Das
Antwortschreiben: Sehr geehrte Damen und Herren,
folgende Fragen wurden gestellt:
1. Seit meiner Kindheit weiß ich, dass meine Berliner
Ururgroßmutter (immer) mütterlicherseits Jüdin war.
2. Womit kann/muss ich meine Abstammung einer Gemeinde nachweisen?
3. Muss ich zum Judentum formell übertreten oder bin ich - halachisch -
immer noch Jude?
4. Dem jüdischen Volk fühle ich mich sehr verbunden - darf ich mich ihm auch
zugehörig fühlen?
Antwort:
1. Allein das Wissen um die Abstammung reicht nicht aus.
Diese muss nachgewiesen werden. Grundsätzlich ist Jude, wer von einer
jüdischen Mutter geboren wurde. 2. Zwar sind die
Rabbiner nicht an die üblichen gesetzlichen Beweisführungen gebunden, sie
werden aber schon glaubhafte Indizien verlangen, um eine jüdische Abstammung
zu konstatieren. 3. Sollte der Nachweis einer
jüdischen Abstammung nicht erbracht werden können, ist ein formeller
Übertritt nicht zu umgehen. 4. Man kann einem
Menschen nicht verweigern, sich dem jüdischen Volk zugehörig zu fühlen. Das
Gefühl ist weder vom Menschen selbst noch von der Außenwelt kontrollierbar.
Nachbemerkung: Letzten Endes
müssen Probleme wie dieses mit dem zuständigen Rabbiner vor Ort geklärt
werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ben Rabbi Nathan |