästinensische Autonomiebehörde eine Reinigungs-Kampagne von
Gaza-Stadt in Gang brachte, stellten sich Dutzende Aktivisten der Hamas
unter Führung von Sami Abi Zahari auf dem „Palästina-Platz“ im Zentrum Gazas
auf und hängten große und farbige Poster der Hamas auf. Auf einem war ein
vermummter Aktivist der „Iz-Al-Din Al-Qassam-Brigaden“ zu sehen, der eine
Waffe trägt und die israelischen Siedlungen zertritt, neben ihm weinende
israelische Soldaten, die den Gazastreifen verlassen.
Auf der Internetseite der Hamas wird die Abkopplung als Sieg der Hamas
dargestellt, wobei besonders der militärisch-terroristische Arm, die
„Iz-Al-Din Al-Qassam-Brigaden“ hervorgehoben werden. Auf der Seite sind
zahlreiche Poster zu sehen, hauptsächlich Poster antisemitischen
(antijüdischen) Charakters, und betont wird, dass der Kampf zur Vernichtung
Israels fortdauere. (http://www.intelligence.org.il)
Auflösung der palästinensischen Terrororganisationen
gefordert:
Der Gazastreifen ist ein
Modellfall
Ohne Auflösung der palästinensischen Terrororganisationen wird sich nichts
bewegen...
Hoffnungen und Erwartungen:
Gazas wirtschaftliche
Zukunft
Mit der Räumung der Siedlungen und dem
Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen müsste jetzt für die
Palästinenser ein Paradies ausbrechen...
Verschiedene Optionen:
Gaza füllt das "Sommerloch"
Der Abzug aus dem Gusch Katif gestaltet sich zu einer teilweise
peinlichen Affäre für Israels Juden zu entwickeln. "Peinlich" bedeutet
-schmerzhaft-aber auch ärgerlich...
www.israel.de
hagalil.com 22-08-2005 |