Im Rahmen der Jüdischen
Kulturtage in Berlin, stellt haGalil onLine zwischen Freitag, 19.
November, und Freitag 26. November 2004, im Foyer des jüdischen
Gemeindehauses in der Fasanenstraße 79 unterschiedliche Aktivitäten rund
ums Internet vor.
An diesen Tagen (außer Samstag), werden Ihnen, zwischen 13.00h
und 17.00h, drei Mitarbeiterinnen für Gespräche, Nachfragen und
Starthilfen ins jüdische Internet zur Verfügung stehen und
verschiedene Themenbereiche von haGalil vorstellen: aktuelle Meldungen,
jüdische Religion, Israel, Nahost, Kinderseiten, Schulprojekte, gegen
Antisemitismus, Koschernet, Diskussionsforen...
Jeden Tag werden zwischen 15.00h und 16.00h
Live-Chats
stattfinden.
Am Montag, dem 22.November 2004 geht es von 1500h bis 1600h mit
Andrea Livnat, Red. haGalil, Tel Aviv, und Klaus Parker, juristische
Betreuung des haGalil Meldeformulars, Berlin, um
wirksame und
effektive Gegenstrategien zur antisemitischen Hetze im Internet...
*) Der Autor,
Klaus Parker, geb. 1952,
hat Pädagogik und Rechtswissenschaft studiert. Er lebt in Berlin und ist
tätig für das Zentrum demokratische Kultur sowie für das jüdische
Internetmagazin haGalil. Dort betreut er unter anderem das Meldeformular
für rechtsextremistische Internetseiten.
**) Die
Herausgeber "Rechte
Netzwerke - eine Gefahr"
Braun, Stephan,
geb. 1959. Studium der Politikwissenschaften, Theologie und Pädagogik.
Journalist, Beiträge unter anderem für die Agenturen epd und dpa, für
Tages- und Wochenzeitungen, Fachzeitschriften und den Hörfunk. Seit 1996
Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, Schwerpunkte: Jugend und
Bildung, Extremismus und Verfassungsschutz. Sprecher der SPD-Fraktion
für Fragen des Verfassungsschutzes und des Extremismus, Vorsitzender des
Gremiums nach Artikel 10 Grundgesetz. Herausgeber des Buches "Der Jugend
eine Chance. Perspektiven, Forderungen, Modelle", Stuttgart 1999. Autor
in: Elisabeth Gropper, Hans-Michael Zimmermann (Hrsg.): "Zuwanderung,
Zugehörigkeit und Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche",
Stuttgart 2000.
Hörsch, Daniel, M.A., geb. 1974. Studium der Zeitgeschichte,
Soziologie, Rhetorik und Philosophie. Autor bei
IDGR. |
-- |
Nach Freigabe des
inzwischen als Internet bezeichneten ARPA-Netzes für den zivilen Bereich
erfolgte eine rasante Verbreitung, zunächst im universitären Bereich.
Anfang der neunziger Jahre hat die Entwicklung einer grafischen
Benutzeroberfläche, Browser genannt, die Bedienung wesentlich
vereinfacht. Die Einbindung von Binär-Dateien in die so genannten
Web-Seiten wurde möglich. Noch entscheidender ist die Möglichkeit,
mittels Verweis-Befehlen, so genannten Hyperlinks, auf beliebige andere
Web-Seiten zu verweisen und sie darzustellen. Dabei spielt es keine
Rolle, auf welchem Rechner sich diese Verweis-Seiten befinden. Somit
gibt es für das Internet auch keine nationalen Grenzen. Der Bereich der
nationalen Rechtsordnungen wird überschritten.
Dies ist insofern von Bedeutung, als selbstverständlich jede Nation ihre
Rechtsordnung nach ihren konkreten geschichtlichen Erfahrungen
ausgestaltet. Ein Beispiel: Die Symbolik des Hakenkreuzes ist in Europa
eindeutig. Es ist ein Kennzeichen des NS-Regimes. Die europäische und
insbesondere deutsche Geschichte hat dazu geführt, dass die Swastika,
das Hakenkreuz, nicht in anderem Kontext gesehen werden kann. In anderen
Kulturen, insbesondere in Asien, ist das anders. Dort gilt die Swastika
seit sehr langer Zeit als Glückssymbol und wird auch nur in diesem
Kontext verwendet. Daher gibt es in diesen Ländern kein Verbot dieses
Symbols. In Deutschland dagegen ist die Verwendung als Kennzeichen des
NS-Regimes aus gutem Grund gemäß § 86 a Strafgesetzbuch untersagt,
sofern die Verwendung nicht zu Dokumentationszwecken, im Rahmen der
Kunst oder sonstigen anerkannten Zwecken erfolgt. Als sonstiger von der
Rechtsprechung anerkannter Zweck gilt auch die Religionsausübung, so
dass die asiatische Religionsgemeinschaft Falun Dafa auch auf ihrer
deutschen Web-Seite die Swastika verwenden darf.
Vor dem Hintergrund der notwendigerweise unterschiedlichen
Rechtsordnungen erscheint die vielfach geforderte internationale
Rechtsangleichung nicht durchführbar.
>>> Fortsetzung:
Der Fall Frederik Toben
Aus einem Beitrag in
Stephan Braun,
Daniel Hörsch (Hrsg.):
Rechte Netzwerke - eine Gefahr
VS Verlag für
Sozialwissenschaften 2004
Euro 19,90 >> [Bestellen?]
Rezensionen:
Rechte Netzwerke:
Eine Gefahr
Viele Bücher, die das Thema
Rechtsextremismus behandeln, gehen ausführlich auf die von diesem
ausgehenden Gefahren ein, bieten jedoch keine Gegenstrategien an...
"Neue Rechte":
Rechte
Netzwerke - eine Gefahr
Neben fortwährender Angriffe auf eine angeblich zu brechende Hegemonie
der 68er bzw. der Linken generell, präsentiert man sich als
Nonkonformist, Tabubrecher oder Rebell gegen Denkverbote...
hagalil.com
22-11-2004 |