Die UNO hat entschieden, 20 ihrer Angestellten -etwa ein Drittel ihrer
Auslandscrew- ins UNO-Hauptquartier Armon Hanatziv in Jerusalem zu verlegen.
Die restlichen 40 nicht-palästinensischen UNO-Angestellten werden in Gaza
bleiben.
Der Umzug wurde von Peter Hansen, dem Verantwortlichen für die UNRWA in
Gaza, angeordnet. Er ist auch für die Sicherheit aller UN-Organisationen,
die im Gazastreifen operieren, verantwortlich. Gemäß eines Sprechers von
Hansen ist der Umzug der 20 Mitarbeiter das Ergebnis "der Sicherheitslage im
Gebiet der Erez-Kreuzung und von Beit Hanun, wo Truppen der israelischen
Armee (IDF) operieren und die Bewegungen des UNO-Personals, das Gaza betritt
oder verlässt, gefährdet".
Doch andere internationale Gruppen, die in Gaza operieren, sagten, der
wahre Grund für die Verlegung der ausländischen Zivilisten sei die sich
verschlechternde (palästinensische) Sicherheitslage in den letzten Monaten
und besonders die Ereignisse vom letzten Wochenende in Gaza, als
französische Arbeiter vorübergehend entführt wurden.
Seit dem Angriff auf einen Konvoi US-amerikanischer Diplomaten im Oktober
2003, bei dem drei amerikanische Sicherheitskräfte getötet wurden, haben
ausländische Gesandtschaften in Gaza ihre Sicherheit erhöht. Quellen in Gaza
sagten, vor zwei Monaten wurde Generalsekretär Kofi Annan von dritter Seite
gewarnt, dass eine bewaffnete Gruppe aus Gaza plane, Annans Gesandten Terje
Rod Larsen zu entführen, um dadurch Druck auf die israelische Regierung
auszuüben.
Die Quellen sagten, eine Demonstration von Tausenden Palästinensern, die
während der IDF-Operation in Rafah stattfand, war eigentlich dazu gedacht,
das Gebäude in Gaza-City, in dem sich Rod Larsen oft aufhielt, zu erreichen.
Während der Demonstration gelang es 17 bewaffneten Männern, in das Innere
des Gebäudes vorzudringen. Als sie den norwegischen Diplomaten nicht
vorfanden, verlangten sie sein Erscheinen. Zur gleichen Zeit begannen sie,
die Medien vorzuladen. Rod Larsen weigerte sich, ihrer Forderung
nachzukommen und schließlich verließen die bewaffneten Männer das Gebäude.
Später erfuhr die UNO, dass die bewaffneten Männer geplant hatten, Rod
Larsen als Geisel festzuhalten, während sie ihre Forderungen stellten.
Mittlerweile sagte Ahmed Qureia, der Ministerpräsident der
palästinensischen Autonomiebehörde (PA), dass er trotz seines
Rücktrittsgesuchs an Yassir Arafat beabsichtige im Amt zu bleiben, da Arafat
seinen Rücktritt nicht akzeptiert habe. Qureia hatte gefordert, dass Arafat
seine Macht an die palästinensische Regierung delegiere und einen
Innenminister mit Befehlsgewalt über alle Sicherheitskräfte ernenne. Doch
Arafat lehnte diese Forderung immer wieder ab.
Palästinensische Quellen sagten gestern, Verbündete von Mousa Arafat -der
am vergangenen Wochenende als Leiter für die Mehrzahl der Sicherheitsgruppen
in Gaza ernannt wurde- hätten die palästinensische Presse in Gaza einberufen
und ihr befohlen, nicht über die Demonstrationen und andere Aktivitäten von
Mousa Arafats Gegnern zu berichten, insbesondere nicht über die
Unterstützung seines Hauptkonkurrenten Mohammed Dahlan.
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