Fragen und Umfragen:
Leben wir in einer Orange?
Nach Uri Rosen im Musaf zum Schabath und Amiram Barkat in
haArez
Im Kampf um die Bänder schlagen die
Orangen die Blauen mit große Mehrheit. Doch in der Umfrage sind sie weit
davon entfernt, zu siegen. Nach einigen Wochen, in denen die Umfragen auf
und ab schaukelten, beginnt die Unterstützung der Loslösung sich weiter zu
stabilisieren.
Die Mehrheit für die Loslösung ist klar. Würde heute ein Referendum
abgehalten (bei dem Stimmen der Unentschlossenen und derer ohne Meinung
nicht gerechnet werden), wäre das Ergebnis 61% für die Loslösung, gegenüber
nur 39% dagegen. Diese Umfrage (Teleseker für M'ariw) wurde sogar vor den
letzten Blockadeaktionen durchgeführt.
Aus Erfahrungen der Vergangenheit und aus der
aktuellsten Umfrage des Dachaf Instituts ist zu schließen, dass nach
den Blockaden, den Nägeln und dem Öl auf den Straßen, der Prozentsatz der
Unterstützer der Loslösung (oder vielleicht genauer - "der Prozentsatz der
Gegner der Loslösungsgegner", noch weiter angestiegen ist.
- Der Sharon-Index: Die Popularität des MP sinkt auf 42%.
- Die Sorge um die persönliche Sicherheit steigt auf 63%.
- Die Befürwortung der Loslösung liegt bei 54% (enth. 12%
Unentschiedene)
Ein großer Knall hätte nur eine kleine Zukunft
Wie groß stehen die Chancen, dass Sie für eine neue Partei
stimmen, die den Likud (ohne Loslösungsgegner), die
'Awodah und Schinuj vereinen würde?
15% - große Chancen
17% - mittlere Chancen
20% - niedrige Chancen
40% - keine Chance
Würden heute Wahlen abgehalten, für wen würden Sie
stimmen?
Anzahl der Mandate
Likud (40) – 40
Avoda (22) – 23
Shinui (15) – 13
Shass (11) – 9
Ichud Leumi (7) – 9
Meretz-Yachad (6) – 7
Mafdal (6) – 5
Jahadut Hatora (5) – 5
Arabische Parteien (8) – 9
Die Partei des großen Knalls würde also die 40 Mandate, die
der Likud auch alleine erhält, nicht überschreiten.
Umfrage zu Unterricht und Holocaust
Über eine weitere Umfrage berichtete in der letzten Woche
Amiram Barkat in haArez.
Nach dieser Umfrage ist die Mehrheit der befragten Israelis
der Meinung, dass in der öffentlichen Diskussion im Lande oft ein
unangemessener Gebrauch vom Holocaust gemacht wird. Die Umfrage wurde im
Auftrag der Zentralen Schule zur Lehre des Holocaust in Jad vaSchem
durchgeführt.
Etwa 67% der Öffentlichkeit sind der Meinung, dass
verschiedene Persönlichkeiten und Organe in der öffentlichen-politischen
Diskussion in Israel unangemessenen Gebrauch vom Holocaust machen.
87% der Befragten befürworteten die Fortsetzung der Jugendreisen in die
Vernichtungslager nach Polen, 52% der Befürworter sind der Meinung, dass
diese Reisen erweitert werden sollten.
Etwa 60% der im Rahmen der Umfrage befragten befürchten, dass das Andenken
an den Holocaust in den nächsten Generationen verschwinden wird.
Etwa 70% glauben, dass man den Unterricht zum Holocaust im israelischene
Schulsystem erweitern muss.
Umfrage:
Unterstützung für Loslösung wächst
Eine Umfrage ergab, dass die Welle des Irrsinns und der
Gewalt in dieser Woche die Bürger genervt hat und einen sprunghafte Anstieg
von 10% für die Unterstützung der Loslösung brachte...
Einen Appell an Israels Politik und die jüdische Öffentlichkeit weltweit
brachte ein Leitartikel in Jedioth achronoth (Israels größter Tageszeitung):
Wo sind die Stimmen, die wachrütteln, wo wird eindeutige Position bezogen?
Weder in der Regierung, noch in der Öffentlichkeit werden Scharon und das
Loslösungsprogramm laut und deutlich unterstützt. Was ist los? Scharon steht
da wie ein Offizier, der seinen Soldaten einen Angriffsbefehl erteilt,
losstürmt, und dann feststellen muss, dass ihm keiner gefolgt ist.
Rückzugsgegner und -Befürworter:
Protest und Scheinheiligkeit
Die Reaktionen der Medien als auch der allgemeinen
Öffentlichkeit auf schärfste Protestmaßnahmen der Gegner der Loslösung, den
Straßenblockaden, ist furchtbar scheinheilig...
Gaza-Rückzug:
Israels heißer Sommer
Wenn der israelischen Öffentlichkeit weitere
Erfahrungen wie in diesem Sommer erspart bleiben sollen, werden die
Erwartungen der Akteure der "Genfer Initiative" vom Dezember 2003 recht
behalten, dass nämlich alle zentralen Elemente des Konflikts endlich auf die
Tagesordnung gehören...
hagalil.com 06-07-2005 |