
Holocaust-Leugner verurteilt:
Haftstrafe als Prävention
Baden-Württemberg/Aus der Region - 21.
Oktober 2000 - Freiburg (sis). Zu einer sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung
wurde am Freitag ein 36-jähriger Freiburger verurteilt, weil er im vergangenen
Jahr, von seiner Wohnung in Zürich aus, einen Text auf die Internet-Seite des
Europäischen Jüdischen Online-Dienstes gestellt hat, in dem der Völkermord an
den Juden im Dritten Reich
geleugnet
wird.
Der Angeklagte bestätigte den Vorwurf. Er
bestreitet die Zahl der sechs Millionen ermordeten Juden. Seiner Einschätzung
nach seien damals höchstens 1,5 Millionen Juden ermordet worden. Er habe
gehofft, mit seinem Beitrag auf der jüdischen Web-Seite eine Diskussion darüber
anzuregen.
Der Staatsanwalt warf dem Angeklagten
eine einseitig interpretierte Quellenauswertung vor. Er habe die Quellen nicht
in einem entsprechenden Rahmen zur Diskussion gestellt, sondern auf einem Forum
veröffentlicht, das von empfindsamen Lesern genutzt werde. „Sie haben doch gar
nicht mit einer ernsthaften Diskussion gerechnet“, wirft ihm der Staatsanwalt
vor.
Der Richter verurteilte den Freiburger
wegen Volksverhetzung in vier Fällen zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf
Bewährung und einer Geldstrafe von 3000 Mark. „Sie haben versucht, unter dem
Deckmantel der wissenschaftlichen Information den Holocaust teilweise zu
leugnen“, lautet die Begründung. Zudem sei es äußerst provokativ gewesen, die
Texte gerade auf diese Web-Seite zu stellen. Um weitere solche Straftaten im
Internet zu verhindern, müsse mit diesem Urteil präventiv eingewirkt werden.
© 2000
Badische Zeitung
technischer Betrieb: FreiNet GmbH,
Freiburg i. Br.
Holocaust im Internet geleugnet
Zürich reagierte prompt : Holocaust im Internet geleugnet Zürcher
Geschichtsstudent wegen Verstosses gegen Anti-Rassismus-Gesetz angezeigt
haGalil onLine
23-10-2000 
|