antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Schau ich mir die andern an, hab' ich wenig Freude dran:
Zur Seligsprechung von Kaiser Karl I. von Österreich

Jetzt wird der Herr Karl also der allererste Kaiser sein, der vom Papst selig gesprochen wird. Am Sonntag ist es soweit, und wenn man dem St. Pöltner Diözesanbischof Kurt Krenn glaubt, seit 1995 Aktor des Seligsprechungsverfahrens, wird er bald auch heilig gesprochen werden, der Herr Kaiser.

In bitterer Armut habe er leben müssen, nach dem Sturz des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches. In Madeira gar, wo der letzte Habsburger-Kaiser 1922 an einer Lungenentzündung starb, habe er in seiner Villa mit zwölf Domestiken auskommen müssen. Das ist natürlich nur einer von vielen Gründen für die Seligsprechung vom Karl I.

Ein Martyrium war's schon, aber doch kein Märtyrertod, weshalb dann auch noch von einem wahren Mirakel die Rede wird sein müssen. Kriterium für eine Seligsprechung ist nämlich neben einem guten Leumund, sprich angemessenem Lebensstil, ein Martyrium oder aber ein handfestes Wunder, am besten natürlich beides.

Gelitten hat er sicher genug, ob eine Villa mit Park für einen Kaiser angemessen ist, darf bezweifelt werden, nicht aber seine Wundertätigkeit. Eine in Brasilien bettlägerige Nonne aus Polen litt nämlich stark an Krampfadern, so dass sie in Ihrer Not zum Herrn Karl rief. Und der war besser als der Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer und hat sie geheilt, die Krampfadern.

St. Pöltens Bischof Kurt Krenn, Präsident der "Kaiser Karl Gebetsliga für den Völkerfrieden", meint, der Kaiser Karl werde selig gesprochen, "weil er seine Entscheidungen immer mit Blick auf Gott getroffen hat und in aller Not an Gott nie irre wurde." Dass er nie irre wurde, wagen etliche Kritiker der Entscheidung zwar zu bezweifeln. Karl Kraus hielt ihn seinerzeit einfach für einen Trottel. Die Frage, ob die unter Karls Regentschaft im Oktober 1917 in der Isonzoschlacht gegen italienische Stellungen eingesetzten Giftgase Phosgen- und Diphosgen einen Beitrag zum Völkerfrieden leisteten, grenzt für seine Anhänger allerdings schon an Majestätsbeleidigung, wenn nicht sogar Blasphemie.

Abb. aus beatificationemperorcharles.info

Karl wollte nie abtreten und zweimal versuchte er, sich wieder an die Macht zu putschen. Das Ende der k. und k. Monarchie sei das Werk verschwörerischer Freimaurer gewesen. Die Verräter der gottgewollten Ordnung Europas seien die Tschechen gewesen und am Bolschewikensturm im Osten seien die Juden Schuld, die den Kommunismus nicht nur erfunden, sondern auch finanziert hätten. Deftig Antisemitisches lassen auch des Kaisers heutige Anhänger immer wieder gerne aus ihren Palästen verlauten. Karls Sohn, der hoch angesehene Europapolitiker Otto von Habsburg, meinte erst vor kurzem, das Irakdesaster sei ja nicht verwunderlich, wo doch im Pentagon die Juden sitzen und im US-Außenministerium die Schwarzen.

Wenn sie dann aber jemand Antisemiten nennt, ist Schluss mit lustig. Wenn sie richtig böse werden, können sie ein Heer von klagenden Rechtsanwälten ins Feld führen, die Kritiker dann zum Widerruf, zum Schweigen, oder - am Besten - zu beidem bringen sollen.

Die national-konservative "Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden" macht sich seit langem stark für die Seligsprechung und jetzt weiterhin für die Heiligsprechung. Die Aussagen von Hunderten von Zeugen wurden gesammelt, die belegen sollen, wie selig und heilig Karl I. war. Tausend Seiten stark ist alleine das Loblied, das die inzwischen verstorbene Zita auf ihren Gatten sang.

Schließlich war es aber sicher nicht das Ergebnis solcher Fleißarbeit, wenn die Liga nun diesen Erfolg feiern kann, sondern Resultat geschickter Machtpolitik. Krenn äußerte sich nicht nur zu Glaubensfragen, sondern auch zur Tagespolitik. Immer wieder lobte er Jörg Haiders tüchtige und fähige Anti-Ausländer-Politik, warnte vor einer "dritten Türkenbelagerung". Haider lobte daraufhin Krenn als den "wackeren Kugelblitz Gottes". Den selbst in der FPÖ rechtsaußen stehenden Ewald Stadler zählt er zu seinen persönlichen Freunden.

Auch die in Deutschland wegen ihrer "konservativen" Ausrichtung umstrittene "Katholische Pfadinderschaft Europas" fand in Krenn stets einen Fürsprecher und Förderer. Auch als mit den KPE verbundenen "Servi Jesu et Mariae", die ursprünglich in Mussenhausen in der Diözese Augsburg ihren Hauptsitz hatten, auf Anordnung des Augsburger Bischofs 1995 die Diözese verlassen mussten, fanden sie kurz darauf in Krenns Diözese St. Pölten im Schloß Auhof eine standesgemäße neue Heimat.

Über den rührigen Präsidenten der Gebetsliga schrieb die Tageszeitung die "WELT" (02-07-2004): "Krenn galt als einflussreich in Rom. Er hatte bereits 1979 den Papst-Intimus und heutigen Lemberger Erzbischof Marian Jaworski kennengelernt und sich mit dem Privatsekretär Wojtylas, Stanislaw Dziwisz, angefreundet. Er pflegte Kontakte zu all jenen innerkirchlichen Strömungen und sinistren Bruderschaften, die auch dem Papst gefallen und ihm treu ergeben sind: Opus Dei, Petrusbruderschaft, Engelwerk und Servi Jesu et Mariae. Kaum in Wien, sorgte er schon für Aufregung, als er gegen den "krankhaften Feminismus" heutiger Frauen wetterte und Verständnis für die Verehrung des "Anderl von Rinn" in Tirol äußerte, eine antisemitische Legende über einen angeblichen Ritualmord von Juden an einem katholischen Knaben..."

Wen wunderts, wenn auch Martin Hohmann den wegen eines Pornoskandals in einem Priesterseminar unter Druck geratenen Kurt Krenn zu stützen versucht: "'Gerechtigkeit für Bischof Krenn', fordert Martin Hohmann, der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Fulda. Seit Monaten, so Hohmann, tobe eine Schmutzkampagne mit dem Ziel, einen kirchen- und papstreuen Bischof "wegzumobben". (s. Presseerklärung u.)

David Gall

[Forum]

Hinweis - Der Diener Gottes Karl von Österreich:
Schritte auf dem Weg zur Heiligkeit

Presseerklärung martinhohmann.de Nr.9–2- 2004 14.09.2004: "Gerechtigkeit für Bischof Krenn",
fordert Martin Hohmann, der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Fulda. Seit Monaten, so Hohmann, tobe eine Schmutzkampagne mit dem Ziel, einen kirchen- und papstreuen Bischof "wegzumobben".
Fragt man nach überprüfbaren Fakten, dann gibt es einen Seminaristen, der, nachdem er durch den Bischof selbst angezeigt wurde, wegen Kinderpornobildern auf seinem Computer zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Das ist alles. Fotos, die die beiden ehemaligen Leiter des Priesterseminars belasten sollen, gelten inzwischen als plumpe Fälschung. In den Medien hingegen werden das Seminar in St. Pölten als sodomitische "Lasterhöhle" und Bischof Krenn als Alkoholiker dargestellt, der seiner Aufgabe nicht gewachsen sei.
"Ich wünsche mir eine Kirche, die sich vor einen Oberhirten stellt, über dem die Wogen der Verleumdung zusammenschlagen. Ich wünsche mir eine Kirche, die standhält und sich den "Empörungskartellen" mit ihrer "Vernichtungslust" widersetzt. Ich wünsche mir eine Kirche, die bei ihren Entscheidungen nicht nach dem Medienspiegel schielt, sondern sich an den Prinzipien Gerechtigkeit und Wahrheit ausrichtet. Wer Gerechtigkeit für die Welt fordert, der muß im eigenen Haus mit der Gerechtigkeit beginnen", so Hohmann.
"Was mich ein Fall in Österreich angeht? Erstens: Österreich und Deutschland sind Teile der katholischen Weltkirche. Zweitens: Seitdem ich selbst erlebt habe, welch verheerende Kampagne ein verfälschtes Zitat auslösen kann, bin ich sensibel, wenn wieder einer "entsorgt" werden soll, der quer zum Zeitgeist liegt", meint Hohmann.

dg / hagalil.com 01-10-2004

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved