Gestern (Sonntag 02-04-00) fand zwischen 09.45h und
13.00h am Gemeindezentrum Fasanenstrasse eine Protestkundgebung zur
Entlassung des Rabbiners Rothschild statt. Heute Nachmittag soll
zwischen 13.00h und 16.00h eine weitere Kundgebung stattfinden.
Die Organisatoren der Kundgebung teilten mit, es seien
waehrend des WIZO Basars über 900 12-seitige Heftchen verteilt worden.
Überschrift des Heftchens war "Aufhebung der Zensur", womit die im
'juedischen berlin' nicht veroeffentlichen
Leserbriefe
zur Entlassung Rabbiner Rothschilds gemeint sind. Auf der
Rueckseite findet sich ein Entwurf zu einem 'Offenen Brief', der sich an
'alle Repraesentanten' richtet. Dort heißt es: "Die neu gewaehlten
Repraesentanten hatten mehr Transparenz ihrer Entscheidungen und
Beschluesse und somit ein mehr an Demokratie versprochen. Dafuer wurden
sie gewaehlt.
Gerade jetzt hat aber die Represaentanz eine fuer die Gemeinde elementare
Entscheidung gefaellt. Der einzige liberale Rabbiner wurde ohne
Begruendung gekuendigt. Drei der sechs Synagogen unserer Gemeinde [N.B.
eine ist orthodox, eine gehoert zur Seniorenheim] forderten, diesen
Schritt zurueckzunehmen. Viele Beter der Berliner Gemeinden wollen
Rabbiner Rothschild behalten. Nun bekommen sie im 'juedischen berlin'
nicht einmal die Moeglichkeit ihre Meinung zu publizieren.
Dies ist Zensur, welche mit der versprochenen Demokratie unvereinbar ist.
Wir fordern eine breite Diskussion innerhalb der Gemeinde zu diesem
wichtigen Thema." Die Gemeindemitglieder wurden
aufgefordert worden, am 12.April (18.15h) zur naechsten
Repraesentantenversammlung zu erscheinen um auch dort ihren Protest zu
artikulieren. [Text in
English]
haGalil onLine
02-04-2000
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