"Guter
Tradition standhaft treu folgend" wird der ehemalige CDU-Politiker Martin
Hohmann am kommenden Sonntag, dem Tag der deutschen Einheit, erneut in
Neuhof bei Fulda eine Rede halten.
Nachdem haGalil onLine im letzten
Jahr auf antisemitische Passagen in Hohmanns Rede zum
Nationalfeiertag aufmerksam gemacht hatte und diese daraufhin in sämtlichen
Medien verhandelt wurde, ist zu befürchten, dass es auch in diesem Jahr zu
Ausfällen und diskriminierenden Aussagen seitens Hohmanns kommen wird.
Darauf deutet nicht zuletzt ein erst vor kurzem veröffentlichtes Interview,
das Hohmann der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Zeitung
"Junge Freiheit" gab. Im Interview zeigt er
keinerlei Einsicht und bekräftigt nur seine an Verschwörungstheorien
erinnernden Vorwürfe und Mutmaßungen.
Aus Protest gegen die Saal-veranstaltung hat sich deshalb ein Bündnis aus
diversen Initiativen und Einzelpersonen gebildet, welches für den 3.10. eine
Kundgebung direkt vor dem Ort des Geschehens, dem Schützenhaus in Neuhof,
angemeldet hat.
Marcus Engländer, Pressesprecher des Bündnis gegen Antisemitismus, will "ein
deutliches Zeichen gegen die Umtriebe des Herrn Hohmann setzen":
"Antisemitismus muss geächtet werden, Antisemiten sollten ausgegrenzt
anstatt toleriert und integriert werden."
Allerdings soll sich der Protest nicht allein auf Hohmann beschränken:
"Martin Hohmann ist kein Einzeltäter, schließlich hatte er jahrelang das Amt
des Bürgermeisters in Neuhof inne. Es ist skandalös, dass es erst auf die
Initiative eines jüdischen Internetprojektes hin zu Distanzierungen von
Seiten regionaler Politiker und Teilen der Bevölkerung kam."
Auch nach der großen Medienaufmerksamkeit des letzten Jahres steht der
rechte Abgeordnete nicht allein da: "Einflußreiche Gruppen wie die
sogenannte "Initiative Kritische Solidarität mit Martin Hohmann" versuchen,
ihren Schützling als Opfer einer Medienkampagne darzustellen und weisen jede
Bereitschaft, Verantwortung für das reaktionäre Weltbild Hohmanns zu
übernehmen, von sich." Engländer schließt mit den Worten: "Die
Unbelehrbarkeit Hohmanns und die anhaltende Unterstützung für seine Person
erweisen die Notwendigkeit, die Friedhofsruhe in dem hessischen Provinzort
zumindest für wenige Stunden zu durchbrechen."
Aufruf zur Kundgebung