Ein Ballade fîn zerissene
Schich
A ballad about broken shoes, a ballad that never ends, a ballad about hunger
and poverty, a ballad about a piece of bread. Ah, the whole world is no more
than a story, a game.
Die
ganze Welt is mehr nischt wie a Maissele
Die ganze Welt is mehr nischt wie a Spiel
Die ganze Welt is mehr nischt wie a Maissele
Die ganze Welt is mehr nischt wie a Spiel.
Ein Ballade fîn zerissene Schich
Ein Ballade wus endigt sech nischt
Ein Ballade fîn Hînger în Noit
Ein Ballade fîn a Schtickel Broit.
Die
ganze Welt ist nicht mehr als ein Märchen
Die ganze Welt ist nichts als ein Spiel
Die ganze Welt ist ja nur eine Geschichte
Die ganze Welt ist nicht mehr als ein Spiel
Eine Ballade von zerissenen Schuhen
Eine Ballade, die nie ein Ende hat
Eine Ballade von Hunger und Not
Eine Ballade von einem Stück Brot
Seht nor dem Alten
Look at this old man – He asks his son and daughter if they can take
him in. But it doesn’t really suit them. The old man remains alone, that’s
not what he had expected.
"Kinder,
ich wot doch ajech nischt bamîtschet
Nor zîm arbeten hob ich ka Koijech.
Kinder, ich wot doch ajech nischt gesmîtschet,
nor zîm handlen hob ich ka Moijech!"
"Tateschi, gît, dort in die Kijech,
dort wet dir sain emessdik gît"
Seht nor dem Alten, dem zebrochenem în kalten
Of asoi an Älter hot er sech nischt geracht
Asoi an ältster Sîn soll kennen a sowes tîn
Lossn oisgain dem altem Futer asoi wie a Licht!
Fîn Sîn läuft der Tate zî die Tochter
Er maint, die Tochter wet besser sain
Zîm Sof is die Tochter noch ärger fîn dem Sîn:
Sie losst ihm in przed pokul nischt arain.
"Tate, ich bin nischt imstand
der Majontek liegt nischt in main Hand.
Der Mann tailt mech un mit’n Groschen Geld!
‚ch wel dir sugen a Psire: ding die a Dire –
Geld wel ich dir schicken zî jederer Zait!"
Seht nor dem Alten, dem zebrochenem în kalten
Of asoi an Älter hot er sech nischt geracht
Asa Tochter mit a Sîn sollen kennen a sowes tîn
Lossn oisgain dem altem Taten asoi wie a Licht!
"Kinder,
ich will euch ja nicht stören
aber ich habe keine Kraft mehr zum arbeiten
Kinder ich will keine Last sein, aber zum
Handeln fehlt mir der Verstand"
"Gut Papa, da in der Küchenecke,
da ist es für dich gut genug, wirklich..."
Seht nur den Alten, den zerbrochenen und kalten
So ein Leben im Alter, damit hat er nicht gerechnet, und ein solcher Sohn!
Läßt den Alten Vater ausbrennen wie ein Licht!
Vom Sohn läuft der Papa zur Tochter
Er glaubt, sie würde besser sein
Doch zum Schluß ist die Tochter noch ärger
Als der Sohn: sie läßt ihn nichteinmal ein.
Papa ich kann nicht! Das liegt nicht in
Meiner Macht! Der Mann zählt mir die Groschen Geld!
Ich geb dir einen Rat: nimm dir eine Wohnung
Ich werde sie dir von ferne bezahlen.
Seht nur den Alten, den zerbrochenen und kalten
So ein Leben im Alter, damit hat er nicht gerechnet,
und ein solcher Sohn, eine solche Tochter!
Lassen den alten Vater ausbrennen wie ein Licht!
Brinnele
The small well. A young boy is standing at the well holding a flower in his
hand. A young girl comes and helps fill her jug with water. The girl becomes
a woman, the boy a man, the jug becomes their house, and the flower, their
love.
Dort
baim Brinnele schtait a Jingele,
halt a Blimele în spielt sech schain
Farbai is gekîmmen a schain Maîdele
mit a Krigele ganz allain.
Er gait zi în sugt ihr: "Gît Morgen!
Far Bengschaft bin ijech schoin dîll!
Derfar well ich dir sehn zî basorgen:
Dus Krigele soll sain fîll!"
Fîn dem Jingel a Mann mit Juren,
fîn dem Maidele a Madam
În fîn dem Krigele a schain Schtibele
Fîn dem Blimel a Liebe flammt.
Er gait zi în sugt ihr: "Gît Morgen!
Far Bengschaft bin ijech schoin dîll!
Derfar well ich dir sehn zî basorgen:
Dus Schtibele soll sain fîll!"
Dort
am Brünnlein steht ein Knabe
Trägt ein Blümlein, spielt so schön
Kam vorbei ein schönes Mädchen
Mit einem Krüglein, ganz allein
Er geht hin und sagt ihr: "Guten Morgen!
Vor Sehnsucht bin ich schon verrückt!
Drum will ich dir helfen, das
Krüglein zu füllen!"
Aus dem Jungen ist ein Mann geworden
Das Mädchen wurd eine Frau (Madame)
Aus dem Krüglein ein Häuschen
Aus der Blume die Liebe
(Noch immer) geht er und sagt: Guten Morgen
Vor Sehnsucht bin ich schon verrückt!
Drum will ich dir helfen: das
Häuschen soll voller Leben sein...
Main Waibel Klare
Klara, my wife. A silly satirical song about a lazy woman – she sits
there fanning herself, but the kitchen is completely dirty.
Hob
ich a Waibel, haißt sie take Klare
A hoiche în a schmule în a dare
Ba ihr in Pistl stecken foule Zaindlech
În wie me rirt sie, is sie fîll mit Baindlech.
Zibele Schulechs mit Kartoffel fîll die Kech,
Die Klaretschke, sie sitzt sech în sie fächert sech
Sie broucht doch nor a Schtibel mit a Piane –
Is sie schoin a fertige Madame!
Kîmm ich ahaim, essen, sugt sie: "‘s is nischt fartik!"
Die Klaretschke, sie sitzt sech,
ungetîn groißartik!
Tepp mit Teller schtaien fîll mit Fliegen
Priw ihr sugen, mîß men sech noch kriegen
Hab
‘ne Frau, die heißt Klara
Lang, schmal, dürre
Im Mund stecken faule Zähne
Faßt man sie an spürt man nur Knochen
Zwiebelschalen mit Kartoffeln, voll die Küche
Klaretschke sitzt und fächert sich
Sie braucht ja nur ‘n Haus mit Klavier
Schon ist sie eine vollendete Madame
Komm ich heim, zu essen, sagt sie: "Es ist nicht fertig!"
Klara aber sitzt fein zurechtgemacht
Töpfe, Teller stehen voller Fliegen, doch versuch
ich’s ihr zu sagen, schlägt sie Krach!
Mamenju oj Mamenju
My Mama – oh Mama. Call my groom in here. He’ll marry someone else and
I’ll die. The stood up woman curses the man that he’ll never be happy with
his present wife. A kitchen song.
Mamenju
oj Mamenju, getraje,
zwai Werter will ich noch mit dijer rajdn
Gaj, rief mir arajn
majn îmgetrajen Chussn
Wail ich will mich finejm zeschajdn.
Asoj wie er is in die Schtijb arajn gekimmen
Geblibm is er baj die Tijer schtain
Hawele maine,
Hawele getraje
In dajn Toit schildig bin ijech nischt, nain.
Morgn wet bai dijer sain a Chassene
Die Kale wet gajn in a waiß Saidnklaid
In ijech well liegn
of main Kranknbettele
In ijech well mijer ranglen mit'n Toit.
Morgn is bai dijer a Chassene
A Simche bai dain Kale in die Schtijb
Nor di sollst nischt mainen
as sie farblaibt schoin dajne
Un zi ijer west di noch hobn' ferte Wajb.
Wenn bai dijer a Kind wet gebojeren
A Numen sollst di gejbm nuch mijer
Wiffel Kinder di west hobm
sollst di jingergait bagrubm
Nor main Numen soll blaibm bai dijer.
As wet kimmen Risch-Choidesch-Äläl
Of Kaiwer-Uwess sollst di kimmen zi mijer
West unkikn main Kaiwer
West batrachtn main Gelejger
Nor durch dijer bin ijch jingerhait ahergekimmen.
Mama,
o Mama, treue
Zwei Worte will ich dir noch sagen:
Geh, ruf mir meinen
untreuen Bräutigam herein,
weil ich mich von ihm verabschieden will.
So wie er in die Stube gekommen ist
Blieb er an der Tür stehn:
"Hawele, meine - Hawele, treue,
an deinem Tod trage ich nicht schuldig"
"(Aber) morgen wird bei dir Hochzeit sein,
die Braut wird ein weißes Seidenkleid tragen
und ich werde auf meinem Krankenbett liegen
Und kämpfen mit dem Tod!
Morgen ist deine Hochzeit, ein Freudenfest im Haus Deiner Braut
Aber glaub ja nicht, daß sie bei dir bleiben wird!
Und nach ihr wirst du noch die vierte Frau heiraten!
Wenn bei dir ein Kind geboren wird
Sollst du ihm einen Namen geben nach mir
Wieviel Kinder noch kommen,
du sollst sie alle jung begraben,
nur das mit meinem Namen bleibt bei dir.
Wenn dann der Totentag kommt
Sollst du zum Gedenken zu mir kommen
Wirst mein Grab sehn
Wirst mein Lager anschaun (und wissen):
Nur durch dich bin ich so jung hierher gekommen.
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