Das
Antwortschreiben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
folgende Fragen wurden an mich gerichtet:
- Zu der Kritik an der neuen
Karfreitagsfürbitte des Papstes Bendikt XVI. äußerte der vatikanische
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, auch die Juden sollten über die
Änderung einiger ihrer Gebete nachdenken (zitiert in der Frankfurter
Rundschau vom 20.03.08). Welche Gebete könnte der Kardinalsstaatssekretär
meinen?
- Gibt es im Judentum Gebete, in denen das
Verhältnis zu anderen Religionen thematisiert wird?
Antwort:
Zur Stellungnahme des Kardinalstaatssekretärs
zur Kritik an der Karfreitagfürbitte muss man leider sagen:
- dass sie nicht sachlich ist, da sie sich mit
der Kritik nicht auseinandersetzt,
- sie verschiebt die Diskussion und wirft den
Ball den Juden zu,
- obendrein verdächtigt (oder sogar
beschuldigt) sie die Juden pauschal, ihre Gebete enthielten einen
antichristlichen Inhalt.
Zur zweiten Frage kann man nur sagen, dass die
Fragestellerin dem Kardinalstaatssekretär auf den Leim gegangen ist. Es kann
nicht die Aufgabe eines Rabbiners sein, alle Gebete der Juden zu
durchforsten, nach Hinweisen zu anderen Religionen suchen und diese zu
analysieren. Generelle Hinweise zu den Gebeten wie auch eine kurze
Einführung werden demnächst in dieser Rubrik erscheinen.
Mit freundlichen Grüßen
Ben Rabbi Nathan |