Israel wird seine Teilnahme an der Durbankonferenz
überdenken:
Geht es um Rassismus oder gegen Israel?
„Herr Vorsitzender,
zum Abschluss der Arbeit der Vorbereitungskommission möchte ich Ihnen die
Enttäuschung der israelischen Delegation zum Ausdruck bringen, dass es
der Vorbereitungskommission nicht gelang einen Durchbruch bei einigen
Schlüsselthemen in beiden Arbeitsgruppen zu erreichen.
Die israelische Delegation sprach auf
dieser Konferenz mehrfach über die Notwendigkeit, den Kampf gegen
Rassismus, die damit verbundene Intoleranz, Rassendiskriminierung,
Fremdfeindlichkeit in den Brennpunkt zu setzen - ohne von den
Versuchen einiger Delegationen abgelenkt zu werden, diese Themen
künstlich mit den Schwierigkeiten im Mittleren Osten zu verbinden und
ein einzelnes Land auszusondern. Ich möchte wiederholen, dass der
Konflikt im Mittleren Osten politisch und nicht rassistisch ist.
Auf unseren Treffen legten wir Parameter für die Behandlung
sensibler Themen fest. Diese schlossen ein: keine hasserfüllte Sprache
in den Dokumenten, keine Isolierung eines einzelnen Landes oder einer
Region und keine Verurteilung einer einzelnen Partei. Wir brachten
wiederholt das Gefühl zum Ausdruck, dass die Tragödie des Holocaust
wie auch der Kampf gegen die weltweite Geißel des Antisemitismus einen
angemessenen Platz in der Dokumentation haben sollte und zwar sowohl
in der Abschlusserklärung als auch in dem Aktionsplan.
Unser Antrag wurde offensichtlich nicht akzeptiert. Beide
Erklärungen enthalten die gleiche schändliche Sprache. Wenn die
Dokumente in Durban angenommen werden, könnte eine solche Sprache den
Erfolg der Konferenz, wie auch den Kampf gegen Rassismus und
Rassendiskriminierung, beeinträchtigen. Statt eine Botschaft der
Hoffnung an jene zu senden, die sich hierfür engagieren, würde sie im
Gegenteil die Glaubwürdigkeit der Vereinigten Nationen und der Welt
schaden sowie jene ermutigen, die die Sprache des Hasses predigen, statt
jene, die sich für die Förderung des Friedens einsetzen.
In der Konsequenz wird Israel in den kommenden Tagen seine Teilnahme an
der Durbankonferenz noch einmal überdenken müssen.“
Berlin, August 2001 - Rede von Yaacov Levy (10.8.), Botschafter Israels
ständiger Vertretung bei den UN-Organisationen in Genf, zum Ende der
dritten Vorbereitungsrunde für die UN-Weltkonferenz gegen Rassismus
STELLUNGNAHME ZUR WELTKONFERENZ
GEGEN RASSISMUS, RASSENDISKRIMINIERUNG, AUSLÄNDERFEINDLICHKEIT
haGalil onLine 22-08-2001 |