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Aus der Rubrik "Frag' den Rabbi":
Tätowierung und Bestattungen
Herr Dr. Miller übt seine Arbeit im Rahmen von haGalil ehrenamtlich aus. Das ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem würde er es begrüßen, wenn Sie unseren Spendenaufruf berücksichtigen könnten. Nach jüdischer Lehre ist die Spende für Bedürftige oder für einen guten Zweck eine Mizva, ein religiöses Gebot, das im Himmel als gute Tat berücksichtigt wird.
Sehr geehrte Damen und Herren,

die Fragestellerin hat folgendes Problem:

- sie hat am Körper einige Tätowierungen (tatoos), die ihr jeweils in der Erstellungszeit sehr wichtig waren,
- sie will nach „hundertundzwanzig“ (also nach ihrem Ableben) auf einem jüdischen Friedhof zur Ruhe kommen,
- sie will wissen, ob die Tätowierungen vor der Bestattung entfernt werden oder ob sie selbst diese entfernen lassen muss.

Die Antwort ist knapp:

- Tätowierungen ändern nichts am üblichen Ablauf der Bestattung. Sie werden weder entfernt noch muss man sie selbst entfernen.
Trotzdem verdient die Frage eine etwas ausführlichere Erörterung.

Die Frage ist berechtigt. Offensichtlich hat die Fragestellerin die Vorstellung, eine Tätowierung sei nach jüdischem Recht nicht in Ordnung. Tatsächlich ist die Tätowierung sogar ausdrücklich in der Tora und nicht nur durch die Weisen verboten worden. Es heißt nämlich „und eingeätzte Schrift sollt ihr an euch nicht machen“ (3. Moses 19, 28). Daher ist das Tätowieren eine Sünde. Für derart begangene Sünden wird man vom Himmel bestraft, nicht jedoch von den Mitmenschen und schon gar nicht nach dem Tode. Auch wer Schweinefleisch isst, bekommt wie jeder andere Jude eine jüdisches Begräbnis.

Es gibt mindestens zwei wichtige Gründe, weshalb die Tora die Tätowierung verbietet:

- Die Tora betont an mehreren Stellen die Wichtigkeit des gesunden Körpers. Jede Art von Beschädigung des eigenen Leibes ist strikt verboten. Der Israelit ist ein Knecht Gottes und ist verpflichtet, allein ihm zu dienen. Zu diesem Zweck muss er auf seine Gesundheit und Unversehrtheit achten. Dass eine Tätowierung ungesund ist und unter Umständen großen Schaden anrichten kann, war schon vor dreitausend Jahren bekannt. Im Übrigen: Auch die Entfernung einer Tätowierung kann nach medizinischen Kenntnissen schädlich sein, weshalb dies auch verboten wäre.

- Auch hat die Tora an mehreren Stellen die Ablehnung und das Verbot von heidnischen Bräuchen ausdrücklich hervorgehoben, insbesondere wenn solche Bräuche zum Kult heidnischer Götter gehörten. Für Tätowierungen und andere Selbstkasteiungen traf dies bekanntlich zu. Solche Handlungen und Bräuche sind nach der Tora „ein Gräuel in den Augen“ des Gottes Israels.

Mit freundlichen Grüßen
Bar Rav Nathan

Die Anfrage:

schalom

ich habe nur eine kurze frage die mir irgendwie wichtig ist.

was passiert nach dem tot mit meinen tattoos? wie werden sie entfernt? muss man sie entfernen?
ich weiß es wird nur gemacht wenn ich auf einem jüdischenfriedhof beerdigt werde.

meine tattoos sind mir wichtig. habe sie immer machen laßen nachdem was wichtiges in meinem leben passiert ist. es hat mir besser geholfen als alles andere. es war wie katharsis für mich. sozusagen ein neuer anfang.
man sieht sie nicht nur ich kann sie anschauen wennn ich vor dem spiegel stehe.

ich denke seit wochen darüber nach und es lässt mich nicht in ruhe. gibt es welche ausnahmen?

toda raba
lg m.

[Eingangsseite zur Rubrik "Frag' den Rabbi"...]
haGalil onLine 17-08-2009

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