Der Titel der
Ausstellung "NUDNIK" (hebr.: "Nervensäge") könnte ein Omen für die
Aufbauarbeiten sein, denn die Künstler sollen schon ab dem 3. Januar 2000
zusammen in der Galerie wohnen und arbeiten und dabei ein gemeinschaftliches
Ausstellungskonzept entwickeln. Wie das Ergebnis dieser intensiven
Vorbereitungen bei der Eröffnung am 13. Januar 2000 aussehen wird, ist noch
offen.
Initiatorin und Kuratorin Christine
Saalfeld, die den Rahmen für die gemeinschaftliche Arbeit organisiert hat
und nun den weiteren Entwicklungen möglichst freien Lauf lassen will, war
1997 Gaststudentin an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem.
Damals entstand auch bereits die Idee für "NUDNIK 2000". In ihrer eigenen
künstlerischen Arbeit untersucht Christine Saalfeld die Bezüge zwischen
Architektur, Objekt und Körper. Texte, Zeichnungen und Objekte fügen sich zu
Installationen, in deren Mittelpunkt immer der Mensch mit seinen
Bedürfnissen und seiner Nachdenklichkeit steht. Ihre neuesten Installationen
werden in der Ausstellung zu sehen sein.
Aus Israel kommen acht Künstlerinnen
und Künstler nach Hamburg: Yael Amid (geb. 1972 in Jerusalem) studierte bis
1998 an der Bezalel Academy und an der Rietfeld Academy for Art in
Amsterdam. Im letzten Jahr erhielt sie den America-Israel Cultural
Foundation Award. Tali Hinkis (geb. 1974 in Jerusalem) lebt seit 1995 in
Paris und studiert an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux Arts. Im
Frühjahr wird sie in New York weiterstudieren. Adi Ben-Chorin (geb. 1970)
baut Installationen aus 16 mm- und Videofilmmaterial. Amir Leibman (geb.
1970 in Tel Aviv) studiert an der Bezalel Academy und arbeitete mit anderen
Künstlern (darunter Adi und Barak) in der "Time Group" an "Videospace
sculptures". Barak Reiser (geb. 1973 in Haifa) kommt mit einem
DAAD-Stipendium nach Deutschland. Er wird im Frühjahr an der Städelschule in
Frankfurt sein Gaststudium aufnehmen. Adi Mendler (geb. 1970) wird ihr
Studium ebenfalls in Deutschland fortsetzen. Ab April 2000 studiert sie in
der Klasse von Magdalena Jettelova an der Düsseldorfer Kunstakademie. Gil
Nader (geb. 1968) und Moti Porat (geb. 1971) leben seit 1998 in Rotterdam
und haben dort im vergangenen Oktober ihre "HOMEGALLERY" eröffnet, in der
sie leben, arbeiten und ausstellen.
Unter den jungen Künstlerinnen und
Künstlern bildet Elisabeth Ediger (geb. 1930 in Königsberg) eine Ausnahme.
Sie gab mit 50 Jahren ihre Führungsposition in einem Hamburger Chemiekonzern
auf, um an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg zu studieren.
Elisabeth Ediger ist Künstlerin und Schriftstellerin. Stefanie Sost (geb.
1965 in Hamburg) ist ausgebildete Buchbinderin und studierte bis 1998 an der
FH für Gestaltung in Hamburg (Fachrichtung Illustration). Sie zeigt
Kartenserien aus Leder und Pergament, die in Bildern und Texten
fragmentarisch eine Biographie erzählen. Thomas Raschke (geb. 1961 in
Schwäbisch Gmünd) verkleinert und vergrößert die Dinge. Aus Pappe oder
Schaumstoff verarbeitet er Symbole der Macht und Gewalt, die für gewöhnlich
durch Pathos und Größe überwältigen, und entlarvt sie als Attrappe. Frank
Lindow (geb. 1970) studiert Freie Kunst an der Hochschule für bildende
Künste in Hamburg nachdem er bereits ein Industriedesignstudium
abgeschlossen hat. Er baut Objekte, die zugleich Möbel sind oder sein
könnten oder umgekehrt.
Alle Künstlerinnen und Künstler sind
am 13. Januar 2000 zur Eröffnung der Ausstellung ab 20 Uhr anwesend. Weiter
Informationen unter
http://www.kx-kampnagel.de