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Innenministerkonferenz:
Jüdische Einwanderung

Berlin, den 24. Juni 2005 - Pressemitteilung des JKV (Jüdische Kulturverein Berlin)

Wir mussten heute in der "Berliner Zeitung" (S.5) lesen, dass die von uns seit Dezember 2004 angefochtenen Überlegungen zur Begrenzung einer Einwanderung für Juden und Menschen aus jüdischen Familien auf der Innenministerkonferenz eingeschränkt durchgesetzt werden konnte.

Auch aus der Presseerklärung des Zentralrat der Juden in Deutschland ist dies zu entnehmen. Der Pressemeldung des Zentralrats ist außerdem zu entnehmen, dass der ZJD diesem Beschluss, als einem schmerzlichen Kompromiss, zugestimmt hat.

Dies überraschte uns, hat doch noch am 8. Juni Herr Albert Meyer in seiner Doppelfunktion als Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden und Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Berlin bei einem Pressegespräch in der Jüdischen Gemeinde nachdrücklich unterstrichen, es werde vor den Bundestagswahlen im September keinerlei Änderungen am Kontingentstatus geben.

Es ist also anders gekommen.

Unter solchen Umständen begrüßen wir es von ganzem Herzen, dass es eine Härtefallklausel für NS-Verfolgte geben wird und die fortgesetzte Einwanderung für jene, die "nach staatlichen, vor 1990 ausgestellten Personenstandsurkunden selbst jüdischer Nationalität i.S. ehemaliger sowjetischer Vorschriften sind und von mindestens einem jüdischen Elternteil abstammen sowie deren Ehegatten und minderjährige ledige Kinder"

Wir stimmen überein, dass Grundkenntnisse der deutschen Sprache der Einwanderung vorangestellt sein sollen, weisen aber darauf hin, dass die Migranten aus unterschiedlichen Staaten kommen. Länder- und regionalspezifische Möglichkeiten des Spracherwerbs müssen folglich geprüft werden.

Die Festsetzung einer Integrations- und Sozialprognose erscheint uns richtig, aber schwer umsetzbar angesichts der Realität auf dem deutschen Arbeits- und Bildungsmarkt.

Für nicht akzeptabel halten wir die Festschreibung "Bestätigung der Aufnahmemöglichkeit in einer jüdischen Gemeinde durch die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden". Damit wird zwangsweise eine Konfessionalisierung der Einwanderung bewirkt, d.h. jene, die keine jüdischen Mütter haben, können nicht einwandern, jene, die jüdisch, aber a- oder anti-religiös sind, wird die Erklärung abverlangt, dass sie der Religionsgemeinde beitreten wollen.

Der Jüdische Kulturverein Berlin hat im Februar 1990 in Ostberlin diese Einwanderung am Zentralen  Runden Tisch der DDR initiiert. Seitdem leisten wir ohne staatliche, kommunale oder Förderung durch jüdische Einrichtungen Integrationsarbeit. Die Stärkung jüdischer Religionsgemeinden kann kein alleiniger Einwanderungsgrund sein. Sollte Einwandernde dennoch nur nach Religion und Ethnos (Juden nach jüdischem Religionsgesetz) definiert werden, dann sollte u.E. zielstrebig in der ganzen Welt um religiöse jüdische Familien geworben werden. In den Medien heißt es, etwa 80 Prozent der Gemeindemitglieder seien von staatlicher Hilfe abhängig. Wir geben zu bedenken, dass das Durchschnittsalter der Mitglieder jüdischer Gemeinden erheblich höher ist als das Durchschnittsalter der Migranten. Ähnlich wie z.B. in Berlin lebende junge US-amerikanische Jüdinnen und Juden sind Russischsprachige nicht verpflichtet, Religionsgemeinden als zahlende Mitglieder anzugehören. Die jüdische Bevölkerung umfasst erheblich mehr Menschen als nur jene, die religiös orientiert und Mitglieder der im Zentralrat vereinten Gemeinden sind.

Wir wünschen uns weiterhin ein sich kräftigendes jüdisches Leben in Deutschland. Das ist unsere Lehre nach der Shoa. Und wir sind wie bisher bereit, unsere Erfahrungen und Erkenntnisse in alle Entscheidungsfindungen einzubringen.

Mit freundlichem Gruß für den Jüdischen Kulturverein Berlin e.V.

  • Dr. Irene Runge, 1. Vorsitzende (geb. in den USA)

  • Johann Colden, 2. Vorsitzender (geb. in Schottland)

  • Andreas Poetke, Schatzmeister (Sohn von "Sternträgern")

  • Andrée Fischer Marum, Vorstandsmitglied (geb. in Frankreich)

  • Ralf Bachmann (hat den Holocaust in Deutschland überlebt)

  • Igor Chalmiev (als Jude 1992 aus Aserbaidschan, damals UdSSR eingewandert)

Jüdischer Zuwanderung aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion:
Verständigung über Eckpunkte erzielt

"Als fairen Kompromiss" begrüßte der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, die zwischen den Innenministern von Bund und Ländern gefundene Verständigung für die Regelung der jüdischen Zuwanderung aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion – mit Ausnahme der baltischen Staaten...

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[FORUM]

Zur Neuregelung des Aufnahmeverfahrens:
Es gibt kein deutsches Judentum mehr

Der Historiker Julius Schoeps hält die Einigung für akzeptabel und begrüßt die Einführung von Härtefallklauseln...

Heikle Probleme bei der Zuwanderung:
Jüdischer Vater, jüdische Mutter
Einen Eklat lösten die Innenminister der Länder im letzten Herbst aus, als sie überraschend restriktive Bedingungen für die Zuwanderung von Juden aus Russland und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion verhängen wollten...

Die Zuwanderung von Juden nach Deutschland wird neu geregelt. Darauf verständigten sich die Länderinnenminister nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten nach mehrmonatigen Verhandlungen mit dem Zentralrat der Juden. Demnach wird künftig die Zentrale Wohlfahrtstelle des Zentralrats der Juden eine so genannte Integrationsprognose für Einreisewillige erstellen. Sie soll prüfen, ob die Zuwanderer aus Osteuropa tatsächlich jüdischen Glaubens sind. Der Einigung stimmte auch die Union Progressiver Juden zu. In Stuttgart tagt z.Z. die Innenministerkonferenz.

hagalil.com 24-06-2005

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