Zwei Neonazis schlugen
einen 22-jährigen zusammen, demütigten und beschimpften ihn, weil er mit einem
Schwarzen befreundet ist. In Todesangst sprang das Opfer aus einem Fenster und
brach sich beide Beine.
Dieser Vorfall wurde von der Düsseldorfer Polizei nicht als Tat von Neonazis
behandelt und der Öffentlichkeit vorenthalten. Erst letzte Woche berichtete die
lokale Presse Düsseldorfs über diesen Vorfall, der sich am 13.10.1999 in Benrath
abspielte. In diese
Verharmlosungsstrategie fügt sich ein, daß sogar nach dem Angriff am 3.7.2000
auf zwei Ausländer auf dem S-Bahnhof Derendorf seitens der Düsseldorfer
Staatsanwaltschaft wider besseren Wissens behauptet wurde, es habe seit Sommer
1996 keine "rechtsextrem motivierten Gewalttaten" in Düsseldorf gegeben.
Anna Names, Sprecherin eines antifaschistischen Komitees, nannte als Beispiel
für die Verharmlosungstrategie der Düsseldorfer Polizei einen weiteren aktuellen
Fall, der von der Polizei als "normale Schlägerei" behandelt wurde:
An 12.8.2000 wurde Herr S., ein in Düsseldorf lebender Grieche, an der
Straßenbahnhaltestelle Vennhauser Allee zusammengeschlagen. Zwei ca. 35 Jahre
alte Männer hatten zuvor eines seiner Kinder (sieben und neun Jahre alt)
angepöbelt. Als Herr S. mit seinen Kindern der bedrohlichen Situation aus dem
Weg gehen und den Ort verlassen wollte, wurde ihm der Weg versperrt. Einer der
beiden Täter schlug ihm mit beiden Fäusten ins Gesicht und auf den Kopf, so daß
Herr S. zusammensackte und das Bewußtsein verlor. Danach wurde ihm noch mehrmals
brutal in den Rücken und die Beine getreten. Die von einer Passantin informierte
Polizei konnte die beiden Täter stellen, ließ sie aber nach Aufnahme ihrer
Personalien sofort wieder gehen. Das verletzte Opfer wurde von einem Notarzt
behandelt, ein Bein mußte gegipst werden.
Auch über diesen einmal mehr als "normale Schlägerei" eingestuften Angriff wurde
die Öffentlichkeit von der Polizei nicht informiert. Einmal mehr wurde versucht,
die Sache unter den Teppich zu kehren, um Schaden vom angeblich so "toleranten
und weltoffenen Düsseldorf" abzuwenden. Einmal mehr wurde ein Vorfall mit
rassistischen Hintergrund so zurechtgebogen, daß nicht mehr als eine "nicht
unübliche" Prügelei übrigbleibt!
Anna Names: "Wieder zeigt sich, daß nur das zugegeben wird, was sich nicht mehr
verschweigen läßt und das alles dafür getan wird, derartige Vorfälle zu
vertuschen. Dieser Vorfall ist ein erneuter Beweis dafür, daß auch in Düsseldorf
seitens der Polizei Rassismus nur unter Imagegesichtspunkten begriffen und
thematisiert wird."
haGalil onLine
28-08-2000
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