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Koscher leben...
 
 

Aus der Rubrik "Frag' den Rabbi":
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Das Antwortschreiben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

es handelt sich hier um sehr persönliche Fragen.

- Die Dame ist über die väterliche Linie ihrer Mutter jüdischer Abstammung

- Seit sechs Jahren verheiratet

- Will sich scheiden lassen und konvertieren

Die Fragen:

- Wie wird man jemanden ansehen, der sich für einen Übertritt hat scheiden lassen?

- Wann sollte sie sich an den Rabbiner bezüglich des Übertritts wenden, wenn sie bereits in Trennung lebt, oder erst, wenn die Scheidung vollzogen ist?

Die Antwort kann naturgemäß ebenfalls nur persönlich sein:

- Das Wichtigste, was beim Wunsch überzutreten zählt, ist die Überzeugung des Rabbiners, dass der Wunsch aufrichtig ist.

- Die Tatsache, dass man seit der Kindheit im Elternhaus mit jüdischen Bräuchen vertraut wurde und häufig während des Gottesdienstes die Synagoge besuchte, ist ein Indiz für eine ehrliche Motivation.

- Dadurch wird der Verdacht ausgeräumt, dass der Wunsch zum Übertritt aus einer misslichen persönlichen Situation herrührt, wie z.B. einer gescheiterten Ehe und scheinbarer Ausweglosigkeit im weiteren Leben.

- Deshalb wird nach meiner Auffassung die Tatsache, dass man sich wegen eines Übertritts scheiden lässt, weder positiv noch negativ gewertet.

- Mit dem Wunsch zu konvertieren soll man sich an den Rabbiner wenden, sobald man das Gefühl hat, man ist reif für diesen Schritt. Ob man dann in Trennung lebt oder geschieden ist, dürfte für den Rabbiner kaum eine Rolle spielen.

Mit freundlichen Grüßen
Ben Rabbi Nathan

Die Anfrage:

Sehr geehrter Rabbi Nathan,

ich bin über die väterliche Linie meiner Mutter jüdischer Abstammung und eher jüdisch als christlich aufgewachsen, in dem Sinne, dass meine Mutter Wert auf eine koshere Küche legte und ich als Kind das Shma beten lernte, sowie einige der zu den Feiertagen gesungenen Lieder. Auch gingen wir nur von Zeit zu Zeit in den G“ttesdienst einer Synagoge, nie aber in eine Kirche, da meine Mutter das Christentum ablehnte. In der Schule merkte ich dann, dass ich mich unter christlich erzogenen Kindern unwohl fühlte, ich fühlte mich „fremd“ und hatte keinen Zugang zur Welt ihres Neuen Testaments (bis ich in die Schule kam, wusste ich nicht einmal etwas von der Existenz eines solchen). Als Jugendliche begann ich dann regelmäßig den G“ttesdienst in der Synagoge zu besuchen und fühlte mich dort unendlich wohl, so, als wäre ich zu Hause unter „Freunden“, ich lernte Hebräisch, beherrschte bald die Liturgie und die g“ttesdienstlichen Gebete und in mir keimte der Gedanke, überzutreten. Dann zogen wir um an einen Ort, in dem es keine Gemeinde gab und von dem aus die nächste jüd. Gemeinde über 80km entfernt lag – ich konnte nicht mehr die Synagoge besuchen. Zum Studium zog es mich dann schließlich ins Ausland, ich verliebte mich und heiratete recht schnell und überstürzt und nach einem Jahr begann ich meinen Schritt zu bereuen, denn der Gedanke an einen Übertritt flammte erneut in mir auf und begann mich nicht mehr loszulassen. Heute, sechs Jahre später, bin ich fest entschlossen und möchte mich scheiden lassen, um überzutreten – so wichtig ist es mir mittlerweile. „Meine“ Gemeinde verfügt jedoch leider über keinen Rabbiner, somit müsste ich mir in dieser Angelegenheit eine andere Gemeinde suchen.

Nun stelle ich mir jedoch zwei Fragen: 1) Wie wird man jemanden sehen, der sich für einen Übertritt hat scheiden lassen? 2) Wann sollte ich mich an den Rabbiner bzgl. des Übertritts wenden, wenn ich bereits in Trennung lebe, oder erst, wenn die Scheidung vollzogen ist?

Mit freundlichen Grüßen

A.T.

[Eingangsseite zur Rubrik "Frag' den Rabbi"...]
haGalil onLine 13-11-2007



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