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Aus der Rubrik "Frag' den Rabbi":
Gijur für Autisten
Herr Dr. Miller übt seine Arbeit im Rahmen von haGalil ehrenamtlich aus. Das ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem würde er es begrüßen, wenn Sie unseren Spendenaufruf berücksichtigen könnten. Nach jüdischer Lehre ist die Spende für Bedürftige oder für einen guten Zweck eine Mizva, ein religiöses Gebot, das im Himmel als gute Tat berücksichtigt wird.
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich versuche eine Antwort auf eine schwierige Situation:

Eine Autistin (Syndrom Asperger), konfessionslos, möchte Jüdin werden.

Sie wurde von einem liberalen Rabbiner zum Gijur angenommen.

Sie möchte ("muss") einen orthodoxen Gijur haben.

Das Problem:

Ob es uns passt oder nicht, Autismus wird in der Bevölkerung als seelische (Geistes-) Krankheit verstanden. Rabbiner sind von diesem Vorurteil nicht ausgeschlossen. Orthodoxe Rabbiner würden nach meiner Einschätzung eher dazu neigen als liberale.

Die Aussichten auf einen orthodoxen Gijur sind, sofern der Autismus offenbar wird (man muss immer damit rechnen, dass es herauskommt), mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gleich Null.

Sofern eine Person unbedingt den orthodoxen Gijur vorzieht, ist es eine persönliche Entscheidung, gegen die man weder das eine noch das andere sagen kann.

In diesem besonderen Fall stellt sich die Frage: Warum muss es unbedingt ein orthodoxer Gijur sein? Wo bestehen die grundsätzlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Verfahren?

Ein Jude ist ein Jude, er ist weder besser noch schlechter, wenn er den einen bzw. den anderen Gijur gemacht hat. Er ist dem Gott Israels genau so nahe oder fern als orthodoxer bzw. liberaler Jude. Sollte ihm der orthodoxe Ritus eher zusagen, kann er als liberaler Jude am orthodoxen Gottesdienst teilnehmen wie jeder andere. Sogar im Staat Israel, der in seiner religiösen Ausrichtung von der Orthodoxie dominiert wird, ist ein im Ausland vollzogener liberaler Gijur anerkannt.

Selbst ich, der in eine Familie von seit vielen Generationen orthodoxen Rabbinern hineingeboren wurde und nur den orthodoxen Ritus praktiziert, könnte mich, mangels anderer Möglichkeiten, mit einem liberalen Gottesdienst anfreunden.

Sollte der liberale Rabbiner den Gijur durchführen, wäre das eine positive Wendung, und wenn es für die Autistin auch nur den Einstieg in das Judentum bedeuten würde.

Der Gijur wird im allgemeinen (liberal oder orthodox) sehr schwer gemacht. Wer das Gefühl und die Überzeugung hat, unbedingt Jude werden zu müssen, sollte sich über eine vorhandene Möglichkeit freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Bar Rav Nathan

[Eingangsseite zur Rubrik "Frag' den Rabbi"...]
haGalil onLine 14-07-2011

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