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Jüdische Weisheit
 
 

 

Die Welt des Ostjudentums

POLEN
von Chaim FRANK

Aus Deutschland

An dieser Stelle vielleicht ein kurz umrissener Blick in die Geschichte und auf die Lage und Situation der Juden im Deutschland des Mittelalters:

Hier in Deutschland waren die ersten Juden bereits seit 321 nachweisbar und ihre größeren Niederlassungen waren zunächst Worms, Speyer, Trier, Mainz, Regensburg, Köln und wenige andere Orte.

Die Judengesetze die einst die christlichen Kaiser, KONSTANTIN (417), THEODOSIUS (423) und JUSTIAN (534) schufen, degradierten die Juden zu Bürgern minderen Rechts, was später von der christlichen Staatskirche (in ihren Konzilien des 4. bis 7.Jahrhunderts) mit übernommen wurde.

GREGOR der Große (590-604) - der richtungsweisend für die päpstliche Judenpolitik des Mittelalters war -, lehnte zwar die geforderte Zwangstaufe ab, da er die Juden lieber durch Vergünstigungen dazu gewinnen wollte.

Trotz allem galten die Juden jedoch weiterhin als 'schutzlose Fremde', die sich stets aufs Neue ihren Schutz beim Landesherren (oder König) erkaufen mußten. Solchen 'Sonderschutz' für einzelne Personen gab es schon unter LUDWIG dem Frommen (814-840), wobei die deutschen Kaiser und Könige der Nachfolgezeit während ihrer Regentschaft mit solchen immer wieder zu erstellenden Privilegien und Schutzbriefe sehr gut an Juden verdienen konnten.

Während der Karolingerzeit - etwa von 687-950, war die Lage der Juden gewissermaßen günstig. Sie konnten als Landbewohner, als Ärzte, oder Geldwechsler und Kaufleute ihr Brot verdienen, und besaßen sogar das Recht auf freie Religionsausübung.

Später, durch das von der Kirche erteilte Zinsverbot, wurden die Juden schließlich dazu gezwungen, sich ausschließlich dem Geld-Handel zuzuwenden.

Dieser, von den Juden keineswegs gewollte Zustand, der letztlich auch zu schrecklichen Pogromen führte, machte erneut Schutzgesetze für Juden, als 'Nicht-Christen', notwendig. Und durch das Waffenverbot wurden die Juden natürlich auch schutzbedürftig, waffenunfaehig und unfrei.

Während der gesamten Kreuzzüge, die zwischen 1096 und 1215 stattfanden, kam es zu äußerst blutrünstigen Ausschreitungen gegen Juden, deren Opfer kaum noch zu zählen waren.

1215 tagte das 4. Lateranenkonzil, das ein Ämterverbot und vor allem eine Kleiderordnung, z.B. Spitzhut, sogar einen gelben Fleck für Juden vorschrieb, aber auch mit weiteren Gesetzen die das normale Leben erheblich erschwerten.

Die Anklagen, denen sich die Juden ständig ausgesetzt sahen, waren so blödsinnig, wie irrsinnig zugleich und bezogen sich zunächst auf Hostien-Schaendung und Ritualmordbeschuldigungen.

Als seit 1348/49 überall der Schwarze Tod um sich griff, was bekanntlich gerade durch die allgemeine Unhygiene der übrigen Bevölkerung hervorgerufen wurde, erhielten die grausamen Pogrome - mittels dem Vorwurf der Brunnenvergiftung - auch noch eine juristische Rückendeckung.
Die tragische Folge war, daß innerhalb weniger Jahren, also zwischen 1347 und 1354, 350 jüdische Gemeinden durch Pogrome in Deutschland vernichtet wurden.

Hervorgerufen durch dieser schrecklichen Ereignisse und der Furcht vor weiteren blutigen Ausschreitungen, bewegte sich ein enormer Abwanderungsstom nach dem Osten hin.

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